Folgen geschädigter Darmflora
Eine gesunde Darmflora ist wichtig, um deine Gesundheit aufrecht zu erhalten. Durch falsche Ernährung, Krankheiten und Medikamente kann das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört werden und somit können Folgen für deine Gesundheit entstehen.
Die Darmflora ist Teil des Immunsystems!
Unser Darm ist der größte Teil unseres Immunsystems. Eine gesunde Darmflora trägt zu einem gesunden Allgemeinzustand wesentlich bei.
Im menschlichen Darm „wohnen“ mehr als 10 hoch 14 Mikroorganismen. Das ist eine Eins mit 15 Nullen hinten dran. Ganz schön viel!
Nicht jeder Mensch hat dieselbe Darmflora, jeder hat sein eigenes, individuelles „Bauchgeflüster“, bzw. seinen eigenen „Darmflora – Fingerabdruck“, der sich aus ca. 800 bis 1000 verschiedenen Bakterien zusammensetzt.
Jede Art Darmbakterium ist auf eine bestimmte Art von Nahrung spezialisiert: dem einen „schmecken“ nur Fette, dem anderen z.B. nur Eiweiße oder Zucker.
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Studien haben nämlich gezeigt, dass die Darmflora keine große Ausdauer besitzt und schon innerhalb von 24 Stunden auf ein geändertes Essverhalten reagiert.
Je mehr man sich mit seinem Darm und dessen Funktionen beschäftigt, desto klarer wird, dass man das natürliche „Ökosystem“ unseres Körpers im Darm so wenig wie möglich stören sollte.
Ernährungsumstellung, Stress, Präbiotika oder Antibiotika verändern im Alltag unsere Darmflora.
Manchmal kann es dabei auch zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung führen. Es kommt zu Folgen und zu einer Gleichgewichtsstörung der Darmflora (Dysbiose). Diese führt zu folgenden Auswirkungen:
Folgen: Störung der Aufnahme wichtiger Nahrungsbestandteile
Ist deine Darmflora geschädigt, so kann dein Darm seinen Aufgaben nicht mehr so effektiv wie ursprünglich ausüben.
Es kann zu einer gestörten Aufnahme von Vitaminen, Kohlehydraten, Aminosäuren und Mineralstoffen kommen, was weiter Folgen hat, zum Beispiel:
- Gestörte Wundheilung
- Haarausfall
- Stimmungsschwankungen
- Eingerissene Mundwinkel
- Hautprobleme
- Anämie
Und mehr! Es ist daher essentiell, eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um nicht weitere Gesundheitsbeschwerden zu provozieren!
Durchfall – einer der Folgen
Der Durchfall tritt dann nicht gelegentlich auf, sondern ist chronisch, also regelmäßig. Durch die veränderte Darmflora läuft die Verdauung dann nicht mehr so, wie sie soll.
Eine weitere Folge von Durchfall ist auch ein gestörter Flüssigkeitshaushalt, gefolgt von einen veränderten Elektrolythaushalt, welcher dann zu weiteren Beschwerden wie Kreislaufproblemen, Wassereinlagerungen, Muskelkrämpfen und Herzrythmusstörungen führen kann.
Du fühlst dich unter Umständen „unterzuckrig“, geschwächt, manchmal zittrig und dann alles andere als fit.
Es können Blutdruckschwankungen auftreten, große Müdigkeit, Schwindelanfälle und mehr. Man fühlt sich insgesamt sehr „wacklig auf den Beinen“. Dem Körper fehlen dann durch die gestörte Verdauung wichtige Nährstoffe.
Blähungen
Kann dein Darm die Nahrung nicht mehr richtig verdauen, weil das Gleichgewicht der Darmflora zerstört ist, kann es auch zu Blähungen kommen.
Völlegefühl, Aufstoßen
Das Völlegefühl setzt dann meist recht kurz nach der Mahlzeit ein, unabhängig davon, ob die Menge der Mahlzeit sättigend war oder nicht.
Oft kommt es in diesem Zusammenhang dann auch zu unangenehmem Aufstoßen. Auch dies ist eine Folge von der durch ein Ungleichgewicht der Darmbakterien resultierenden gestörten Verdauung.
Fettstuhl
Fettstuhl ist der Ausdruck für eine mangelhafte Verdauung der dann über die Nahrung aufgenommenen Fette.
Der Stuhl enthält einen hohen Anteil von Nahrungsfetten, da diese durch die gestörte Darmflora im Verdauungstrakt nur ungenügend aufgenommen werden.
Der Stuhlgang erscheint hell gefärbt, klebrig, voluminös, schaumig sowie glänzend, mit einem besonders stechenden Geruch.
Ab einem Fettverlust von zehn Gramm (= etwa ein Esslöffel) täglich über den Stuhlgang ist laut Definition von Fettstuhl die Rede.
Erhöhte Infektanfälligkeit
Das Immunsystem Darm ist bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung geschwächt, man wird dadurch anfälliger für Infektionen und Allergien.
Depressive Verstimmung
In Tierversuchen fand man heraus, dass die Darmflora sogar Stimmungen beeinflussen kann.
Dazu wurde Mäusen mit keimfreiem Darm die Darmflora von besonders ängstlichen Tieren eingepflanzt – und aus den einstigen „Normalmäusen“ wurden „Angstmäuse“!
Umgekehrt funktionierte es auch: man konnte durch Verpflanzung entsprechender Darmflora ängstliche Mäuse mutig machen!
In wie weit solche Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist noch nicht ganz klar. Erste Ergebnisse sprechen aber stark dafür, dass auch beim Menschen eine gestörte Darmflora zu z.B. Depressionen führen kann.
Du tust also aus (nicht nur) den genannten Gründen gut daran, deine Darmbakterien fit zu halten.
Lasse dich unter Umständen von deinem Arzt beraten und gegebenenfalls durch Tabletten mit Milchsäurebakterien oder Hefekulturen dabei unterstützen, deinen Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Deine Gesundheit wird es dir danken!
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