Erkennung und Ursache von Epilepsie bei Kindern

Epilepsie im Kindesalter ist eine schwere Krankheit. Ihr Schweregrad und ihre chronische Natur machen sie zu einer Erkrankung mit schwerwiegenden Veränderungen, die die Lebensqualität des betroffenen Kindes und seiner Eltern beeinträchtigen.
Erkennung und Ursache von Epilepsie bei Kindern
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Epilepsie bei Kindern verändert die Lebensqualität des kleinen Patienten erheblich. Tatsächlich betrifft sie nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner gesamten Familie.

Denn auch die anderen Familienmitglieder müssen an der Betreuung beteiligt und in die Einnahme von Medikamenten miteinbezogen werden. Des Weiteren sollten sie Gewohnheiten, die dem Patienten schaden, entsprechend ändern oder ablegen.

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine neuronale Übertragungsstörung, bei der viele Nervenzellen gleichzeitig elektrische Entladungen durchführen. Ihre Art und Klassifizierung hängt vom Ort der elektrischen Aktivität ab. Als Nächstes werden wir einen Blick auf die Ursachen und Erkennungsverfahren dieser Krankheit werfen.

Prävalenz und Klassifikation von Epilepsie bei Kindern

Die von der Stiftung Child Neurology Foundation gesammelten Daten belegen, dass etwa 40% aller Kinder mit diagnostizierter Epilepsie die Krankheit in sich tragen, aber keine Anfälle haben. Dies ist wichtig für die diagnostische Differenzierung, da sie nicht die gleiche Art von Behandlung erfordern.

Ein Kind kann auch Anfälle bekommen, ohne Epileptiker zu sein. Daher kommen je nach Bedarf ergänzende Methoden zur Anwendung, um die Ursache eines Anfalls festzustellen. Schließlich könnte die Störung auf eine andere neurologische oder vaskuläre Ursache zurückzuführen zu sein.

Außerdem ist es bekannt, dass etwa 20 % der epilepsiekranken Kinder auch eine geistige Behinderung haben. Dies hat Auswirkungen auf die schulische Leistung von Kleinkindern mit der Erkrankung, da sie nicht nur mit ihren epileptischen Anfällen zu kämpfen haben, sondern auch im Schreiben und Lesen lernen sowie in anderen schulischen Dingen zurückbleiben.

Aber nicht alle Epilepsien im Kindesalter sind gleich. Nach der internationalen Klassifikation beginnen einige im vorderen Teil des Gehirns, andere wiederum an den Seiten.

Darüber hinaus können sie mit oder ohne Anfälle, mit zusätzlichen Symptomen, Bewusstlosigkeit oder ohne Ohnmacht auftreten. Nicht alle Anfälle sind gleich: die Krämpfe können allgemein auftreten, sprich den ganzen Körper betreffen, oder z. B. auf bestimmte Gliedmaße konzentriert sein.

Epileptisches Kind
Viele der von Epilepsie betroffenen Kinder sind geistig behindert. Dies bringt oft Lernbeeinträchtigungen mit sich.

Hier erfährst du mehr zum Thema: Wichtige Aspekte über Epilepsie und Stillzeit

Epilepsie bei Kindern: Ursachen und Risikofaktoren

Anstatt den Ursprung für Epilepsie im Kindesalter festzustellen, ist es wichtiger sich darüber im Klaren zu sein, dass es Risikofaktoren und damit verbundene Kausalzusammenhänge gibt. Wissenschaftler verstehen den intrinsischen Mechanismus der neuronalen Entladungen nicht vollständig. Es gibt jedoch Aufzeichnungen über Kontexte, die die Erkrankung begünstigen.

Im Kindesalter liegt das größte Risiko im Kleinkindalter. Dort können nämlich fieberhafte Anfälle bis zum Alter von 4 Jahren mit epileptischen Episoden verwechselt werden. Die Einschätzung von Neurologen und Kinderärzten ist hier entscheidend.

Auch die Genetik und die familiäre Krankengeschichte sind hier wichtig. Ein Kind ist mit größerer Wahrscheinlichkeit epileptisch, wenn seine Eltern oder Großeltern ebenfalls epileptisch sind.

Tatsächlich haben Forscher einige Gene als Auslöser klassifiziert, obwohl diese immer durch äußere Faktoren, die ihre Ausprägung bestimmen, stimuliert werden müssen. Das bedeutet, dass eine erbliche Übertragung nicht immer zu Symptomen führt.

Gehirn- und Hirnhautinfektionen sind eine weitere Ursache für Epilepsie im Kindesalter. Häufig treten sie nicht gleichzeitig mit dem akuten Krankheitsbild auf, sondern als Folge und Auswirkung einer Enzephalitis (Gehirnentzündung). Dies kann mehrere Monate oder sogar Jahre später geschehen.

