Ist Quecksilber in Fisch gefährlich?

Quecksilber in Fisch kommt hauptsächlich in großen Fettfischen vor. Vor allem Schwangere und Kinder sollten beim Verzehr besondere Sorgfalt walten lassen. Hier im Artikel wirst du mehr zu diesem Thema erfahren.
Ist Quecksilber in Fisch gefährlich?
Marta Guzmán

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Marta Guzmán.

Letzte Aktualisierung: 25. Mai 2022

Es ist allgemein bekannt, dass der Verzehr von Fisch gut für die Gesundheit ist. Denn er enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Aber es herrscht auch eine gewisse Besorgnis in Bezug auf die möglichen Risiken, die Quecksilber in Fisch verursachen kann.

Deshalb wollen wir in diesem Artikel sehen, ob Quecksilber wirklich gefährlich ist und welche Menge du davon ohne Gefahr zu dir nehmen kannst. Außerdem erzählen wir dir, in welchen Fischarten man die größten Mengen an Quecksilber findet. Also lies einfach hier weiter und erfahre alles Wichtige zu diesem Thema!

Quecksilber in Fisch

Quecksilber kommt in der Natur in Boden und Wasser vor. Außerdem auch in Pflanzen und tierischen Organismen. Doch das Problem besteht darin, dass durch den Menschen weitere große Mengen an Quecksilber in die Umwelt gelangen. So zum Beispiel durch die Verbrennung fester Abfälle, oder durch die Verwendung fossiler Brennstoffe. Auch die Verwendung von Quecksilber in der Industrie spielt eine Rolle.

Und so kommt dann Quecksilber in Fisch. Denn die Fische nehmen Quecksilber über die Nahrung auf. Daher ist es so, dass die räuberischsten Fische, die zugleich auch die größten sind, die stärkste Quecksilberbelastung in ihren Körpern aufweisen.

Bringt das Quecksilber in Fisch beim Verzehr gesundheitliche Risiken mit sich?

Die Giftigkeit von Quecksilber hängt von verschiedenen Faktoren ab: Zum einen von seiner chemischen Zusammensetzung und zum anderen auch von der jeweiligen Art von Quecksilber. Außerdem spielt die  Expositionsdosis eine Rolle. Ebenso ist das Alter, in dem es produziert wird, von Bedeutung. Von allen chemischen Arten von Quecksilber, die in Nahrungsmitteln vorkommen, weist die organische Verbindung Methylquecksilber die größte Giftigkeit auf. Diese findet sich vor allem in Fischen sowie in Schalentieren.

Dieses chemische Element kann die Nieren und das zentrale Nervensystem negativ beeinflussen. Dies gilt insbesondere während der Entwicklung eines Fötus. Denn Quecksilber kann sowohl die Blut-Hirn-Schranke überwinden als auch in die Plazenta eindringen. Außerdem kann es auch Veränderungen in der normalen Entwicklung des Gehirns bei Säuglingen verursachen. Bei höheren Dosen können sogar neurologische Veränderungen bei Erwachsenen ausgelöst werden.

Quecksilber in Fisch: Welche Arten sind vor allem betroffen?

Aufgeschnittener Fisch auf Küchenbrett

Es gibt einige Fische, die ein größeres Risiko für hohe Konzentrationen an Quecksilber aufweisen. Dazu gehören vor allem große Fischarten.

Die höchsten Konzentrationen an Quecksilber finden sich in Süß- und Meerwasserfischen und hier insbesondere bei den großen Fischarten, die an der Spitze der Nahrungskette stehen.

Großaugen-Thun

Der Thunfisch zählt zu den Fischarten, die die größte Menge an Quecksilber enthalten. Allerdings gilt dies nicht für alle Thunfischarten gleichermaßen. So zum Beispiel nicht für den Thunfisch aus dem Mittelmeer. Sehr wohl hingegen für den Großaugen-Thun. Diese Thunfischart lebt in den tropischen und subtropischen Gebieten des Atlantiks, des Indischen Ozeans und des Pazifiks.

Daher kannst du also beruhigt sein, denn der Rote Thun aus dem Mittelmeer weist keineswegs so hohe Quecksilberwerte auf. Dasselbe gilt für den Gelbflossen-Thun.

