eSports: Warum beenden Gamer ihre Karriere vor dem 24. Lebensjahr?
Jugend und Beständigkeit sind sehr wichtig, wenn wir die Welt des Sports betreten. Bei der Analyse der Gründe, warum eSports-Gamer vor dem Alter von 24 Jahren aufhören, erhält dies eine ganz neue Bedeutung.
Warum ist das so?
Nun, das liegt an den unzähligen Stunden, die Gamer vor dem Bildschirm verbringen. Dabei führen sie unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen permanent Kombinationen durch, die Reflexe und unendliche Energie erfordern. Der anstrengende Lebensstil, den diese Videospieler führen, fordert nach kurzer Zeit seinen Tribut. Denn unter anderem beeinträchtigt dies ihr Sehvermögen und ihre geistige Frische und Leistungsfähigkeit.
Darüber hinaus gibt es Merkmale, die für jeden Spielmodus (RPG, RTS, Rail Shooter usw.) erforderlich sind. Deshalb kann die Altersspanne variieren. Nachfolgend werden wir die Faktoren betrachten, die das frühzeitige Karriereende von Gamern beeinflussen.
Warum gehen eSports-Gamer so früh in den Ruhestand?
Zu den Faktoren, die beeinflussen, warum eSports-Gamer in den Ruhestand gehen, gehören Verletzungen, Verlust der Reflexe, mentales Burnout, Muskelermüdung und mangelnder Erfolg. Wir gehen auf die einzelnen Punkte in den folgenden Abschnitten ein:
1. Verletzungen können zu einem vorzeitigen Karriereende führen
Ja, auch Gamer verletzen sich, wobei Schultern, Finger, Handgelenke und Rücken am häufigsten betroffen sind. Einige körperliche Probleme bedeuten nur eine kurze Auszeit von der Arbeit. Allerdings führen andere, immer wiederkehrende Beschwerden dazu, dass sich Videogamer – unwiderruflich – für den Ruhestand entscheiden.
So erging es zum Beispiel Thomas Paparatto, der im Alter von 25 Jahren wegen schwerer Daumen- und Handgelenksprobleme aus dem Profibereich ausschied.
Die häufigsten Verletzungen, die Gamer erleiden, sind in der Regel Sehnenentzündungen, Karpaltunnelsyndrom, Wirbelsäulenprobleme und Kompartmentsyndrome.
2. Verlust der Reflexe
Der Verlust der Reflexe ist eine weitere Ursache, die zu einem frühzeitigen Karriereende führen kann, und zwar noch vor dem Alter von 24 Jahren. Darüber wird viel diskutiert, denn einige Fachleute sind der Ansicht, dass sich die Abnahme der Reflexe nicht so früh, sondern erst ab einem Alter von 40 Jahren bemerkbar macht.
Des Weiteren veröffentlichte die Zeitschrift Plos One eine Studie mit einer Stichprobe von 3.305 StarCraft II-Spielern, die zu dem Schluss kam, dass die maximale Reaktion in Bezug auf Bewegung und Reaktionsgeschwindigkeit im Alter von 24 Jahren auftritt. Danach setzt ein allmählicher Rückgang ein, sodass die eSports-Gamer nicht mehr das Niveau halten können, das für Wettkämpfe auf hohem Niveau erforderlich ist.
3. Mentale Überlastung und Erschöpfung der eSports-Gamer
Die hohe Konzentration, die Spieler/innen etwa 16 Stunden am Tag aufrechterhalten müssen, führt zu einem Verschleiß, der nur schwer zu verarbeiten ist. Die Anhäufung von Spielen und das immer komplexere Training führen zu der berüchtigten mentalen Erschöpfung. Hinzu kommt der Druck, gewinnen zu müssen, da es sich um einen Sport handelt, bei dem die Teilnahme durch Preisgelder belohnt wird.
Diese konstante Be- und Überlastung verursacht Stress, mindert die Leistungsfähigkeit und zwingt die Spieler dazu, eine – oft auch endgültige – Pause einzulegen, um andere Rollen in der Welt der Gamer zu übernehmen.
4. Muskelermüdung
Ein weiterer Grund für das frühe Karriereende von eSports-Gamern ist die Muskelermüdung. Neben der verkürzten Schlafdauer sind die Spieler anhaltenden Muskelverspannungen ausgesetzt, die sich in der Regel auf den Hals- und Lendenwirbelbereich konzentrieren.
Obwohl die Gaming-Stühle immer ergonomischer gestaltet werden, führen stundenlanges statisches Sitzen und das Fehlen von Ruhepausen regelmäßig zu Muskelkontrakturen.
5. eSports: Einige Spielerinnen und Spieler beenden ihre Karriere aufgrund von ausbleibendem Erfolg
Der letzte Grund, warum sich eSports-Gamer so jung zur Ruhe setzen, liegt in den ausbleibenden Erfolgen. Nur eine kleine Gruppe kann tatsächlich das Ziel erreichen, aus den vielen Stunden Arbeit, die sie investiert haben, Kapital zu schlagen.
Schätzungen zufolge erwirtschaften viele Spieler/innen einen Gesamtbetrag von 10.000 US-Dollar (etwa 8.500 Euro) pro Jahr. Infolgedessen wenden sie sich oft anderen Initiativen zu, um Einkommen zu erzielen, beispielsweise dem Streaming.
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Die Ausnahmen beim eSports
Wie wir bereits erwähnt haben, scheinen 24 Jahre das Alter zu sein, in dem Videospieler als “alt” eingestuft werden und viele in den Ruhestand gehen. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen, nämlich in den Bereichen Shooter und Kampfspiele.
Bei Shootern kann die maximale Altersspanne zwischen 33 und 37 Jahren liegen. Und bei den Kampfspielen gibt es Gamer, die zwischen 28 und 31 Jahre alt sind.
Warum ist die Altersgrenze hier höher?
Nun, das liegt an den Möglichkeiten, die diese Modalitäten bieten. Denn mit Erfahrung und einem analytischen Auge können die Gamer die nachlassende Reaktionsfähigkeit kompensieren. Obwohl es unterschiedliche Strategien gibt, sind sie offensichtlich konkurrenzfähig und demonstrieren, dass einige Spieler auch jenseits der 30 im Spiel bleiben können.
Einige der Namen, die beweisen, dass das Alter nur eine Zahl ist, sind die folgenden:
- Carlos “Ocelote” Rodriguez
- Enrique “Xpeke” Cedeño
- Ken “SephirothKen” Hoang
- Ana “aNouC” Oliveras
- Brandon “Saintvicious” DiMarco
Das Leben eines eSports-Gamers nach dem Karriereende
Für Gamer ist nicht alles vorbei, wenn sie ihre Karriere beim eSports beenden. Denn danach beginnt eine neue Phase, in der sie die Erfahrungen nutzen können, die sie in einer zwar kurzen, aber dennoch lehrreichen Zeit gesammelt haben.
Sie haben dann die Möglichkeit, Spieler zu betreuen, die auf ihrem Höhepunkt sind, Spiele zu streamen und ein eigenes Team zu leiten. Und diejenigen, die eine größere Vision haben, nehmen die Chance wahr, CEO zu werden.
Letztendlich wird sich zeigen, ob der Trend, dass eSports-Gamer bereits in so jungen Jahren in den Ruhestand gehen, anhalten wird. Oder ob in diesem fortwährend in der Medienpräsenz wachsenden Gaming-Umfeld andere Bedingungen geschaffen werden, um ihre Karrieren zu verlängern.
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