Ebenso können Kopfverletzungen zu epileptischen Folgeerscheinungen führen. Dies ist besonders bei Kontaktsportarten wie beispielsweise Fußball bedenklich. Ein Kind kann sich schnell von einem Schlag auf den Kopf erholen und das volle Bewusstsein wiedererlangen, kann aber einige Zeit später mit Epilepsie diagnostiziert werden.

Die Rolle des Gehirns und des Gefäßsystems bei Epilepsien

Eine weitere Kausalgruppe bilden schließlich die Gefäßkrankheiten. In diesem Fall handelt es sich um Veränderungen der Gehirndurchblutung wie arteriovenöse Missbildungen oder Schlaganfälle.

Solche Störungen trifft man nicht so häufig bei Kindern wie bei Erwachsenen an. Es kommt jedoch der Verdacht auf, wenn Symptome wie Krampfanfälle oder eingeschränkte Beweglichkeit der Gliedmaßen vorliegen.

Ein besonderer Abschnitt bezieht sich auf die pränatalen Erkrankungen. Während der Schwangerschaft können Giftstoffe von der Mutter an den Fötus übergeben werden und seine neurale Entwicklung beeinträchtigen.

Zum Beispiel sind Tabak und Alkohol zwei Drogen, die beim Fötus Krankheitsbilder verursachen, wenn sie die Plazenta durchqueren und schließlich die elektrische Übertragung verändern.

Informiere dich weiter über Epilepsie: Welche Arten von Epilepsie gibt es?

Wie erkennt man Epilepsie bei Kindern?

Der Verdacht auf diese Erkrankung bei einem Kind beginnt normalerweise, nachdem sich die Symptome manifestiert haben. In der Regel ist das erste Anzeichen ein Anfall, der bei dem Kind nicht mit Fieber einhergeht. Danach beginnt eine Reihe von komplementären Methoden unter Anleitung des Kinderarztes und des Neurologen. Die wichtigsten in diesem Zusammenhang sind die folgenden:

Elektroenzephalogramm

Das Elektroenzephalogramm ist eine Studie, die die elektrische Aktivität des Gehirns misst. Ein medizinisch-technischer Assistent platziert am Patienten Elektroden, um die neurale Übertragung der Ströme von außerhalb des Körpers aufzuzeichnen.

Diese Aufzeichnung wird von Spezialisten analysiert, um herauszufinden, ob es anormale Entladungen gibt. Dies muss nicht während eines Anfalls geschehen.

Elektroenzephalogramm Mädchen
Das Elektroenzephalogramm ist eine der komplementären Methoden zur Erkennung von Epilepsie bei Kindern.

Gehirnscan

Eine computerisierte axiale Tomographie (CT) des Gehirns ist in der Lage, Anomalien in den Strukturen des Schädels zu erkennen, die Krampfanfälle verursachen können. Dies kann zum Beispiel ein Tumor, ein erhöhter Druck in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit oder auch eine arteriovenöse Malformation (d. h. eine Fehlbildung der Blutgefäße) sein.

Magnetresonanztomographie

Genau wie CT-Scans ist die Magnetresonanztomographie eine Ergänzung zur Untersuchung anderer weicherer Strukturen.

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) hat sich in jüngster Zeit als ergänzende Methode für verschiedene Krankheitsbilder, einschließlich Epilepsie im Kindesalter, durchgesetzt.

Mithilfe einer Injektion einer Stoffwechselsubstanz, die von den zu untersuchenden Zellen absorbiert wird, ist es möglich, diese Aktivität in Form von Farben auf einem CT- oder MRT-Scan zu sehen.

Epileptische Herde und andere Bereiche, die über den erwarteten Werten liegen, werden von der injizierten Substanz markiert. Auf diese Weise können Spezialisten Tumore oder neuronale Bereiche mit hoher Aktivität erkennen.

Wende dich im Zweifelsfall an einen Kinderarzt

Epilepsie bei Kindern ist eine Krankheit, die man nicht ignorieren kann. Je früher Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, desto besser ist die Lebensqualität für das Kind und seine Familie. Der Verdacht kann in vielen Fällen Besorgnis erregend sein, aber du solltest sofort einen Arzt aufsuchen, wenn es zu einem Anfall kommt.

Die Behandlungen variieren und haben sich im Laufe der Jahre verändert. Heutzutage gibt es spezifischere diagnostische Instrumente mit höherer Empfindlichkeit. Auch Nachsorge- und Rehabilitationsprotokolle sind leichter zugänglich.


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