Chronische Urtikaria: Verschiedene Arten und deren Merkmale
Chronische Urtikaria ist eine Hauterkrankung, die durch das Auftreten von Hautläsionen gekennzeichnet ist, die sich auf verschiedene Weise manifestieren. An dem betroffenen Bereich tritt normalerweise ein Ausschlag und starker Juckreiz auf. Nach Angaben verschiedener Studien waren schätzungsweise 20 % der Weltbevölkerung schon einmal davon betroffen.
Es ist wichtig, mit den Ursachen der Urtikaria vertraut zu sein, um effektiv mit ihr umgehen zu können. Dies ist hauptsächlich auf die hohe Prävalenz und die Unannehmlichkeit des Krankheitsbildes, die verschiedenen Arten und auf die Epidemiologie zurückzuführen. In unserem heutigen Artikel konzentrieren wir uns auf die chronische Urtikaria.
Kontext und Häufigkeit der Erkrankung
Bevor du dich mit den Besonderheiten einer Krankheit befassen kannst, musst du zunächst wissen, wie sich die Manifestationsdynamik im Laufe der Zeit entwickelt. In der Tat ist dies einer der ersten Schritte, um die Behandlung und Linderung der Erkrankung planen zu können.
Ein Artikel in der Revista Médica de Buenos Aires liefert einige interessante Fakten über Urtikaria:
- Schätzungen zufolge war zwischen 15 und 25 % der Weltbevölkerung mindestens einmal im Leben daran erkrankt.
- Chronische Urtikaria hat eine Prävalenz von ungefähr 1 %, das bedeutet, dass einer von 100 Menschen von dieser Erkrankung betroffen ist.
- Darüber hinaus tritt sie in 45 % der Fälle als Einzelfall und in den restlichen 55 % mit Angioödemen (Schwellungen der Haut) auf.
Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass momentan zwischen zwei Arten von Urtikaria unterschieden wird. Wenn die Krankheitsepisoden weniger als sechs Wochen dauern, handelt es sich um eine akute Form, danach wird sie als chronische Urtikaria bezeichnet. So seltsam es auch erscheinen mag, aber in mehr als 80 % der Fälle gibt es nach wie vor nicht genügend Informationen über die Ursache und den Ursprung dieser Erkrankung.
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Chronische Urtikaria: Arten
Da chronische Urtikaria an der Hautoberfläche auftritt, könnte man vermuten, dass es sich um eine harmlose Erkrankung handelt. Allerdings können die unterschiedlichen Arten dieser chronischen Erkrankung zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Person führen. Klinische Studien vergleichen die Auswirkungen dieser Erkrankung mit denen einiger Herzerkrankungen.
Nach Angaben der Asociación de Afectados por la Urticaria Crónica (AAUC) stehen ihre unterschiedlichen Ursachen in der Regel mit nachfolgend genannten Prozessen im Zusammenhang:
- Autoimmunreaktionen
- Unverträglichkeit und Überempfindlichkeit gegen bestimmte Medikamente
- Infektiöse Prozesse
- Lebensmittelallergien
Für die chronische Urtikaria gibt es keine offizielle Unterscheidung verschiedener Arten und internationale medizinische Institutionen haben dies bestätigt. Sie lässt sich jedoch nach den auslösenden Faktoren klassifizieren. Dies sind die drei häufigsten Ursachen:
Autoimmunreaktionen
Dermatologische Studien haben ergeben, dass dies die häufigste Ursache ist. Denn Schätzungen zufolge sind Autoimmunreaktionen in 45 % der Fälle ursächlich. Der Körper selbst aktiviert Immunzellen und diese setzen Histamin (eine Substanz, die mit dem Immunsystem in Zusammenhang steht) frei. Daraufhin tritt Nesselsucht auf.
