Künstliches Blut für Transfusionen: Was hat es damit auf sich?
Jedes Jahr reisen zahlreiche Busse durch etliche Städte auf der ganzen Welt und versuchen, Menschen zum Blutspenden zu bewegen. Die Nachfrage steigt, vor allem im Sommer, wenn die Zahl der Unfälle erfahrungsgemäß zunimmt. Trotzdem werden immer noch mehr Spender benötigt. Ist es möglich, künstliches Blut einzusetzen, um diese Herausforderung zu lösen?
Die Nachricht über die Möglichkeit, künstliches Blut herzustellen, erschien im Digital Journal und verbreitete sich sehr schnell. Tatsächlich erschien sie sogar in mehreren Zeitungen. Der Grund? Transfusionen mit künstlichem Blut könnten die Lösung für einen Bedarf sein, der heutzutage kontinuierlich ansteigt.
Forschung zu künstlichen Bluttransfusionen
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Die Möglichkeit, künstliches Blut für Transfusionen zu verwenden, hat die Aufmerksamkeit vieler Menschen geweckt. Es wird jedoch noch erforscht, ob dies wirklich praktikabel sein kann oder nur ein experimentelles Verfahren bleiben wird.
Es sind noch viel tiefer gehende Forschungen und Studien notwendig, bevor wir künstliches Blut als neue Möglichkeit zur Durchführung von Transfusionen bestätigen können. Im Folgenden werden wir dennoch zeigen, was es mit diesem Verfahren auf sich hat. In der Zukunft könnte künstliches Blut zu einer sehr effektiven Möglichkeit werden, Tausende von Leben zu retten.
Die ErythroMer-Studie
Die Forscher, die an dieser Studie beteiligt waren, gehören zur University of Washington und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der American Society of Hematology (ASH). Mit ihrer Forschung haben sie etwas völlig Neues erreicht, das verspricht, Tausende von Leben zu retten.
Der Name der Studie kommt nicht von ungefähr. Hinter dem Begriff ErythroMer verbirgt sich eine Komponente, die Blut ersetzen kann. Obwohl der Übereinstimmungsgrad mit roten Blutkörperchen nicht mehr als 10 % beträgt, glauben die Forscher, dass ErythroMer selbst bei diesem Prozentsatz zur Stabilisierung eines Notfallpatienten eingesetzt werden könnte.
Das ist zweifelsohne vielversprechend. Es gibt verschiedene Situationen, in denen Ärzte sofort Blut benötigen. Ebenso gibt es Bereiche, in denen das Blut von Spendern nicht schnell genug ankommt. ErythroMer könnte die Lösung für diese Probleme sein. Doch wie muss man dabei vorgehen?
Künstliches Blut und dessen Einsatz
Die an der Studie beteiligten Forscher entwickelten ErythroMer in Pulverform. Es enthält künstliche Zellen, die die gleichen Funktionen wie rote Blutkörperchen erfüllen. Doch wenn es in Pulverform vorliegt, wie ist dann eine Transfusion möglich?
- Zunächst mischen Fachleute ErythroMer mit Wasser, um es injizierbar zu machen.
- Dann lagern sie das Präparat bei Raumtemperatur.
- Anwender können es verpackt mit sich führen.
So kann man überall dort, wo man ist, jedem, der es braucht, sofort eine künstliche Bluttransfusion verabreichen. Alles, was man dafür tun muss, ist das Pulver mit Wasser zu mischen und die Transfusion demjenigen zu verabreichen, der sie sofort braucht. Ein tragbarer Ersatz für menschliches Blut, der viel mehr Leben retten könnte, als wir uns überhaupt vorstellen können.
Erwartungen an künstliches Blut
Wissenschaftler haben künstliches Blut bereits an Tieren getestet und die erzielten Ergebnisse waren recht gut. Genauer gesagt haben sie es geschafft, Tiere, die sich in einem Schockzustand befanden, wiederzubeleben. Allerdings sind noch weitere Tests notwendig, bevor das Verfahren beim Menschen zum Einsatz kommen kann.
Die Erwartungen sind durchaus groß. In einem Krieg zum Beispiel könnten so mit einer recht hohen Erfolgsquote Leben gerettet werden. Auch in abgelegenen Gegenden kann dies eine positive Lösung sein. Wir müssen bedenken, dass es derzeit noch keine einfachen Transportmöglichkeiten für gespendetes Blut gibt. Hier könnte ErythroMer die Lösung sein.
Wir müssen noch weitere Untersuchungen abwarten, bevor wir bestätigen können, dass ErythroMer eine neue Methode zur Durchführung von Bluttransfusionen sein könnte. Wir werden den weiteren Studien aufmerksam folgen und hoffen, dass die Ergebnisse positiv ausfallen. Die Art und Weise, auf die wir heute Leben retten, könnte sich in naher Zukunft radikal ändern.
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