Die Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln
Viele Menschen denken bei hormonellen Verhütungsmitteln an eine Möglichkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern. Trotzdem handelt es sich um Medikamente, die gewisse Nebenwirkungen haben können. Wenn du mit der Einnahme beginnst, solltest du dir daher über verschiedene mögliche Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln bewusst sein.
Dank des wissenschaftlichen Fortschritts haben Pharmazeuten verschiedene Arten von Kontrazeptiva entwickelt, sodass Frauen das für sie am besten geeignete Präparat auswählen können. Die meisten Verhütungsmittel geben Hormone in den Blutkreislauf ab. Aus diesem Grund erleben viele Frauen Nebenwirkungen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. In diesem Artikel erklären wir neun der häufigsten Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln und warum sie auftreten.
Warum verursachen Verhütungsmittel Nebenwirkungen?
Derzeit sind hormonelle Verhütungsmittel die wirksamste Methode zur Empfängnisverhütung. Außerdem sind sie neben Kondomen die gebräuchlichste Form der Geburtenkontrolle bei Frauen. Zu den hormonellen Kontrazeptiva gehören:
- Antibabypillen
- Vaginalring
- Hormonspirale: Die Kupferspirale ist ebenfalls eine wirksame Verhütungsmethode. Obwohl sie keine Hormone enthält, können andere Nebenwirkungen auftreten.
- Verhütungspflaster
- Subdermales Verhütungsimplantat (Verhütungsstäbchen)
- Pille danach
Die Verabreichung von exogenen Hormonen ist der Grund für die Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln. Im Allgemeinen wird alles, was mit der weiblichen Fruchtbarkeit zu tun hat, einschließlich des Menstruationszyklus, von den Hormonen Östrogen und Progesteron geregelt.
Wenn körperfremde Hormone in den Körper gelangen, stören sie die natürliche Hormonsynthese. Daher laufen der Menstruationszyklus und der Eisprung nicht mehr normal ab, was eine Schwangerschaft verhindert.
Das Problem ist, dass diese Hormone nicht nur das Fortpflanzungssystem beeinflussen. Sie verändern auch andere Teile des Körpers, wie z. B. die Brüste und das Fettgewebe. Daher ist die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel nicht nur auf die Fruchtbarkeit beschränkt, sondern kann auch an anderen Stellen spürbar sein.
1. Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln: Schmierblutungen
Schmierblutungen oder Zwischenblutungen sind eine der Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln. Hierbei treten leichte oder mittlere Blutungen zwischen zwei Perioden auf. Studien zufolge ist diese Nebenwirkung das Resultat einer nicht ordnungsgemäßen Einnahme der Pille und tritt am ehesten kurz nach Beginn der Pilleneinnahme auf.
Sobald sich dein Körper an die hormonellen Veränderungen gewöhnt hat, sollten die Blutungen aufhören. Wenn die Blutung jedoch stark wird oder länger als fünf Tage anhält, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.
2. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
Viele Frauen berichten, dass sie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen erleben, wenn sie mit der Verhütung beginnen. Diese Symptome können jedoch auch aus Gründen auftreten, die nichts mit dem Verhütungsmittel zu tun haben.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass Erbrechen bei oralen Verhütungsmitteln die ordnungsgemäße Funktion der Verhütungsmittel beeinträchtigen kann. Deshalb solltest du wissen, was zu tun ist, und wann du eine weitere Pille einnehmen musst. Als allgemeine Regel gilt: Wenn du innerhalb von vier Stunden nach der Einnahme deiner Pille erbrichst, solltest du eine weitere Pille einnehmen.
3. Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln: Empfindlichkeit der Brüste
Wie wir bereits erwähnt haben, können die aktiven Hormone in Verhütungsmitteln das Brustgewebe beeinflussen und dazu führen, dass sich die Brüste geschwollen oder empfindlich anfühlen. Außerdem beschreiben viele Frauen, dass sie Schmerzen bei der Berührung empfinden, wie im Mexican Journal of Gynecology and Obstetrics erklärt wird.
4. Kopfschmerzen und Migräne
Frauen berichten, dass Kopfschmerzen eine der häufigsten Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln sind. Wenn du regelmäßig unter Migräne leidest, wird dein Arzt oder deine Ärztin wahrscheinlich vorschlagen, hormonelle Verhütungsmittel zu meiden und dir andere Alternativen empfehlen, denn es gibt einige Hinweise auf einen Zusammenhang.