Schwertfisch

Der Schwertfisch ist eine der kommerziellen Fischarten mit den höchsten Werten an Quecksilber. Dabei handelt es sich um eine räuberische Fischart, die große Mengen an Fisch pro Tag verzehrt und deshalb letztlich auf diese Weise auch viel Quecksilber in seinen Organismus aufnimmt.

Haifisch

Auch Haie weisen einen hohen Quecksilberanteil auf. Das gilt für kleine Haifischarten bis hin zu Walhaien.

Hecht

Der Hecht ist ein großer Raubfisch. Er ernährt sich von allen möglichen Arten von Tieren, einschließlich Krebsen. Im Jahr 2003 wurde er in den spanischen Katalog der invasiven gebietsfremden Arten aufgenommen.

Wie viel Fisch kannst du essen, ohne deine Gesundheit zu gefährden?

Gebratenes Stück Lachs auf Teller

Für einen sicheren Verzehr von Fisch ist es am besten, wenig von den Arten zu essen, die als quecksilberreich bekannt sind. Darüber hinaus ist es ratsam, dabei die Portionen klein zu halten. Im Falle einer Schwangerschaft solltest du ganz auf den Verzehr dieser Arten verzichten.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt, den Verzehr von Rotem Thun, Schwertfisch, Hai und Hecht einzuschränken. Allerdings muss man dabei die Herkunft des Fisches berücksichtigen. Denn einige Gewässer sind stärker verschmutzt als andere.

Der Gemeinsame FAO / WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe überprüfte im Juni 2003 die zulässige wöchentliche Aufnahme von Methylquecksilber und reduzierte die empfohlene Menge von 3,3 μg/kg Körpergewicht auf 1,6 μg/kg Körpergewicht.

Die Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für Risikogruppen lauten wie folgt:

  • Schwangere oder Frauen, die eventuell schwanger sind, sowie stillende Mütter sollten den Verzehr vermeiden.
  • Ebenfalls sollten Kinder unter 3 Jahren auf den Verzehr verzichten.
  • Kinder im Alter von 3-12 Jahren: Begrenzung auf 50 g /Woche oder 100 g /2 Wochen. (In der gleichen Woche sollten keine weiteren Fischarten dieser Kategorie verzehrt werden.)

Empfehlungen zum Verzehr von Fisch

Fisch ist für eine ausgewogene Ernährung unerlässlich. Denn er liefert wichtige Proteine. Dazu zählen die Vitamine A, D und B12 sowie Jod und Selen. Eine Ernährung, bei der Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan stehen, trägt dazu bei, deine kardiovaskuläre Gesundheit zu erhalten. Jedoch gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Quecksilber und einem Risiko einer koronaren Herzkrankheit.

Betrachtet man die Vorteile von DHA-Fettsäuren im Vergleich zu dem Risiko, das Quecksilber mit sich bringt, stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Der Verzehr von Fisch bei Frauen im gebärfähigen Alter sowie bei schwangeren und stillenden Frauen reduziert das Risiko einer anormalen neurologischen Entwicklung der Kinder.

Der ausschlaggebende Punkt ist, beim Verzehr von Fisch auf Abwechslung zu achten.

  • Daher solltest du also vorzugsweise andere Arten von fettreichen Fischen wählen, wie zum Beispiel: Seebarsch, Meerbrasse, Lachs, Sardinen, Forelle etc.
  • Gesunde Erwachsene sollten Fischarten mit hohem Quecksilbergehalt, wie Thunfisch, Schwertfisch, Hecht oder Hai, nicht mehr als einmal pro Woche essen.
  • Außerdem solltest du den häufigen Verzehr von Thunfisch in Dosen vermeiden. Denn in dieser Studie untersuchte man Studenten, die häufig Thunfisch in Dosen aßen. Man fand höhere Quecksilberwerte in ihren Haaren als bei denjenigen, die keinen Thunfisch zu sich nahmen.
  • Auch ist es wichtig, den Verzehr von den fettreichen Fischarten mit dem von weißen Fischen, die weniger Quecksilber enthalten, abzuwechseln.

Fazit

Die hohen Konzentrationen an Quecksilber in einigen Fischarten sind ein ausreichender Grund, weniger davon zu essen. Denn ganz offensichtlich besteht ein Zusammenhang von deren Verzehr mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme. Jedoch solltest du nicht vergessen, dass andere Fischarten durchaus sehr gesund und vorteilhaft für deine Gesundheit sind.


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