Sie besiegt Krebs, doch Bullying an der Schule treibt sie in den Tod

Der Fall von Bethany zeigt uns, dass die Wunden, die durch Bullying an der Schule verursacht werden, viel tiefer als Krebs und seine Folgen sein können.
Sie besiegt Krebs, doch Bullying an der Schule treibt sie in den Tod

Geschrieben von Christina2

Letzte Aktualisierung: 18. Februar 2019

Zu den größten Ängsten von Eltern gehört, dass eines ihrer Kinder an Krebs erkrankt, denn Behandlungen, Nebenwirkungen und Folgen sind kompliziert. Doch es gibt auch andere Gefahren, die immer mehr Kinder in den Tod führen. Dazu gehört auch Bullying.

Wir möchten dir heute die Geschichte von Bethany näher bringen, ein wunderbares Mädchen, das die Kraft hatte, ihre Krebskrankheit zu besiegen. Doch psychisches Leid ist oft viel zerstörerischer als physische Krankheiten.

Bethany konnte 3 Jahren eine schwere Krebskrankheit überwinden, doch mit 11 Jahren trieb sie Bullying in der Schule dazu, Selbstmord zu begehen! Sie konnte die Schickanen und Hänseleien ihrer Mitschüler nicht länger ertragen.

Die schwere Krebserkrankung in der Kindheit, hatte nämlich eine Nervenschädigung zur Folge. Dadurch hing einer der beiden Mundwinkel etwas nach unten. Und diese Anderartigkeit wurde von den Mitschülern des tapferen Mädchens erbarmungslos genutzt, um sie zu schickanieren. 

Bethany versuchte, damit so gut wie möglich umzugehen. Sie informierte ihre Eltern und die Schule über das Problem. Doch trotz aller Anstrengungen der Eltern verbesserte sich die Situation nicht. So kam es, dass Bethany eine drastische Entscheidung traf.

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Bethany und ihre Freundin machten auf das Mobbying durch Plakate aufmerksam

Der Kampf gegen eine so schwere Krankheit, wie ein Gehirntumor in jungem Alter, hinterlässt seine Spuren.

Jeder Tag, jede Sekunde ist ein Kampf gegen den Tod, dabei lernt man schnell, dass man dem Leben in die Augen blicken muss, am besten mit der Hilfe von Freunden oder der Familie.

Deshalb stützte sich Bethany, der Hänseleien müde, auf ihre beste Freundin. Zusammen fertigten sie Plakate an, auf denen zu lesen war: “Freunde, nicht Täter”, um die Schulleitung auf das Problem hinzuweisen.

Die Situation konnte nicht verleugnet werden, denn sie war eindeutig. Auch die Antwort war klar: Wir können nichts machen. 

Das war der Gipfel des Weges, den die Eltern zusammen mit Bethany zurückgelegt hatten. Sie sprachen mit der Schulleitung, um die Verantwortlichen dazu zu bringen, ihre Tochter vor Bullying zu schützen.

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Doch auch das war nicht genug, die Schulleitung gesteht das offen ein. Sie kannte das Problem bereits, war jedoch nicht fähig, etwas dagegen zu unternehmen. 

Nie hätten sich die Verantwortlichen der Schule gedacht, wie weit das Leiden, das Bethany von ihren Mitschülern zugefügt wurde, gehen könnte.

Als Bethany sah, dass sie ignoriert wurde, ging sie vermutlich bereits mit ihrem Entschluss nach Hause. Sie wusste, dass ihr Stiefvater eine Waffe hatte und verwendete diese, um mit ihrem Leben Schluss zu machen.

Das Mobbying war härter zu ertragen als Operationen, Chemo- und Strahlentherapie. Das verzogene Lächeln, das nach dem Sieg über den Gehirntumor voller Leben war, wurde besiegt.

Die Schickanen ihrer Mitschüler und ihre Einsamkeit nahmen dem Mädchen den Lebensmut.

Bullying: ein wachsendes Problem

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Auch in Deutschland werden zahlreiche Kinder jede Woche von Mitschülern gemobbt. Hier stellt sich die Frage, wo die Fehler liegen und was getan werden kann, um damit Schluss zu machen.

In einer Welt, in der Kindern und Jugendlichen mehr Information als je zur Verfügung steht, sind jene, die etwas anders sind, besonders verletzlich. 

Lehrer und Schulleitung weisen darauf hin, dass es für sie unmöglich ist, in massifizierten Klassen zu erziehen. Dazu kommen zunehmende bürokratische Verpflichtungen und immer mehr fordernde Familien, die jedoch keine Zeit für ihre Kinder haben. 

Die Bedingungen und Arbeitszeiten der Eltern oder Erziehungsberechtigten sind nur schwer mit der Erziehung der Kinder vereinbar. Die Lehrer wiederum fühlen sich nicht für die Erziehung der Kinder verantwortlich und haben dafür auch keine Möglichkeiten.

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Es ist an der Zeit, etwas zu verändern und auch zu analysieren, warum es immer mehr Täter gibt.

Was geht im Kopf eines zehnjährigen Kindes vor, das seinem Opfer das Leben unmöglich macht? Warum muss es sein Selbstwertgefühl stärken, indem es andere mobbt? Schließlich und endlich leiden auch die Täter an ihrem Zorn und ihrer Aggressivität.

Ein Problem kann nicht gelöst werden, wenn man die Ursachen ignoriert.

Dieses Thema benötigt mehr Aufmerksamkeit, Schule und Familien brauchen Möglichkeiten, um ihre Verantwortung ausüben zu können.

Es ist Zeit für die Entwicklung von Strategien, um mit diesem Übel Schluss zu machen. Es gibt viel zu viele Opfer!


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