Was sind pharmazeutische Hilfsstoffe?

Um herauszufinden, welche Hilfsstoffe in einem Arzneimittel enthalten sind, genügt ein Blick in die Packungsbeilage oder auf das Etikett. In diesem Artikel erfährst du mehr über pharmazeutische Hilfsstoffe in Arzneimitteln.
Was sind pharmazeutische Hilfsstoffe?

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Vermutlich hast du den Ausdruck “pharmazeutische Hilfsstoffe” oder “Arzneiträgerstoffe” bereits gehört oder beim Lesen der Packungsbeilage eines Medikamentes gesehen. Aber weißt du eigentlich, was sich dahinter verbirgt?

Neben dem eigentlichen Arzneistoff sind in Medikamenten auch pharmazeutische Hilfsstoffe enthalten. Der Arzneistoff ist das therapeutische Molekül, es handelt sich also um die Bestandteile der Formulierung oder des Medikaments. Daher besteht ein Medikament hauptsächlich aus einem Wirkstoff und verschiedenen Hilfsstoffen.

Der Zweck dieser Hilfsstoffe besteht darin, die gewünschte Darreichungsform zu erreichen.

Die Darreichungsform ist die individuelle Gestaltung, an die die Arzneimittel und Hilfsstoffe angepasst werden. Mit anderen Worten, es ist die physische Form, die den Arzneimitteln gegeben wird, um ihre Verabreichung zu erleichtern.

So ist zum Beispiel ein Sirup eine Darreichungsform für die orale Verabreichung, aber Tabletten sind eine andere Darreichungsform.

Kurz gesagt, die Hersteller kombinieren pharmazeutische Hilfsstoffe mit den Wirkstoffen von Arzneimitteln in verschiedenen Darreichungsformen (zur oralen, intravenösen, analen, nasalen Verabreichung usw.), um ein Arzneimittel zu synthetisieren, das die Kombination der genannten Stoffe darstellt.

Schauen wir uns das einmal genauer an.

Wofür werden pharmazeutische Hilfsstoffe benötigt?

pharmazeutische Hilfsstoffe-Tabletten

Pharmazeutische Hilfsstoffe haben die Funktion, die Zubereitung, Lagerung und Verabreichung von Arzneimitteln zu erleichtern. Außerdem sind sie die einzigen Bestandteile, die sich zwischen einem Markenprodukt und einem generischen Medikament unterscheiden können.

Nachfolgend findest du einige der häufigsten Arten von Hilfsstoffen:

  • Bindemittel: Ihre Aufgabe ist es, die Bestandteile zusammenzuhalten. Zu den häufigsten gehören Stärke, Zucker, Laktose oder Zucker wie Xylitol.
  • Verdünnungsmittel: Verdünnungsmittel füllen den Inhalt einer Tablette oder Kapsel auf, um eine für die Einnahme geeignete Darreichungsform zu erreichen. Pflanzliche Zellulose ist ein sehr häufiger Hilfsstoff für Tabletten oder Hartgelatinekapseln.
  • Zerfallshilfsmittel: Diese Hilfsstoffe verbessern die Freisetzung der Wirkstoffe im Verdauungstrakt.
  • Schmierstoffe: Sie sind unerlässlich, um zu verhindern, dass sich Klumpen bilden oder Inhaltsstoffe bei der Herstellung an den Maschinen haften bleiben. Zu den gebräuchlichsten Substanzen für diesen Zweck gehören gewöhnliche Mineralien wie Talkum. Auch Steroidfett dient als Schmierstoff.
  • Beschichtungen: Diese Hilfsstoffe schützen die Inhaltsstoffe vor Witterungseinflüssen wie Luft oder Feuchtigkeit. Außerdem erleichtern sie das Schlucken von Tabletten mit schlechtem Geschmack. Am gebräuchlichsten ist ein Zelluloseüberzug, der keine allergenen Substanzen enthält.
  • Süßstoffe: Die Hauptfunktion dieser Hilfsstoffe besteht darin, das Schlucken der Tabletten durch Verbesserung ihres Geschmacks zu erleichtern.
  • Geschmacksstoffe und Farbstoffe: Sie verbessern die organoleptischen Eigenschaften der Arzneimittel und tragen damit zur Einhaltung des Therapieschemas bei.

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Pharmazeutische Hilfsstoffe: Wo findest du sie auf der Packungsbeilage eines Arzneimittels?

pharmazeutische Hilfsstoffe-Frau liest Packungsbeilage

Pharmazeutische Hilfsstoffe sind normalerweise inerte Substanzen, das heißt, sie haben keine Auswirkungen auf den Körper. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass sie eine bestimmte Wirkung oder einen bestimmten Effekt haben, beispielsweise bei Allergien oder Unverträglichkeiten.

Daher solltest du dich immer über die Zusammensetzung von Arzneimitteln informieren und sicherstellen, dass du sie richtig verwendest.

Um herauszufinden, welche Hilfsstoffe ein Arzneimittel enthält, genügt ein Blick in die Packungsbeilage. In der Packungsbeilage findest du eine vollständige Beschreibung der Hilfsstoffe. Das heißt, zuerst der Internationale Freiname (INN), unter dem er bekannt ist, dann der Buchstabe “E” – der nicht immer vorkommt – und schließlich die entsprechende Nummer.

Auf der Produktkennzeichnung darf er jedoch nur mit dem Buchstaben “E” und der entsprechenden Nummer erscheinen. Mit anderen Worten, der gebräuchliche Name muss nicht erscheinen.

Nehmen wir zum Beispiel den Hilfsstoff Titandioxid. Bei Arzneimitteln, die diesen Hilfsstoff enthalten, sollte auf der Packungsbeilage “Titandioxid E171” stehen.

Dank dieser Informationen auf der Packungsbeilage können viele gesundheitliche Probleme vermieden werden. Zöliakie-Patienten können zum Beispiel überprüfen, ob die Formulierung Gluten enthält. Ebenso können Patienten mit Laktoseintoleranz feststellen, ob sie von einem Bestandteil betroffen sind.

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Fazit

Pharmazeutische Hilfsstoffe sind für die Herstellung von Arzneimitteln unerlässlich. Sie verbessern den Geschmack, das Aussehen, die Absorption und die Verteilung der Zubereitung.

Da einige von ihnen allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten auslösen können, musst du stets die Packungsbeilage der Medikamente lesen oder deinen Arzt oder Apotheker nach der Zusammensetzung fragen, bevor du die Medikamente einnimmst.


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