Wie kultiviert man Bromelien?
Auf den ersten Blick scheint die Kultivierung von Bromelien eine schwierige Aufgabe zu sein. Doch diese tropisch anmutenden Pflanzen sind einfach zu vermehren, brauchen wenig Pflege und sind resistent gegen verschiedene Klima- und Umweltbedingungen.
Die Bromelien, deren wissenschaftlicher Name Bromeliaceae genera lautet, sind Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), die auffällige Farben in Zimmergärten bringen. Sie ist bekannt für ihre wunderschönen Blütenstände, die in verschiedenen Rot-, Grün-, Orange-, Violett- und Gelbtönen leuchtet.
Bromelien brauchen keine Erde zum Gedeihen. Sie können sich an Bäumen oder anderen Gegenständen festhalten und in flaches Erdreich gepflanzt werden. Welche Pflege braucht die Pflanze und wo sollte sie gepflanzt werden? Hier sind alle Details.
Die wichtigsten Eigenschaften von Bromelien
Bromelien sind mehrjährige Pflanzen aus der Familie der Bromeliengewächse. Sie stammen ursprünglich aus Westafrika, sind heute aber auch in Nord-, Mittel- und Südamerika verbreitet. Es gibt schätzungsweise zweitausend Arten, von denen die Gattungen Guzmania, Neoregelia und Vriesea die bekanntesten sind.
Wie aus in einer Veröffentlichung in Ecology and Evolution hervorgeht, wachsen diese Pflanzen langsam und bevorzugen Standorte mit viel Niederschlag und hoher Luftfeuchtigkeit. Es dauert etwa drei Jahre, bis sie ausgewachsen sind und blühen, obwohl einige Arten länger brauchen.
Auch dieser Artikel könnte dich interessieren Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und die Sonne lieben
Obwohl diese Pflanzen Epiphyten sind – sie wachsen auf der Rinde von Bäumen in Dschungelgebieten – werden sie auch als Zierpflanzen angebaut. Sie sind meist klein, können aber bis zu einem Meter hoch werden.
Ihre lanzettlichen Blätter sind je nach Art unterschiedlich gefärbt. Einige sind grün, andere rosa, violett oder grau. Auch die Blütenstände haben intensive und leuchtende Farben, die von Rot über Fuchsia bis hin zu Orange oder Rosa reichen können.
Bromelien blühen nur einmal in ihrem Leben. Danach muss der Blütenstiel abgeschnitten werden, damit die Pflanze Ableger (Kindel) bilden kann.
Bromelienarten
Wie bereits erwähnt, gibt es mehr als zweitausend Bromelienarten. Die meisten von ihnen sind Epiphyten und kommen in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, den tropischen Regionen Amerikas, vor. Es gibt aber auch häufige Arten, die im Garten kultiviert werden können. Die beliebtesten sind:
- Guzmania: Dazu gehören die häufigsten Arten, wie G. lingulata, G. zahnii, G. Guzmania sanguinea und G. monostachia. Sie haben meist lange, flache, hellgrüne Blätter. Ihre Blüten können je nach Art leuchtend rot, gelb, orange, rosa oder violett sein.
- Neoregelia: Dies ist eine sehr vielfältige Gattung der Bromelien. Sie wird vor allem als Zimmerpflanzen verwendet, da ihre Blätter sehr auffällig sind und die Farben von rosa bis violett reichen.
- Vriesea: Die Vriesea-Bromelie zeichnet sich durch ihre bunten Blätter und federartigen Blüten aus. Zu dieser Gruppe gehören so beliebte Arten wie V. splendens und die Hybride Vreisea ‘Fireworks’.
- Ananas comosus: Dies ist die Gattung, zu der die gewöhnliche Ananas gehört. Sie hat spinnenähnliche Blätter und einen Blütenstiel, an dem Miniaturananas wachsen.
Das könnte dich auch interessieren: Wie man eine Moos-Rankhilfe oder Stütze für Kletterpflanzen herstellt
Pflege und Empfehlungen für die Kultur von Bromelien (Bromeliaceae)
Das erste, was man bei der Kultur von Bromelien beachten sollte, ist, dass sie kein festes oder tiefes Erdreich brauchen, im Gegenteil. Im Gartenbau werden oft Mischungen aus Rinde, Moos oder anderen organischen Materialien verwendet. Ein flacher Topf ist ebenfalls die beste Wahl.
Natürlich müssen bestimmte Bedingungen geschaffen werden, damit die Pflanze wachsen und gedeihen kann. Dazu gehören Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Dünger. Im Allgemeinen brauchen Bromelien nicht viel Pflege und passen sich gut an tropisches, warmes und gemäßigtes Klima an.
Es ist möglich, Bromelien ohne Erde zu kultivieren. Dazu muss die Pflanze an einem Gegenstand befestigt werden, an dem sie aufrecht stehen kann.
Lichtverhältnisse
Wenn man Bromelien kultiviert, sollte man darauf achten, dass sie helles, indirektes Licht bekommen, besonders wenn sie harte, steife Blätter haben. Bei weichblättrigen, stachellosen Sorten sollte die Lichtmenge etwas geringer sein.
Wenn die Blütezeit näher rückt, kann eine höhere Lichtmenge den Prozess optimieren. In jedem Fall ist zu prüfen, ob die anderen Bedingungen geeignet sind.
Substrat
Für die Zimmerkultur von Bromelien besteht die ideale Erde zu zwei Dritteln aus Torf und zu einem Drittel aus Sand. Diese Mischung speichert die Feuchtigkeit und sorgt für eine gute Drainage. Andere Mischungen bestehen aus Holzkohle, Moos und Orchideenerde.
