Diabetes insipidus: Diagnose und Behandlung

Die Hauptsymptome eines Diabetes insipidus sind häufiges Wasserlassen und permanenter Durst. Die Betroffenen scheiden täglich zwischen 3 und 30 Litern Wasser über ihren Urin aus. Wir sagen dir, welche Ursachen diese Erkrankung hat und wie sie diagnostiziert und behandelt wird.
Diabetes insipidus: Diagnose und Behandlung

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Diabetes insipidus ist eine Störung, die infolge eines vollständigen oder teilweisen Defizits einer Substanz namens Vasopressin auftritt. Sie tritt auch auf, wenn der Körper diese Substanz nicht absorbiert. Das typischste Symptom dieser Erkrankung ist eine Polyurie, das bedeutet, dass der Betroffene übermäßig viel Urin ausscheidet. Im Folgenden gehen wir näher auf die Symptome, die Diagnose und die Behandlung von Diabetes insipidus ein.

Es gibt zwei Formen des Diabetes insipidus (DI): zentraler DI und nephrogener DI. In beiden Fällen kann er entweder primär oder sekundär sein. Der primäre Diabetes insipidus hat genetische Ursachen, während die sekundäre Form erworben ist. Darüber hinaus hat der zentrale DI seinen Ursprung im Hypothalamus und ist die häufigste Form. Nephrogener DI hingegen entsteht in den Nieren.

Wie wir bereits erwähnt haben, sind die Hauptsymptome von Diabetes insipidus Polyurie, Polydipsie und übermäßiger Durst. Patienten, die an dieser Erkrankung leiden, können zwischen 3 und 30 Liter Urin am Tag ausscheiden. Und wenn sie es versäumen, sich rechtzeitig wieder mit der ausgeschiedenen Flüssigkeit zu versorgen, kann dies zu Dehydrierung und/oder Hypovolämie führen.

Die Ursachen einer Diabetes insipidus

Diabetes insipidus - Frau trinkt Wasser

Diabetes insipidus tritt auf, wenn der Körper nicht in der Lage ist, die Körperflüssigkeiten zu regulieren. Unter normalen Umständen besteht ein Gleichgewicht zwischen der Flüssigkeitsmenge, die ein Mensch zu sich nimmt, und der, die die Nieren ausscheiden. Bei Diabetes insipidus ist der Körper nicht in der Lage, dieses wichtige Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Die Ausscheidungsfunktion der Nieren wird zu einem großen Teil durch die Produktion eines antidiuretischen Hormons gesteuert. Dieses Hormon – Vasopressin (ADH) – wird im Hypothalamus produziert und anschließend in der Hypophyse gespeichert. Beginnt der Körper zu dehydrieren, gibt er dieses Hormon in die Blutbahn ab.

Daraufhin aktiviert das Vasopressin die Nierentubuli. Dies wiederum bewirkt die Konzentration des Urins und veranlasst die Tubuli, eine bestimmte Menge an Wasser in den Blutkreislauf abzugeben. Das Ziel dieses Vorgangs ist es, zu verhindern, dass das Wasser über den Urin verloren geht.

Beim zentralen Diabetes insipidus liegt eine Schädigung im Hypothalamus oder der Hypophyse vor. Diese Schädigung schränkt die Produktion, Speicherung oder Freisetzung von Vasopressin ein. Beim nephrogenen Diabetes insipidus liegt eine Fehlfunktion in den Nierentubuli vor. Infolgedessen reagieren sie nicht so auf das Hormon Vasopressin, wie sie es sollten.

Diagnose

Im Allgemeinen sind einige Tests erforderlich, um einen Diabetes insipidus diagnostizieren zu können. Denn die Symptome dieser Erkrankung ähneln denen vieler anderer Erkrankungen. Außerdem muss der Arzt bei der Diagnose genau bestimmen, an welcher Form der DI der Patient leidet, was den Prozess noch komplexer macht.

Normalerweise führen Ärzte die folgenden grundlegenden Tests durch:

  • Der Wasserdeprivationstest (Durstversuch) ist der Test, der am häufigsten durchgeführt wird. Dabei müssen die Patienten unter ärztlicher Aufsicht für einen gewissen Zeitraum auf die Einnahme von Flüssigkeiten verzichten. Anschließend wird der behandelnde Arzt die Auswirkungen des Wasserentzugs auf Blut, Körpergewicht, Urinproduktion und Urinkonzentration untersuchen.
  • Urinanalyse. Bei dieser Untersuchung wird die Konzentration des Urins bestimmt. Es wird bestimmt, wie viel Wasser er im Verhältnis zu anderen Substanzen enthält, die der Körper ausscheidet.
  • MRT. Diese Art der Untersuchung liefert detaillierte Bilder des Gehirngewebes. Infolgedessen können Spezialisten erkennen, ob eine Anomalie in der Hypophyse oder in den umliegenden Hirnregionen vorliegt.

Dieser Artikel könnte dich ebenfalls interessieren:

Schlechter Harngeruch: 8 mögliche Ursachen

Die Behandlung von Diabetes insipidus

Diabetes insipidus - Arzt mit Medikamenten

Die Behandlung von Diabetes insipidus hängt von der spezifischen Form der DI ab, an der der Patient erkrankt ist. Im Allgemeinen umfasst die Behandlung des zentralen Diabetes insipidus eine hormonelle Umstellung und die richtige Behandlung der korrigierbaren Ursachen. Allerdings kann eine falsche und unsachgemäße Behandlung zu dauerhaften Nierenschäden führen.

Normalerweise verordnen Ärzte den Patienten Desmopressin. Hierbei handelt es sich um ein synthetisches Analogon des Hormons Vasopressin. Es hat vasokonstriktorische und antidiuretische Eigenschaften, die eine Langzeitwirkung haben. Am häufigsten wird es in Form einer nasalen Lösung verabreicht. Alternativ kann es der behandelnde Arzt aber auch unter die Haut spritzen. Allerdings sollte dies jedoch nur in Notfallsituationen erfolgen.

In einigen Fällen können bei der Behandlung eines Diabetes insipidus auch nicht-hormonelle Medikamente verwendet werden. Es gibt drei verschiedene Gruppen von Medikamenten: Prostaglandinhemmer, Thiazid-Diuretika und Vasopressin-freisetzende Medikamente. Wenn diese drei Medikamente kombiniert werden, können in der Regel positive Behandlungsergebnisse erzielt werden.

Wenn der Patient jedoch an einer nephrogenen DI leidet, erfolgt eine andere Behandlung. In diesem Fall beinhaltet sie in der Regel eine Diät und Medikamente, um die Urinmenge zu reduzieren. Darüber hinaus verordnen Ärzte normalerweise nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) und Thiazid-Diuretika. Außerdem empfehlen Fachleute eine salz- und eiweißarme Diät. Und natürlich geht es bei der Behandlung von Diabetes insipidus, egal welchen Typs, immer darum, eine Dehydrierung zu vermeiden.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Hernández-Yero, A. (1998). Tratamiento farmacológico de la diabetes insípida del adulto. Revista Cubana Endocrinol, 9(2), 164-8.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.