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Körperliche Bewegung bei Kindern: Alles, was man wissen sollte

6 Minuten
Körperliche Bewegung bei Kindern hält sie von einer sitzenden Lebensweise fern, stärkt ihre Muskulatur, schärft ihre Koordination und legt den Grundstein für ihre zukünftige Gesundheit.
Körperliche Bewegung bei Kindern: Alles, was man wissen sollte
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina

Geschrieben von Ana Núñez
Letzte Aktualisierung: 26. Juni 2025

Unter körperlicher Bewegung bei Kindern versteht man jede Aktivität, die darauf abzielt, ihre Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern. Das Alter des Kindes spielt dabei keine Rolle. Tatsächlich gilt: je früher, desto besser.

Bewegung beugt Fettleibigkeit vor und schafft ein Gegengewicht zu den Zeiten, in denen sich die Kinder in sitzender Haltung befinden. In den letzten Jahren haben Fachleute diesbezüglich einige Warnungen herausgegeben, da die Nutzung von Kommunikationstechnologien und sozialen Netzwerken zugenommen hat und auch schon die Kleinsten vor Bildschirmen hält.

Im Durchschnitt verbringen Kinder mehr als zwei Stunden pro Tag mit technischen Geräten wie Videospielkonsolen und Mobiltelefonen. Körperliche Betätigung rückt hier in den Hintergrund, was auch die Aufnahme kalorienreicher Nahrungsmittel beeinflusst.

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Die Vorteile von körperlicher Bewegung bei Kindern

Körperliche Bewegung bei Kindern: Alles, was man wissen sollte
Körperliche Bewegung hat für Kinder viele Vorteile: Sie wirkt sich positiv auf ihre körperliche, soziale und persönliche Entwicklung aus.

Durch Bewegung erhöht sich die Stoffwechselaktivität ihrer Muskeln, da diese mehr Sauerstoff und Nährstoffe benötigen und gleichzeitig Abfallstoffe loswerden müssen. Um dies zu erreichen, verteilt das System den Blutfluss auf die aktive Muskulatur. Diese nimmt aus dem Blutkreislauf Sauerstoff und Nährstoffe auf.

Körperliche Bewegung verhilft Kindern außerdem zu kardiorespiratorischer Kapazität, Flexibilität, Kraft, Ausdauer und Koordination. Das sind nur die physischen Aspekte, hinzu kommen auch soziale Vorteile. Tatsächlich fördert Bewegung die Beziehungen, die Kinder zu anderen und zu ihrer Umwelt aufbauen, und verbessert ihr Selbstwertgefühl auf persönlicher Ebene.

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Folgen des Bewegungsmangels für die Gesundheit von Kindern

Die Tatsache, dass ein sitzender Lebensstil und die Nutzung von Unterhaltungs- und Kommunikationstechnologien die körperliche Betätigung und Bewegung erschweren, macht es zu einer komplexen Angelegenheit. Diese Realität wurde beispielsweise durch die Corona-Pandemie verschlimmert. Diese Krisensituation hatte bekannterweise die Erholung im Freien in vielen Fällen unmöglich gemacht und konventionelle Lebensmuster unterbrochen.

Erziehungsberechtigte benötigen also die Kontrolle über digitale Geräte sowie effektive Kommunikationsfähigkeiten. So lassen sich Routinen, Zeitpläne und Grundgewohnheiten leichter einrichten und einhalten.

Neben den körperlichen Problemen durch Bewegungsmangel wie Übergewicht, Diabetes, Osteoporose und Störungen des Immunsystems gibt es auch intellektuelle und soziale Probleme. Geringe körperliche Aktivität wirkt sich somit auch auf die schulischen Leistungen, die Konzentration und den Schlaf aus.

Ein Kind, das Sport treibt, stärkt nicht nur seine Knochen und Muskeln, sondern auch sein Selbstwertgefühl und wehrt Depressionen, Stress und Entmutigung ab.

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Übungen, die Kinder machen können

Wir stellen in den folgenden Abschnitten sichere und einfache Alternativen für Kinder vor, um ihre kardiorespiratorische Ausdauer, Flexibilität, Muskelausdauer und Koordination zu verbessern.

Wie wäre es mit Tanzen? Abgesehen davon, dass es eine hervorragende Übung ist, macht es viel Spaß, egal ob Junge oder Mädchen. Es bezieht den ganzen Körper mit ein, erhöht die Durchblutung, korrigiert Körperhaltungen und trainiert die Koordination. Ebenso gibt es bestimmte Yoga-Haltungen, die du mit deinem Nachwuchs zu Hause ausführen kannst.

Sie können mit ihren Kindern auch Bewegungsspiele spielen, die die Kleinen besonders gern mögen. Hindernisse können eingebaut werden und verschiedenen Entfernungen und Routen geplant werden. Messe dazu die Zeit mit einer Stoppuhr. Eine weitere beliebte Übung ist Seilspringen. Es verbrennt Kalorien, schärft die Koordination und Konzentration und trainiert und stärkt Beine, Arme, Schultern und die Wirbelsäule. Zudem ist es eine ausgezeichnete Aerobic-Übung.