Laut der Mayo Clinic liegt das daran, dass schwankende Östrogenspiegel bestimmte Chemikalien verändern können, die am häufigsten mit diesem Symptom in Verbindung stehen. Daher kann es sein, dass du während einiger Phasen deines Menstruationszyklus Medikamente gegen Kopfschmerzen einnehmen musst. Wenn du allerdings unter sehr starken Kopfschmerzen leidest, solltest du am besten ganz auf hormonelle Verhütungsmittel verzichten.
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5. Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln: Gewichtszunahme
Die Gewichtszunahme ist eine der umstrittensten Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung, da es anscheinend nicht zu einer tatsächlichen Zunahme der Körpermasse kommt. Mit anderen Worten: Du nimmst mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an Fettmasse zu.
Stattdessen ist es sehr wahrscheinlich, dass du Flüssigkeit einlagerst. Dies gilt vor allem, wenn du mit der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln beginnst. Daher sind Wassereinlagerungen meist anfängliche Nebenwirkungen. Wenn du die Verhütungsmittel eine Zeit lang eingenommen hast, stabilisiert sich der Elektrolythaushalt deines Körpers und dein Körper sollte keine Flüssigkeit mehr einlagern.
6. Stimmungsschwankungen
Wie sich aus den Packungsbeilagen oraler Verhütungsmittel entnehmen lässt, kann es bei manchen Frauen zu Stimmungsschwankungen kommen. Mit anderen Worten, diese Frauen könnten sich emotional instabil fühlen und tatsächlich ein höheres Risiko für Depressionen oder andere Stimmungsstörungen haben.
Allerdings untersuchen Forscherinnen und Forscher noch immer den Zusammenhang zwischen Verhütungsmitteln und Depressionen. Die Studien, die wir als Quellen herangezogen haben, stimmen darin überein, dass der Effekt minimal ist und, wenn er nachgewiesen werden konnte, erst nach 10 oder mehr Jahren der Pilleneinnahme auftrat.
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7. Amenorrhoe
Als Amenorrhoe bezeichnet man das Ausbleiben der Menstruation, wenn man sie erwartet. Genau wie Schmierblutungen ist dies eine häufige Nebenwirkung der hormonellen Verhütung und hängt mit einem hormonellen Ungleichgewicht zusammen.
Die Wahrheit ist, dass viele Faktoren deine Periode beeinflussen können, nicht nur die Pille. Auch Stress, Ernährung und körperliche Betätigung sind entscheidende Faktoren. Trotzdem ist es wichtig, einen Schwangerschaftstest zu machen, wenn deine Periode ausbleibt, nur um sicherzugehen.
8. Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln: Verlust der Libido
Der Sexualtrieb kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinträchtigt werden. Es ist möglich, dass hormonelle Verhütungsmittel eine Abnahme der Libido verursachen, obwohl sie natürlich nicht der einzige Faktor sind.
Laut einem in der Zeitschrift Obstetrics and Gynecology veröffentlichten Artikel wird eine Abnahme des Sexualtriebs bei Verwendung von Verhütungspflastern und subdermalen Implantaten häufiger beobachtet als bei anderen hormonellen Verhütungsmethoden. Allerdings ist es äußerst schwierig, andere Variablen auszuschließen, die ebenfalls zu einem verminderten Sexualtrieb führen könnten.
9. Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln: Vaginaler Ausfluss
Eine weitere häufige Nebenwirkung von hormonellen Verhütungsmitteln ist eine Veränderung des vaginalen Ausflusses. Diese Flüssigkeit reagiert auf hormonelle Veränderungen und die Zusammensetzung der Vaginalflora.
Diese Veränderung ist selten ein Zeichen von Krankheit. Tatsächlich sollten Frauen damit rechnen, dass sich der Ausfluss verändert, wenn sie mit einer neuen Verhütungsmethode beginnen und während der gesamten Dauer ihrer Anwendung. Es wird sogar erwartet, dass diese Veränderung eintritt und während der Anwendung von Pillen oder Injektionsmitteln bestehen bleibt.
Hormonelle Verhütungsmittel sind trotz der Nebenwirkungen sicher
Hormonelle Verhütungsmittel sind eine sichere und wirksame Methode, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Das heißt aber nicht, dass sie frei von unerwünschten Nebenwirkungen sind.
Deshalb solltest du immer mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, wenn du Fragen zu deinem Verhütungsmittel hast. Er oder sie wird dir helfen, die richtige Verhütungsmethode für dich und deine Situation zu finden. Jede Frau hat das Recht zu wählen, was für ihren Lebensstil am besten geeignet ist und das mit dem geringsten Risiko für Komplikationen.
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