Frosch im Hals: Was steckt dahinter?

Du kennst das unangenehme Globusgefühl sicher. Es kann sich um ein harmloses, vorübergehendes Phänomen handeln, dahinter könnten sich jedoch auch ernstere Krankheiten verbergen. Erfahre mehr darüber.
Frosch im Hals: Was steckt dahinter?
Diego Pereira

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Diego Pereira.

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 15. Juni 2023

Das Gefühl, einen Frosch im Hals zu haben, kann sehr unangenehm sein. Häufig kommt es dazu bei einer Erkältung, bei Husten oder bei Angstzuständen, doch es könnten sich auch andere Probleme dahinter verbergen. Wir sprechen heute über die möglichen Ursachen für das unangenehme Globusgefühl, das uns zum Räuspern oder Husten zwingt.

Weißt du, woher der Ausdruck Frosch im Hals kommt? Unter der Zunge befindet sich eine Speicheldrüse, die sich entzünden kann. Ist dies der Fall, bildet sich eine schleimgefüllte Zyste, die Ranula genannt wird – der lateinische Ausdruck für kleiner Frosch. Diese Zyste behindert den Schluck- und Sprechvorgang. Wir verwenden heute den Ausdruck Frosch im Hals jedoch im Allgemeinen bei Problemen, die uns zum Räuspern oder Husten bewegen.

Der Frosch im Hals

Es gibt zahlreiche Gründe, die für dieses unangenehme Gefühl verantwortlich sein könnten, deshalb ist die Diagnose nicht immer einfach. Dahinter können sich einfach behandelbare oder auch bösartige Krankheiten verstecken. Wenn Angststörungen die Beschwerden auslösen, sind keine körperlichen Veränderungen zu beobachten, was die Diagnose erschweren kann. Nicht selten führen Stress und Beklemmung zu dem Gefühl, dass etwas im Hals steckt.

Angst und Stress

Das MSD-Handbuch weist darauf hin, dass das Globusgefühl durch eine erhöhte Muskelspannung in den Muskeln des Rachens entstehen kann, die durch bestimmte Emotionen (wie Trauer) ausgelöst wird.

Der Frosch im Hals äußert sich in diesem Fall jedoch meistens nicht während der Stresssituation, sondern in Ruhezeiten. Deshalb wird dieses Symptom oft nicht mit Angst oder Stress assoziiert, was die Diagnose schwieriger macht. Es kann zu Beeinträchtigungen beim Sprechen kommen, wenn die Stimmbänder im Kehlkopf durch die erhöhte Muskelspannung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Andere Ursachen für das Globusgefühl

Neben Angst und Stress entsteht der Frosch im Hals in vielen Fällen durch eine Erkältung, langes und lautes Reden, Sodbrennen (gastroösophagealer Reflux), Allergien oder eine Dysphagie. In diesem Fall sind normalerweise Schluckbeschwerden vorhanden.

Weitere mögliche Auslöser sind eine Vergrößerung der Schilddrüse oder Halslymphknoten. Auch das Postnasal-Drip-Syndrom, das zu vermehrter Schleimbildung führt, könnte dafür verantwortlich sein.

Auch ein Tumor (z. B. Speiseröhrenkrebs) kann sich durch das Globusgefühl äußern. Häufig kommt es in diesem Fall zu einem Gewichtsverlust, zu Muskelschwäche und dem Aufstoßen von Nahrung, wie die American Cancer Society erklärt. Für Personen über 50 Jahren ist die Gefahr eines Tumors höher. Die Mayo Clinic weist außerdem auf folgende Risikofaktoren hin: Übergewicht, Tabakkonsum, Mangel an Obst und Gemüse in der Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum.

Nicht zu vergessen ist, dass auch Medikamente gegen Bluthochdruck ein Fremdkörpergefühl im Hals auslösen können, da sie die Schleimhäute austrocknen.

Seltenere Ursachen sind:

  • Myasthenia gravis (Autoimmunerkrankung)
  • Myotone Dystrophie (seltene Muskeldystrophie)
  • Autoimmun-Myositis (entzündliche und degenerative Veränderungen in den Muskeln)

Wann zum Arzt?

Gelegentliches Räuspern ist kein Problem, wenn der Frosch im Hals jedoch häufig auftritt, die Stimme belegt ist oder der Husten nicht abklingt, solltest du dich auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen.

Entsteht der Frosch im Hals durch Angst, kann eine Psychotherapie helfen.

Frosch im Hals: Die Diagnose

Mit einem Endoskop kann der Arzt oder die Ärztin den Hals- und Rachenbereich untersuchen und mögliche Ursachen wie eine Zyste oder Entzündungen erkennen. Zusätzlich können folgende Untersuchungen nötig sein:

  • 24-Stunden-pH-Metrie (bei Sodbrennen)
  • Naso-Fibroskopie
  • Ösophagusmanometrie
  • Obere Magen-Darm-Endoskopie
  • Messung der Schluckzeit

Bei Beschwerden oder Zweifeln lohnt es sich immer, ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen! Je früher du mögliche Erkrankungen entdeckst, desto effizienter ist die Behandlung.


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