Dennoch weisen andere medizinische Artikel darauf hin, dass über diesen Mechanismus nach wie vor noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen. Dies liegt daran, dass der Auslöser, der die vermittelnden Antikörper des Immunsystems aktiviert, noch nicht vollständig verstanden ist. In etwa 15 % der Fälle bestehen Erkrankungen der Schilddrüse (beispielsweise Autoimmunthyreoiditis), die damit in Verbindung gebracht werden.
Chronische Urtikaria aufgrund von Infektionen
Einige infektiöse Prozesse und Viren, Bakterien und Pilze können die Entstehung chronischer Urtikaria fördern. Unter anderem folgende:
- Die Hepatitis A- und B-Viren
- Streptokokken-Befall
- Mycobacterium tuberculosis (das Bakterium, das die meisten Tuberkulose-Fälle weltweit verursacht)
- Das Herpes-simplex-Virus
Insbesondere möchten wir den Fall einer Helicobacter pylori-Infektion erwähnen, einem Bakterium, das im Epithel des menschlichen Magens lebt und mit diesem pathologischen Prozess in Zusammenhang zu stehen scheint. Eine Studie in der Fachzeitschrift Allergologia et Immunopathologia besagt, dass 71% der Patienten mit chronischer Urtikaria, die an der Studie teilnahmen, diesen Mikroorganismus in ihrem Verdauungssystem hatten.
Dennoch zeigten nur drei der 21 beobachteten Patienten eine substanzielle Verbesserung, nachdem das Bakterium aus ihrem gastrointestinalen Trakt entfernt wurde. Daher ist eine eindeutige Korrelation zwischen diesen beiden Faktoren nach wie vor zweifelhaft.
Chronische Urtikaria und der Zusammenhang mit Medikamenten
Verschiedene wissenschaftliche Studien untersuchen den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Medikamenten und dem Auftreten von chronischer Urtikaria. Diese Pathologie kann sich durch die Einnahme von Medikamenten wie Aspirin und anderen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln verschlimmern.
Chronische Urtikaria: Behandlung der verschiedenen Arten dieser Erkrankung
Ein in der Fachzeitschrift ScienceDirect veröffentlichter Artikel aus dem Jahr 2015 nennt unter anderem einige der wirksamsten Behandlungen für chronische Urtikaria. Dies sind die relevantesten:
- Antihistaminika der ersten Generation wie Diphenhydramin.
- Acrivastin.
- Cetirizin und Loratadin (als Optionen der zweiten Generation; es treten weniger störende Nebenwirkungen wie beispielsweise Schläfrigkeit auf).
- Verschiedene Kortikosteroide: Dabei kannst du zwischen kurzer oder langer Halbwertszeit auswählen, das bedeutet, dass die Wirkstoffe mehr oder weniger lange im Körper verbleiben.
Die meisten dieser Medikamente versuchen, die Reaktion des Immunsystems zu modulieren und den Entzündungsprozess zu reduzieren. Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache der Krankheit, die allerdings häufig schwer zu identifizieren ist, kann auch mehr als ein Medikament gleichzeitig erforderlich sein.
Hier findest du weitere Informationen:
Chronische Urtikaria: Diese Dinge solltest du beachten
Wie du siehst, ist eine chronische Urtikaria eine Pathologie, bei der es nach wie vor viele ungeklärte Aspekte gibt. Denn die genauen Ursachen und die wirksamsten Behandlungen sind in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nach wie vor nicht bekannt.
Dennoch solltest du daran denken, dass eine Nesselsucht, die länger als sechs Wochen anhält, die klinische Manifestation einer chronischen Urtikaria ist. Daher solltest du auch umgehend deinen Arzt aufsuchen, sobald du erste Symptome an dir bemerkst. Denn so kann sichergestellt werden, dass du eine frühzeitige Behandlung bekommst, was von großer Wichtigkeit ist. Dein Arzt wird dir dann einige allgemeine Maßnahmen erklären und dir möglicherweise auch Medikamente verordnen, um die unangenehmen Symptome zu lindern.
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