Augenbrauentransplantation: Wie funktioniert das?
Die Augenbrauentransplantation ist eine Eigenhaarverpflanzung, die durchgeführt wird, wenn die Augenbrauenhaare spärlich oder überhaupt nicht vorhanden sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Augenbrauen nicht nur eine Schutzfunktion ausüben, sondern auch die Schönheit des Gesichtes hervorheben und die Augen betonen.
Die Augenbrauentransplantation ist eine Alternative zu kosmetischen Behandlungen wie Microblading oder Mikropigmentierung (Farbpigmente werden definitiv in die Haut eingearbeitet). Erfahre anschließend mehr darüber.
Augenbrauentransplantation: Was ist das?
Bei einer Augenbrauentransplantation wird Haar an einer Stelle entnommen und an einer anderen wieder eingesetzt. Im Falle der Augenbrauen dauert diese Behandlung etwa drei Stunden, eine komplette Rekonstruktion kann jedoch auch länger dauern. Normalerweise werden die Follikeleinheiten bei örtlicher Betäubung im Nackenbereich entnommen.
Jedes Transplantat wird danach untersucht und in einer Nährstofflösung konserviert. Bei der Platzierung im Bereich der Augenbrauen berücksichtigt der Arzt oder die Ärztin die natürliche Wuchsrichtung der Haare, um ein natürliches Ergebnis zu erhalten.
Es gibt verschiedene Methoden:
- FUT-Methode (Follicular Unit Transplantatione), bei der ein ellipsenförmiger Haarstreifen entnommen und an die neue Stelle verpflanzt wird. Bei dieser Technik werden die Haarfollikel im Labor von der Haut gelöst, die dann wieder an der ursprünglichen Stelle vernäht wird.
- FUE-Methode (Follicular Unit Extraction), bei der jedes Haar mit Haarwurzel einzeln entnommen und transplantiert wird. Diese Methode ist zeitintensiver.
Besonders wichtig ist, die Form und Dichte der gewünschten Augenbrauen festzulegen.
Nach der Follikelentnahme und -aufbereitung perforiert der Chirurg oder die Chirurgin mit einer Hohlnadel die Einpflanzkanäle im Augenbrauenbereich. Danach wird jedes Haar einzeln mit einer Spezialpinzette eingesetzt.
Eine neuere Methode ist die DHI (Direct Hair Implantation), bei der das Haar mittels einer Mikrostanze am Hinterkopf entnommen, in eine Nährstofflösung gelegt und dann mit einem Choi Stift in der Augenbrauenregion eingepflanzt wird.
Abschließend erhält der Patient oder die Patienten Pflegehinweise und kann nach Hause gehen. Allerdings ist das endgültige Ergebnis frühestens nach sechs Monaten sichtbar.
Augenbrauentransplantation: mögliche Gründe
Wenn mit zunehmendem Alter die Haare ausdünnen oder die Augenbrauen durch eine Krankheit oder Hormonschwankungen ausfallen, ist eine Eigenhaarverpflanzung eine gute Möglichkeit, die schützende Funktion der Augenbrauen sowie das gewünschte Erscheinungsbild wieder herzustellen.
Gründe für die Ausdünnung der Haare können auch Verletzungen oder das übermäßige Augenbrauenzupfen sein – dichte Augenbrauen lange als unästhetisch.
Eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Augenlids (z. B. chronische Blepharitis) könnte eine Madarosis auslösen, die bewirkt, dass die Wimpern und lateralen Augenbrauen ausfallen.
Nicht zu vergessen: Manche Personen haben von Natur aus nur spärliche Augenbrauen.
Wir empfehlen dir auch diesen Artikel: Was hilft bei nervösem Augenzucken? 7 Tipps
Augenbrauentransplantation: die Vorteile
Eine Eigenhaarverpflanzung, die dichtere Augenbrauen zum Ziel hat, harmonisiert den Gesichtsausdruck. Außerdem schützen die Augenbrauen vor Schweiß und Fremdkörpern. Weitere Vorteile dieser Technik sind:
Natürliches Aussehen
Das Ergebnis ist sehr natürlich. Die Augenbrauen rahmen dein Gesicht ein und betonen deine Augen. Du kannst dich danach auch schminken, solltest allerdings mindestens zwei Monate nach dem Eingriff verstreichen lassen, um den Heilungsprozess nicht zu beeinflussen.
Das natürliche Aussehen wirkt sich auch positiv auf die Psyche und die Selbstsicherheit aus.
Einfache Pflege
Es handelt sich um eine dauerhafte Lösung. Du solltest die Haare jedoch nicht überzupfen. Es reicht, wenn du sie regelmäßig in Form schneidest – vergiss nicht, dass Kopfhaar schneller als Augenbrauenhaar wächst.
Nach der Operation können die ersten Haare in verschiedene Richtungen wachsen. Mit etwas Pflanzenöl kannst du sie pflegen und gleichzeitig bändigen.
Die Eigenhaarverpflanzung ist eine rasche und bewährte Methode, um die Augenbrauen wieder herzustellen. Erfahre mehr darüber.
Mögliche Risiken
Der Facharzt oder die Fachärztin muss im Einzelfall entscheiden, ob eine Augenbrauentransplantation möglich ist. Handelt es sich um einen krankheitsbedingten Haarausfall, muss natürlich auch die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden.
Grundsätzlich ist eine Eigenhaarverpflanzung schmerz- und risikoarm. An den Entnahmestellen oder den Augenbrauen können kurzfristig Schmerzen oder Schwellungen auftreten. Auch Entzündungen sind möglich. Außerdem könnten die Haare abgestoßen werden, die meisten Haare bleiben jedoch lebenslang erhalten.
Nach dem Eingriff musst du dich an die ärztlichen Anweisungen halten. Du darfst zum Beispiel nicht zu früh an die Sonne und solltest eine Sonnenbrille tragen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Hernández Parera JC. Madarosis, milfosis y tilosis. ¿Significan lo mismo? Centro de Investigación Médico Quirúrgica. Cuba; 2010. https://instituciones.sld.cu/cimeq/2010/09/06/madarosis-milfosis-y-tilosis-significan-lo-mismo/
- Sánchez V. Todo sobre tus cejas. Academia Española de Dermatología y Venereología. España; 2014. https://aedv.es/comunicacion/notas-de-prensa/todo-sobre-tus-cejas/