Manche pflanzen Bromelien in flache Töpfe, andere auf Baumstämme, Bretter und ähnliche Untergründe. Im letzteren Fall ist eine Stütze für die Pflanze erforderlich.
Gießen
Einer der Gründe, warum die Bromelie als winterhart gilt, ist, dass sie Trockenheit gut verträgt. Obwohl ihre natürliche Umgebung feucht ist, braucht sie nicht viel Wasser. In der Wachstumsphase sollte sie sogar nur einmal in der Woche sparsam gegossen werden. Im Winter sollte die Bewässerung reduziert werden.
Die Wurzeln der Pflanze sind anfällig für Fäulnis, daher sollte keine Staunässe entstehen. Das Wichtigste ist, zu warten, bis sich die Bodenoberfläche trocken anfühlt, bevor die Bromelie wieder gegossen wird. Die Blätter können mit einer Sprühflasche besprüht werden.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Bromelien bevorzugen oft Temperaturen zwischen 15 und 29 Grad Celsius. Sie vertragen im Allgemeinen keine sehr niedrigen Temperaturen und müssen daher im Winter geschützt werden.
Obwohl einige Bromelien Temperaturen von bis zu 6 °C vertragen, sollten auf keinen Fall Temperaturen unter 4 °C ausgesetzt werden. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit für optimales Wachstum liegt zwischen 40 und 50 %.
Düngung
Einer der großen Vorteile beim Anbau von Bromelien ist, dass sie normalerweise keinen Dünger benötigen. Meistens kommen die Pflanzen gut mit Wasser aus. Während der Wachstumsphase kann jedoch verdünnter Flüssigdünger verwendet werden. Wenn die Pflanze kurz vor der Blüte steht, kann der Einsatz dieser Produkte kontraproduktiv sein.
Mehr zum Thema Natürlicher Dünger: einfach und preiswert
Kultur im Freien
Wenn du Bromelien im Freien kultivieren möchtest, solltest du einige besondere Dinge beachten. Am besten verwendest du flache Töpfe, denn im Winter ist es besser, Bromelien ins Haus zu stellen, damit sie nicht faulen.
Man kann sie auch unter einem schattigen Baum oder an einer Pflanze anbauen, die keinen direkten Kontakt zum Sonnenlicht hat. Zu viel Licht kann die Blätter verbrennen. Die Bewässerung darf nicht vernachlässigt werden, da zu viel Feuchtigkeit der Pflanze schadet. Also ist es von Vorteil, auf eine gute Drainage zu achten.
Schädlinge
Es ist unwahrscheinlich, dass Bromelien von Schädlingen befallen werden. Meistens entwickeln sie Krankheiten, die auf übermäßiges Gießen oder zu viel direkte Sonneneinstrahlung zurückzuführen sind.
Vermehrung
Bromelien werden in der Regel über Ableger (Kindel) vermehrt. Die Vermehrung durch Samen ist in der Regel schwieriger. Wenn du dich für die letztere Variante entscheidest, ist es auf jeden Fall ratsam, dies im Winter zu tun.
Hat dir dieser Artikel gefallen? Vielleicht möchtest du auch lesen: 8 Zimmerpflanzen, die für Hunde und Katzen giftig sind
Was man bei der Kultivierung von Bromelien beachten sollte
Bromelien sind wegen ihrer auffallend bunten Blüten als Zimmer- oder Gartenpflanzen sehr beliebt. Sie wachsen langsam und brauchen etwa drei Jahre, bis sie blühen. Nach der Blüte stirbt die Mutterpflanze normalerweise ab. Sie treibt jedoch zuvor meist Tochterpflanzen aus.
Im Allgemeinen ist wenig Pflege erforderlich, um eine Bromelie “in guter Form” zu halten. Mäßiges Gießen und indirektes Licht sind das Wichtigste. Es ist auch eine gute Idee, sie in kleine Töpfe mit einem guten Drainagesystem zu pflanzen, die du im Winter ins Haus holen kannst. Willst du nach diesem Artikel einen Versuch machen, eine Bromelie bei dir zu kultivieren?
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Ladino G, Ospina-Bautista F, Estévez Varón J, Jerabkova L, Kratina P. Ecosystem services provided by bromeliad plants: A systematic review. Ecol Evol. 2019 May 29;9(12):7360-7372. doi: 10.1002/ece3.5296. PMID: 31380056; PMCID: PMC6662323.
- Cach-Pérez MJ, Andrade JL, Chilpa-Galván N, Tamayo-Chim M, Orellana R, Reyes-García C. Climatic and Structural Factors Influencing Epiphytic Bromeliad Community Assemblage along a Gradient of Water-Limited Environments in the Yucatan Peninsula, Mexico. Tropical Conservation Science. 2013;6(2):283-302. doi:10.1177/194008291300600209
- NCBI Taxonomy: a comprehensive update on curation, resources and tools. Database (Oxford). 2020: baaa062. PubMed: 32761142 PMC: PMC7408187.
- Bromeliads. University of Florida Institute of Food & Agricultural Sciences.
- Schiappacasse, Flavia, et al. Ethylene Spray Influences Flowering of the Chilean Bromeliad Fascicularia Bicolor. Idesia (Arica), 2016, pp. 0–0. doi:10.4067/S0718-34292016005000027
- Bromeliads. University of Wisconsin-Madison Extension.