Fersensporn: wie vorbeugen und behandeln?

Einem Fersensporn vorzubeugen ist einfacher, als ihn zu therapieren.
Fersensporn: wie vorbeugen und behandeln?
Carlos Fabián Avila

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Carlos Fabián Avila.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2022

Der Fersensporn wird meist erst dann entdeckt, wenn er Probleme macht, obwohl er schon länger da ist. Es können chronische Entzündungen und dadurch bedingte Schmerzen entstehen, die die Lebensqualität einschränken, da jeder Schritt schmerzen kann.

Was ist ein Fersensporn?

Der Fersensporn ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Fehlbelastung. Er baut eine knöcherne Verstärkung an die Ferse, um so Sehnen und Bänder des Fußes zusätzlich zu unterstützen.

Er entsteht immer aus Fehl- oder Überbelastung und kann schmerzhaft sein. Meist bleibt er aber viele Jahre unentdeckt. Das Durchschnittsalter Betroffener liegt zwischen 50 und 60 Jahren und Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

fersenvorsprung

Ursachen des Fersensporns

Ein Fersensporn entsteht nicht plötzlich, sondern braucht längere Zeit, um sich aufzubauen. Da es sich um knöcherne Strukturen handelt, geht die Entstehung schleichend voran.

Meist werden Fersensporne durch Zufall entdeckt oder erst dann, wenn sie schon Probleme bereiten. Ursachen für die Fehl- oder Überbelastung des Fußes, die zur Entstehung einer solchen Veränderung führen sind:

  • Übergewicht
  • Falsches Schuhwerk
  • Überbelastung
  • Muskelschwäche
  • Fehlbelastung

Im Folgenden zeigen wir auf, wie sich welche Ursachen auf die Entstehung und Vermeidung von Fersenspornen auswirken.

Übergewicht

Übergewicht

Die häufigste Ursache ist Übergewicht in Kombination mit Bewegungsmangel und daraus resultierender Muskelschwäche und Fehlbelastung.

Die eine Ursache bedingt hierbei die andere, sodass am Ursprung angesetzt werden muss, um einem Fersensporn vorzubeugen oder die Symptome zu verbessern: Normalgewicht halten oder erreichen!

Schuhe

Falsches Schuhwerk

Schlecht gepolstertes Schuhwerk oder solches, das schlecht sitzt und über längere Zeiträume getragen wird, kann ebenfalls zur Entstehung von Fersensporn führen.

Besonders beim Sport und langer Belastung wie Stehen, Laufen, Wandern oder Joggen sollte auf eine ausreichende Dämpfung der Schuhsohle geachtet werden.

Sport

Sport

Etwa 10% aller sportlichen Läufer entwickeln im Laufe ihres Lebens einen Fersensporn, der auf das Lauftraining zurück zu führen ist.

Meist entsteht der Sporn in Kombination von falscher Lauftechnik, ungeeignetem Schuhwerk und daraus resultierender Fehl- oder Überbelastung.

Daher ist es wichtig, nur mit gutem, dem Fuß und der Sportart angepasstem Schuhwerk Sport zu treiben, besonders solche Sportarten, bei denen die Füße, insbesondere Fersen, stoßbelastet werden.

Couchpotato

Muskelschwäche

„Wer rastet, der rostet“ ist ein Sprichwort, in dem ein wahrer Kern steckt. Wer sich selten bewegt, trainiert auch nicht seine Muskeln.

Oft vergisst man, dass unser Körper sein Muskelkorsett braucht, um alltägliche Bewegungsabläufe korrekt durchzuführen. Ein aufrechter Gang und eine gesunde Fußstellung sind nur möglich, wenn die dazu benötigten Muskeln auch stark genug sind.

Werden sie nicht benutzt, führt dies zu Haltungsschäden – nicht nur im Rücken, auch in den Füßen! Die verkümmerte Muskulatur kann dann den Fuß nicht mehr ausreichend stützen und es kommt zu Fehlbelastung.

Die einfachste Vorbeugung ist: regelmäßig bewegen! Ein Spaziergang in der Mittagspause, auf dem Weg zur Arbeit oder dem Heimweg sorgt dafür, dass im Alltag die Fußmuskulatur keine Chance bekommt, zu verkümmern!

Füße

Therapie von Fersensporn

Da der Fersensporn ein knöcherner Teil des Körpers ist, helfen keine Cremes, Fußbäder oder Salben.

Ziel sollte sein, die Symptome zu lindern, also den Schmerz zu verringern. Dies kann sehr effektiv dadurch erreicht werden, dass das Körpergewicht, das auf den Fersensporn drückt, verringert wird. Dies nützt auch der Gesamtgesundheit, nicht nur den Füßen!

Darüber hinaus gibt es speziell und individuell angepasste Einlagen, mit denen man den betreffenden Bereich entlastet und polstert, um den Druckschmerz zu lindern. Ein geeignetes hochwertiges Schuhwerk ist Voraussetzung.

Unterstützend kann Physiotherapie helfen, verkümmerte Muskulatur wieder aufzubauen, Fehlstellungen zu beheben und falsche Bewegungsabläufe zu korrigieren.

Physiotherapie kann ein wichtiger Baustein der Therapie sein, wirkt aber am besten in Kombination mit dem Erreichen eines Normalgewichtes, was immer erstes Ziel sein sollte.

Wer Sport treibt, sollte seinen Füßen auch Ruhepausen gönnen, um eine Überbelastung auszuschließen. Wichtig ist, das Schuhwerk so anzupassen, dass der Fuß gut gepolstert ist und durch Sport keine zusätzliche dauerhafte Reizung entsteht.

Kurzfristig helfen schmerzstillende Medikamente, bei einer Entzündung auch entzündungshemmende Präparate, jedoch sollte die medikamentöse Therapie niemals alleinige Therapieform sein, da diese nur die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache!


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