Zum Schluss stehen Sit-ups und Kniebeugen auf dem Programm. Dabei ist es wichtig, umsichtig zu sein, was die Leistungsfähigkeit der Kleinen angeht. Kinder nehmen ihre Eltern als Vorbild, und ein übermäßiges Training kann zu Schmerzen und Atrophie führen. Ganzkörperübungen wie Planks, Beinheben und Sit-ups sind Kraftübungen, die relativ viel Sorgfalt erfordern.

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Übungen, die von Kindern nicht durchgeführt werden sollten

Körperliche Bewegung bei Kindern: Alles, was man wissen sollte
Die körperliche und emotionale Entwicklung von Kindern wird durch CrossFit gefördert – immer unter der Kontrolle eines Profis.

Einige Übungen können jedoch die Muskeln, Sehnen, Gelenke und die Wirbelsäule von Kindern gefährden. Achte darauf, diese Übungen zu erkennen und zu vermeiden. Obwohl diese Übungen auf den ersten Blick wie Spiele aussehen, belasten sie die empfindlichen und sich entwickelnden Körperteile von Kindern. Besonnenheit und gesunder Menschenverstand sind hier der Schlüssel.

Wenn du dich beispielsweise in die Hocke begibst und dich an den Knöcheln festhältst, können Meniskus, Sehnen und Knie verletzt werden. Beim Dehnen sind Brücken, bei denen man sich nach hinten beugt, bis die Hände den Boden berühren, riskant. Das liegt daran, dass dabei Druck auf die Wirbelsäule ausgeübt wird.

Außerdem sollten Kinder vermeiden, die Zehenspitzen mit den Händen zu berühren, da dies Druck auf die Wirbelsäule, das Becken und die Bauchmuskeln ausübt. Das Gleiche gilt für weite und schnelle Kreise mit dem Hals, da dabei die ersten Halswirbel in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Bewegungen mit dem Nacken sollten nur sanft und von einer Seite zur anderen ausgeführt werden.

Übungen, die Kinder jedoch niemals ohne erwachsene und professionelle Begleitung durchführen sollten, sind solche, die mit Krafttraining und Gewichtheben zu tun haben. Diese Übungen erhöhen die Knochenmasse, die Muskelkraft und die Motorik, erfordern aber besondere Aufmerksamkeit.

Es gibt keine Belege dafür, dass sie das Wachstum beeinflussen; personalisierte Routinen sollten jedoch vorzugsweise unter ärztlicher Beurteilung erfolgen.

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Die Empfehlungen der WHO zu körperlicher Aktivität bei Kindern

Bewegungsmangel, Fettleibigkeit und Inaktivität sind jedes Jahr für fast 5 Millionen Todesfälle in der Weltbevölkerung verantwortlich. Aus diesem Grund hat die Weltgesundheitsorganisation davor gewarnt, dass Kinder zu viele Stunden sitzend und daher mehr Zeit beim Spielen verbringen sollten.

Die Zahlen sprechen für sich: 23 % der Erwachsenen und 80 % der Jugendlichen „bewegen sich zu wenig“, so die Organisation. Daher ist es wichtig, gesunde Lebensgewohnheiten mit weniger Bildschirmzeit, mehr Spielzeit und mehr Stunden qualitativ hochwertigem Schlaf aufzubauen.

Die Empfehlungen zielen darauf ab, die motorische und kognitive Entwicklung von Kindern in den ersten fünf Lebensjahren zu verbessern. Dies soll die Grundlage für ein gesundes Leben bilden. In allen Fällen sollten nicht mehr als eine Stunde Bildschirmzeit und etwa drei Stunden körperliche Aktivität mit Routinen und Übungen unterschiedlicher Intensität von mäßig bis hoch über den Tag verteilt werden.

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Körperliche Bewegung bei Kindern: Ein Garant für Gesundheit im Erwachsenenalter

Die Forschung zeigt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihren Ursprung im Kindes- und Jugendalter haben. Fettleibigkeit sowie die Werte von Lipiden oder Fetten, Lipoproteinen und der Blutdruck spiegeln sich im Erwachsenenalter.

Darüber hinaus setzen sich die Bewegungsmuster, die Kinder erlernen, in der Regel bis ins Erwachsenenalter fort. Wenn Kinder bestimmte Gewohnheiten nicht vor Erreichen des Erwachsenenalters erworben haben, werden sie diese wahrscheinlich auch im Erwachsenenalter nicht entwickeln. Insgesamt kommen Fachleute daher zu dem Schluss, dass Kindheit und Jugend die Grundlage für ein gesundes Erwachsenenalter bilden.

Obwohl die körperliche Verfassung und die Genetik die Neigung zu körperlicher Aktivität stark beeinflussen, kann man als Elternteil hilfreiche Impulse für den Nachwuchs setzen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, soziale und motivationale Bedingungen und Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen, die sie zu körperlicher Betätigung und der Ausübung von geeigneten Sportarten animieren.


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