Empfehlungen zur Behandlung einer Wunde

Wollen wir eine Wunde behandeln, so denken wir zuerst daran, eine Binde oder ein Tourniquet anzubringen, um die Blutung zu stoppen. Dies kann jedoch ein großer Fehler sein.
Empfehlungen zur Behandlung einer Wunde

Geschrieben von Francisco María García

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Um eine Heilung zu erreichen und eine Infektion zu vermeiden, ist es wichtig, verschiedene Dinge bei der Behandlung einer Wunde zu beachten. Damit du beim gegebenen Augenblick richtig handelst, solltest du eine Reihe von Dingen vermeiden.

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und beschützt unseren Organismus vor Viren, Bakterien und Pilzen. Reißt sie, so können diese Parasiten eindringen und andere Organe angreifen. Je größer, tiefer und schmutziger eine Wunde ist, desto mehr Vorsicht ist geboten.

Was du bei der Behandlung einer Wunde vermeiden solltest

Bei der Behandlung einer Wunde gibt es verschiedene Dinge, die du vermeiden solltest. Es ist ein großer Fehler, eine enge Binde oder ein Tourniquet anzubringen, um die Blutung zu stoppen, denn das könnte zu Nekrose an dem Gliedmaß führen. 

Ebenso sollte man die Wunde nicht kauterisieren oder ausbrennen.

Watte oder Alkohol bei der Behandlung einer Wunde vermeiden

Wattebausch vermeiden

Watte ist nicht zu empfehlen, da sich Fasern von ihr lösen können. Die könnten zu Schäden in der Wunde führen, sollte diese sich über ihnen schließen.

Du solltest auch Alkohol oder Produkte mit Merbromin vermeiden, denn die wirken reizend und einige von ihnen haben gefäßerweiternde Effekte.

Am empfehlenswertesten ist es, du verwendest spezifische Mullbinden, die keine Fasern abgeben und so die Risiken der Watte vermeiden. Außerdem ist auch die Verwendung von antiseptischen Mitteln angebracht, wie etwa Povidon-Jod oder Chlorhexidin.

Beide haben zwar eine stark antiseptische Wirkung, doch Povidon-Jod wird inaktiv, wenn es mit Körperflüssigkeiten in Kontakt gerät. Sollten diese oder Blut aus der Wunde treten, so ist Chlorhexidin empfehlenwerter.

Weder reiben noch Fremdkörper entnehmen

Zur Reinigung einer Wunde darf man diese nicht rubbeln und auch keine Fremdkörper wie Schmutz, Glas, Holz oder Eisen herausziehen. Sind diese Objekte groß, so könnten sie eine starke Blutung blockieren. Deshalb muss man diesen Vorgang dem Arzt überlassen.

Man darf auch keinesfalls die ärztliche Behandlung hinauszögern, insbesondere wenn es sich um große oder tiefe Wunden handelt.

Wunden, die durch menschliche oder tierische Bisse hervorgerufen wurden, sowie jene, die durch scharfe Gegenstände entstanden, darf man nicht vernachlässigen. Eine Tetanus oder Tollwutimpfung kann notwendig sein.

Ratschläge zur Behandlung einer Wunde

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Durch die richtige Behandlung einer Wunde kann man Infektionen vermeiden und die Heilung fördern.

Um das Risiko von Infektionen zu vermindern, sind die folgenden Schritte empfehlenswert bei der Erste-Hilfe-Leistung:

  • Zuerst muss die Person, die hilft, sich gründlich die Hände waschen. Anschließend wird die Wunde mit frischem Wasser, Wasserstoffperoxid oder isotonischer Kochsalzlösung gewaschen. Vermeidet man den Kontakt mit dem Blut, so vermindert man das Risiko von Infektion.
  • Danach muss man die Haut um die Wunde trocknen, ohne diese dabei zu berühren. Haben wir ein antiseptisches Mittel, so sollten wir es jetzt anwenden. Dazu machen wir Kreise von innen nach außen. Nun decken wir die Wunde mit Mull ab und verwenden Heftpflaster um es anzubringen.
  • Handelt es sich um eine starke Blutung, so ist es wichtig, sie zu stoppen. Wir legen eine Mullbinde oder ein sauberes Tuch auf, das nicht fusselt und drücken mit der Hand darauf. Klingt die Blutung ab, so können wir die wunde abdecken.
  • Man sollte nicht mehr als sechs Stunden vergehen lassen, bevor man einen Arzt aufsucht. So vermeidet man schwerwiegende Komplikationen, wie eine schlechte Heilung oder Infektion.

Behandlung einer Wunde bei Kindern

Handelt es sich um kleinere Wunden bei Kindern, so sollte man sie mit laufendem Leitungswasser waschen, um Schmutz zu entfernen. Hast du Wasserstoffperoxid oder isotonische Kochsalzlösung zu Hause, dann ist das umso besser. Du kannst auch eine sanfte Seife verwenden.

Anschließend trocknet man die Wunde, ohne dabei zu reiben, sondern tupft vorsichtig von innen nach außen. Danach trägt man ein antiseptisches Mittel auf und bedeckt die Wunde mit Mull, das mit Heftpflaster befestigt wird.

Diesen Prozess musst du mehrmals wiederholen. Erscheint schließlich eine Kruste, dann ist die Behandlung nicht mehr notwendig.

Ist die Wunde groß und blutet stark, so heben wir den Körperteil nach oben an, bis er über dem Herzen liegt. Wir verwenden keine Tourniquets und überprüfen die Wunde auch nicht.

Befinden sich Gerinnsel in dem Mull, so lassen wir sie dort. Ist das Mull vollgesogen, so können wir mehr auflegen, nehmen es aber nicht ab.

Am Anfang kann es sein, dass die Wunde rot oder gereizt ist, das zeigt uns, dass das Immunsystem arbeitet, um Infektionen zu vermeiden. Kommt es zu einer Kruste, so verwendet man am besten Schutzmechanismen, während sich das neue Gewebe bildet.

Warum es so wichtig ist, zum Arzt zu gehen

In den folgenden Fällen ist der Arztbesuch dringend von Nöten:

  • Hört die Wunde nicht auf zu bluten oder beginnt, erneut zu bluten, so muss man zum Arzt. Befinden sich Fremdkörper in der Wunde, ist sie sehr groß oder tief, so ist der Arztbesuch ebenfalls notwendig.
  • Wunden an Hals, Gelenken, Genitalien oder Gesicht sollten vom Arzt untersucht werden. Die zuerstgenannten sind funktionale Körperteile und beim Gesicht geht es um die Ästhetik.
  • Sollte ein Körperteil durch die Wunde abgetrennt sein, so sollte man dieses auf Eis legen und damit dringend zum Arzt fahren.
  • Handelt es sich um dunkleres Blut, das pulsartig austritt, so ist eine Arterie verletzt. Das ist ein schwerwiegender Fall, der sofort ins Krankenhaus gebracht werden muss.

Diese Bemerkungen zur Behandlung einer Wunde sind lebenswichtig. Ausreichendes Wissen und Information bezüglich Erster-Hilfe-Leistung können den Unterschied zwischen erfolgreicher Wundheilung und Komplikationen ausmachen.


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