Kakerlaken als Krankheitsüberträger: Was du wissen solltest
Kakerlaken sind unbeliebte Schädlinge, die sich gerne in Häusern und Wohnungen aufhalten, in denen sie Lebensmittelreste finden. Sie verstecken sich in Spalten und Ecken und werden erst in der Dunkelheit aktiv. In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit eines Schabenbefalls relativ gering, doch sobald sich die Ungeziefer im Haus installieren, vermehren sie sich rasch. Im Urlaub in südlichen Ländern sind diese Schädlinge keine Seltenheit.
Die Küchenschabe kann Krankheiten übertragen, deshalb ist Vorsicht geboten. Erfahre anschließend Interessantes zu diesem Thema.
Kakerlaken als Krankheitsüberträger
Küchenschaben tragen viele Krankheitserreger mit sich herum: mehr als 40 Bakterien sowie Helminthen (Würmer), Protozoen, Viren und Pilze. Eine in der Zeitschrift Journal of Medical Entomology veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass sie Lebensmittel mit Salmonellen belasten können. Ihre Ausscheidungen sind oft für Allergien verantwortlich und machen Nahrungsmittel ungenießbare.
Zu den häufigsten Krankheiten, die Küchenschaben bei Menschen verursachen können, zählen Darminfektionen, die Durchfall auslösen. Wissenschaftlichen Untersuchungen weisen darauf hin, dass Kakerlaken Parasiten mit sich herumtragen, die insbesondere in einkommensschwachen Ländern häufig zu Darmparasitose führen. Beispiele dafür sind:
- Entamoeba histolytica
- Enterobius vermicularis
- Ascaris lumbricoides
Die American Lung Association hat außerdem festgestellt, dass Kakerlaken Allergene enthalten, die Asthma verschlimmern und allergische Reaktionen hervorrufen. Diese Partikel verbreiten sich in der Luft und haften an Kleidung oder Möbeln. Systematische Übersichten zu diesem Thema machen jedoch deutlich, dass nicht alle Menschen empfindlich auf diese Allergene reagieren. Internationale Gesundheitsorganisationen empfehlen insbesondere Asthmatikern gute Hygiene.
Beißen Kakerlaken Menschen?
Diese unangenehmen Schädlinge lösen bei vielen eine Phobie aus. Die Frage, ob sie Menschen beißen können, ist einfach zu beantworten: Ja, aber… Ein Wissenschaftler der Universität von Granada untersuchte die Morphologie der Küchenschabe: Sie hat ein Mundwerk mit einem robusten Kiefer, mit dem sie auch Menschen beißen könnte. Allerdings flieht die Kakerlake rasch, wenn sie sich bedroht fühlt, deshalb ist es unwahrscheinlich, gebissen zu werden.
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gehen davon aus, dass Kakerlaken nicht beißen, ihre Beine jedoch kratzen können. Diese Schädlinge haben drei Beinpaare, die lang und beweglich sind. Die Dornen an den Beinen ermöglichen es ihnen, sich schnell fortzubewegen und vor Raubtieren zu schützen.
Wenn du eine Kakerlake berührst, könnten ihre Dornen an den Beinen deine Haut reizen.
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Vorsorge gegen Kakerlaken im Haus
Ob zu Haue oder im Urlaub, Vorsorge ist immer gut, um Küchenschaben im Haus zu vermeiden. Folgende Strategien sind hilfreich:
Gute Hygiene
Achte darauf, dass keine Ritzen, Fugen oder Löcher im Mauerwerk vorhanden sind, in denen sich Ungeziefer verstecken kann. Außerdem solltest du dein Haus regelmäßig reinigen, keine Lebensmittel offen herumliegen lassen und Speisereste entfernen. Lasse kein dreckiges Geschirr herumstehen und beseitige organische Abfälle täglich.
Sauberkeit und Hygiene sind Grundvoraussetzungen für eine gute Gesundheit. Vergiss nicht, hinter dem Kühlschrank oder anderen Schränken und schwer zugängliche Orte regelmäßig zu reinigen.
Lebensmittel richtig aufbewahren
Du solltest deine Lebensmittel in hermetisch verschließbaren Behältern aufbewahren und keinesfalls offen in der Küche oder im Esszimmer liegen lassen. Bevor du ins Bett gehst, sollte alles sauber und aufgeräumt sein.
Haustierfutter
Verpacke das Futter deines Hundes oder deiner Katze ebenfalls in einem luftdichten Behälter. Entferne den Napf, nachdem dein Haustier gefressen hat und wasche die Schüsseln regelmäßig. Achte darauf, dass kein Futter auf dem Boden liegenbleibt.
Kontrolliere die Luftfeuchtigkeit
Kakerlaken lieben feuchtwarme Umgebungen. Lüfte regelmäßig, insbesondere in Badezimmern, damit sich keine Feuchtigkeit ansammelt.
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Natron, Wasser und Zucker
Die Mischung aus Natron, Wasser und Zucker ist ein wirksames Hausmittel: Du gibst sie in einen Deckel und stellst diesen in die Ecken deines Hauses. Du kannst Natron auch in Risse oder Spalten streuen, um zu verhindern, dass sich dort Kakerlaken niederlassen.
Insektizid
Lebst du in einer Gegend, in der die Gefahr für Kakerlaken groß ist, kannst du ein Insektizid an Türen und Fenstern verwenden, um die Schädlinge fernzuhalten. Diese Produkte sind in der Regel sehr wirksam.
Wenn die Kakerlaken schon im Haus sind
In diesem Fall ist es am besten, einen Profi zu beauftragen, der die Situation beurteilen und die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann. Kakerlaken sind sehr widerstandsfähig und vermehren sich rasch. Profis verwenden in der Regel Köderdosen oder spezielle Gele, es ist nicht unbedingt nötig, Schädlingsvernichtungsmittel großflächig einzusetzen.
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