Mythen über Mobbing in der Schule und der Welttag der Mobbingprävention

Der 2. Mai ist seit 2013 der Welttag der Mobbingprävention. Es ist ein Tag, der von UNICEF für seine Bedeutung im Bildungsbereich und für die Lebensqualität von Millionen von Kindern und Jugendlichen anerkannt wird. Hier erfährst du mehr zu diesem Thema!
Mythen über Mobbing in der Schule und der Welttag der Mobbingprävention
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Der 2. Mai wurde auf Vorschlag der gemeinnützigen Organisation Internacional Bullying Sin Fronteras zum Welttag der Mobbingprävention erklärt. Weltbekannte Institutionen wie UNICEF haben dieses Datum anerkannt. Viele Länder haben sich dem Welttag der Mobbingprävention angeschlossen und führen am 2. Mai Aktionen in der Gesellschaft und in den Schulen durch. In unserem heutigen Artikel wollen wir drei Mythen über Mobbing in der Schule genauer beleuchten und entkräften.

Bevor wir fortfahren, möchten wir darauf hinweisen, dass andere Organisationen den Internationalen Tag der Mobbingprävention auch im Oktober und November anerkennen. Wir von BesserGesundLeben sind jedoch der Meinung, je mehr Termine es gibt, desto besser!

Mobbing ist ein englischer Begriff, der sich in unserem heutigen Kontext auf Gewalt und Einschüchterung in Bildungsumgebungen bezieht. Es handelt sich um gewalttätiges Verhalten zwischen Gleichaltrigen, das körperlicher, verbaler oder psychologischer Natur sein kann.

Aber diese Gewalt findet nicht nur in Schulen statt, sondern auch beim Sporttraining oder in öffentlichen Räumen wie Parks. Die Schule ist jedoch der Ort, an dem sich dieses Verhalten konzentriert. Kinder und Jugendliche verbringen viele Stunden in der Klasse, und der Raum wird zu einer kleinen Gesellschaft mit ihren eigenen Machtgruppen.

Der Welttag der Mobbingprävention ist eine Gelegenheit, Mythen über Mobbing aufzudecken. Das Problem mit den Mythen ist, dass sie, wenn sie sich verbreiten, das Erkennen vieler gewalttätiger Situationen verzögern, die vermieden werden könnten.

In diesem Artikel wollen wir 3 dieser Mythen über Mobbing aufklären und aufzeigen, was wir tun können, um sie zu beseitigen.

1. Mythen über Mobbing: “Es handelt sich nur um körperliche Gewalt”

Schon die Definition von Mobbing, die der Welttag der Mobbingprävention propagiert, zeigt, dass Gewalt nicht nur körperlicher Natur ist. Denn sie kann auch in verbaler oder psychologischer Form auftreten.

Vielleicht ist emotionales Mobbing die Variante, die am schwierigsten erkennbar ist. Aber denken wir mal an die Strategien der sozialen Isolation, die bestimmte Gruppen von Kindern auf andere ausüben. Jemanden wiederholt nicht zum Spielen einzuladen, ist zum Beispiel eine Methode der Ausgrenzung.

Auf der anderen Seite ist körperliche Gewalt die auffälligste Form. Einige Studien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der Gewalt in der Schule und der häuslichen Gewalt gibt, so dass ein Teufelskreis entsteht, aus dem man nur schwer wieder herauskommt.

Obwohl körperliche Gewalt offensichtlicher ist, wird sie nicht immer erkannt, da Kinder und Jugendliche, die darunter leiden, ihren Zustand häufig vor Eltern und Lehrern verbergen. Daher erfordert dies viel Aufmerksamkeit seitens der Erwachsenen.

Welttag der Mobbingprävention - ein Mädchen mit geballter Faust
Körperliche Gewalt ist am offensichtlichsten, aber es gibt auch Mobbing mit psychologischer und verbaler Gewalt.

2. “Gewalt unter Kindern ist in diesem Alter normal”

Dieser Mythos über Mobbing ist einer der gefährlichsten und am weitesten verbreiteten. Für viele Erwachsene sind Streitereien zwischen Kindern normal, ebenso die Anwendung von körperlicher Gewalt, um sie zu lösen.

Wenn ein Kind seiner Familie erzählt, dass es geschlagen wird, kann es passieren, dass es von seinen Eltern zurechtgewiesen wird, so dass es gezwungen ist, sich zu verteidigen und die Gewalt zu erwidern. Im vorliegenden Fall verbergen die Eltern lediglich das Mobbing und erzeugen Aggressionen bei ihrem Kind. Dieser Mythos untergräbt die Möglichkeit, das Problem anzugehen, noch mehr. Im Grunde genommen wird es dadurch sogar noch angeheizt.

Der Welttag der Mobbingprävention soll einen konstruktiven Dialog zwischen Kindern und Erwachsenen anregen, um einen weniger strafenden Ansatz für diese Probleme zu finden. Mit anderen Worten: Es geht darum, darüber zu diskutieren, wie man die Vorstellung zurückweisen kann, dass es in Ordnung ist, wenn sich zwei Kinder streiten. Sie wollen dies auch bei allen Beteiligten durchsetzen.

3. Mythen über Mobbing: “Die Probleme der Kinder können von den Kindern selbst gelöst werden”

Welttag der Mobbingprävention - Junge mit Schriftzug auf den Händen
Die Normalisierung von Gewalt und der fehlende Dialog isolieren Kinder und Jugendliche, die unter Mobbing leiden, noch weiter.

Ein weiterer sehr verbreiteter Irrglaube, wenn es um die Normalisierung von Mobbing geht, ist die Annahme, dass Kinder ihre Probleme selbst lösen sollten. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Erwachsene haben mehr Möglichkeiten, das Gewaltproblem anzusprechen und so zur Lösung der Situation beizutragen.

Wenn Erwachsene nur als Zuschauer fungieren, unterscheiden sie sich nicht von anderen Kindern und Jugendlichen, die ebenfalls der Gewalt zusehen, ohne einzugreifen. Auch ein passives Verhalten schürt Mobbing. Bei Erwachsenen ist diese Passivität jedoch viel schlimmer, denn sie sollten sich ihrem Alter entsprechend verhalten.

Bildungseinrichtungen sollten über ein Anti-Mobbing-Aktionsprotokoll verfügen. Je früher ein Mobbingprozess gestoppt wird, desto besser sind die Ergebnisse und es wird ein Schneeballeffekt vermieden, der das Problem noch verstärken kann.

Verantwortlichkeiten am Welttag der Mobbingprävention

Der Welttag der Mobbingprävention kann eine großartige Möglichkeit sein, in Schulen Mentoren- und Hilfsgemeinschaften zu bilden. Erwachsene können die Gelegenheit nutzen, um Kindern und Jugendlichen Werkzeuge an die Hand zu geben, die ihnen noch fehlen. Mobbing ist nicht nur ein Problem für Kinder, sondern für die gesamte Gesellschaft.


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