Infektiöser Durchfall: Alles, was du darüber wissen musst

Infektiöser Durchfall wird oft von anderen Symptomen begleitet, wie Fieber, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Schwindel und Unwohlsein. Seine Ursachen sind vielfältig und er kann durch verschiedene Mikroorganismen entstehen.
Infektiöser Durchfall: Alles, was du darüber wissen musst
Samuel Antonio Sánchez Amador

Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Antonio Sánchez Amador.

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2022

Durchfall wird als breiiger oder wässriger Stuhl definiert, der drei oder mehr Mal am Tag auftritt. Abgesehen davon, dass er Zeichen eines Krankheitsprozesses ist, ist infektiöser Durchfall laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die zweithäufigste Todesursache in Ländern mit niedrigem Einkommen.

In westlichen Ländern mit einem gut entwickelten Gesundheitssystem ist Durchfall in der Regel kein Problem, aber in anderen Regionen wird er zu einer Todesursache, insbesondere bei Säuglingen. Ob zur Sensibilisierung oder zur Vorbeugung, das Wissen über diesen Zustand ist unerlässlich. Heute erzählen wir dir alles, was du über infektiösen Durchfall wissen solltest.

Was ist infektiöser Durchfall?

Wie bereits erklärt, gilt ein breiiger Stuhl, der mehr als dreimal täglich auftritt, als Durchfall. Studien zufolge liegt dieser Wert bei Kindern unter zwei Jahren bei drei oder mehr Stühlen innerhalb von 12 Stunden oder, falls dies nicht der Fall ist, wenn mindestens ein Stuhl Blut, Schleim oder Eiter enthält.

Infektiöser Durchfall ist also eine Durchfallerkrankung, die durch Krankheitserreger verursacht wird. Das heißt, sie wird nicht durch andere Ereignisse, wie beispielsweise Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom ausgelöst, sondern kann unter anderem durch Viren, Bakterien oder Protozoen verursacht werden.

Neben den medizinischen Informationen ist es außerdem wichtig, die Situation des infektiösen Durchfalls im globalen Kontext zu analysieren. Dafür liefert uns die Weltgesundheitsorganisation eine Reihe von aufschlussreichen Daten, darunter die folgenden:

  • Durchfallerkrankungen sind weltweit die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren.
  • Das bedeutet, dass jährlich etwa 525.000 Kinder sterben.
  • Ein beträchtlicher Teil dieser Erkrankungen könnte beispielsweise durch angemessene Gesundheitsstrukturen und geeignete Ernährungskontrollen verhindert werden.
  • Dieser Zustand kann zu schwerer Unterernährung, dem Verlust von gesunden Lebensjahren und in sehr schweren Fällen sogar zum Tod führen.
Infektiöser Durchfall
Infektiöser Durchfall kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen.

Um mehr darüber zu erfahren: Chronischer und akuter Durchfall: Ursachen und Behandlung

Infektiöser Durchfall: Ursachen

Wie wissenschaftliche Studien belegen, wird infektiöser Durchfall durch Viren, Bakterien und Protozoen sowie bestimmte komplexere Parasiten verursacht. Hier findest du eine kurze Erklärung zu jedem dieser Erreger.

Bakterien

So überraschend es erscheinen mag, Bakterien verursachen nur etwa 10-20 % der infektiösen Durchfälle. Zu den häufigsten enteropathogenen Krankheiten gehören die folgenden: Shigella dysenteriae, Salmonellen, Vibrio cholerae, enterohämorrhagische Escherichia (E.) coli , Aeromonas und Yersinia (Y.) enterocolitica.

Besonders hervorzuheben ist Campylobacter jejuni, das weltweit zu den vier häufigsten Erregern von Durchfallerkrankungen gehört.

Viren

Viele Viren verursachen Durchfall, darunter Noroviren und Rotaviren. Sie sind die am weitesten verbreiteten Verursacher von akutem Durchfall. Weicher Stuhl bedingt durch einen Virus ist auch als virale Gastroenteritis oder Magen-Darm-Grippe bekannt.

Protozoen und andere Parasiten

Einige im Wasser vorhandene Protozoen, wie zum Beispiel Entamoeba histolytica oder Giardia lamblia, können infektiösen Durchfall verursachen. Komplexere Parasiten, wie z. B. Darmwürmer, wissenschaftlich auch als Ascaris lumbricoides bekannt, führen ebenfalls zu diesem Krankheitsbild.

Hauptübertragungswege

Je nach Erreger, den wir uns anschauen, sehen wir, dass die Übertragungswege vielfältig und unterschiedlich sein können. Ein Virus wird zum Beispiel durch Mikroaerosole übertragen, die von der infizierten Person abgegeben werden – wie Husten oder Niesen – während ein Bakterium im Allgemeinen mit der Nahrung aufgenommen werden muss.

Infektiöser Durchfall: Wie kann man ihn verhindern?

Als Grundregel, wie von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) angegeben, ist die beste Vorbeugung zur Vermeidung von infektiösem Durchfall, Küchenoberflächen zu desinfizieren, kein unbehandeltes Wasser zu trinken und nur gekochte oder pasteurisierte Lebensmittel zu verzehren.

Das liegt daran, dass die oben erwähnten Mikroorganismen tatsächlich durch direkten Kontakt mit dem Mund oder durch den Verzehr von Wasser oder bestimmten Lebensmitteln übertragen werden.

Escherichia coli Bakterien sind dafür bekannt, dass sie infektiösen Durchfall verursachen.

Welche anderen Symptome sind vorhanden?

Neben wässrigem oder weichem Stuhl können infektiöse Durchfälle je nach Erreger von weiteren Symptomen begleitet sein. Laut dem National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Disease (NIH) können einige begleitende Symptome zum Beispiel folgende sein:

  • Blut im Stuhl
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Schwindel und Benommenheit
  • Erbrechen
  • Unterleibsschmerzen und Schwellungen

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Vorbeugung durch Verzicht auf gewisse Lebensmittel

Wie wir in diesem Zusammenhang gesehen haben, kann infektiöser Durchfall also durch mehrere Erreger verursacht werden: Bakterien, Viren, Protozoen und andere Parasiten. In den meisten westlichen Ländern stellt dieses Krankheitsbild zwar kein Problem dar, aber in Regionen mit schlechten Hygienebedingungen ist es die zweithäufigste Todesursache.

Die beste Vorbeugung zur Vermeidung von Durchfall (mit Ausnahme der viralen Variante) besteht also darin, den Verzehr von rohen, nicht durchgekochten oder behandelten Lebensmitteln in einer nicht ausreichend desinfizierten Umgebung komplett zu vermeiden.


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