Unterschiede im Alterungsprozess von Frauen und Männern
Der Alterungsprozess von Frauen und Männern ist unterschiedlich, vielleicht hast du das selbst schon beobachtet.
Manche sagen, dass Frauen das Alter deshalb nicht so sehr anzumerken ist, weil sie sich schon seit jungen Jahren pflegen. Andere behaupten, dass man den Schritt der Zeit bei Männern weniger sieht.
In unserem heutigen Artikel geht es um die Unterschiede im Alterungsprozess von Mann und Frau.
Alterungsprozess von Frauen und Männern
Die Zeit hinterlässt natürlich an allen ihre Spuren, egal ob Frau oder Mann. Doch die beiden Geschlechter altern auf unterschiedliche Weise.
Männern wird meist schon von klein auf eingebläut, dass sie immer aktiv sein müssen, um ihre Familie zu erhalten und ihren Ruf zu wahren.
Viele fühlen sich deshalb wohl und fit solange sie arbeiten, doch in der Pension fühlen sie sich oft nutzlos und werden schneller alt und krank.
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Bei Frauen ist die Lage völlig anders. Sie leben im Durchschnitt länger, sind anpassungsfähiger und flexibler, wenn sie sich an neue Situationen anpassen müssen, beispielsweise an die Umstellung in der Pension.
Warum ist das so? Auch wenn Frauen das ganze Leben lang gearbeitet haben, haben die meisten schon von klein auf gelernt, die Rolle einer Hausfrau, Ehefrau, Mutter oder Pflegerin einzunehmen.
Dies ermöglicht es Frauen, sich einfacher aus der Berufswelt zurückzuziehen und auch mit fortschreitendem Alter länger gesund und fit zu bleiben.
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Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, dass Frauen meist aktiver und daran gewöhnt sind, am Gesellschaftsleben teilzuhaben.
Sie haben meist gute Freundschaften oder suchen sich neue Freunde in ähnlichen Situationen, wenn sie beispielsweise alleine zurückbleiben (als Witwe, wenn die Kinder heiraten und ausziehen…).
Die Erziehung ermöglicht Frauen meist, bessere Überlebensstrategien anzunehmen, mutiger zu sein und Lösungen für Probleme zu suchen, egal ob diese ganz einfach oder sehr kompliziert sind.
Wenn zusätzlich berücksichtigt wird, dass sich Frauen meist mehr pflegen, öfter zum Arzt gehen und auch gesünder essen, dann ist einfach zu verstehen, warum sie länger leben und sich im Alter wohler fühlen.
Männer hingegen pflegen sich oft nicht allzu sehr. Sie gehen häufig erst dann zum Arzt, wenn die Schmerzen unerträglich oder stark behindernd werden. Sie legen oft keinen Wert auf gesundes Essen und sprechen nicht gerne über ihre Krankheiten oder Probleme.
Dies ist oft darauf zurückzuführen, da sie den starken, mutigen Mann spielen müssen.
Wie altern Frauen und Männer auf biologischer Ebene?
Bei Frauen ist ein Hormon, das vor Gefahren schützt, besser ausgeprägt, denn sie sind schließlich biologisch für die Pflege der Kinder bestimmt. Dies führt auch dazu, dass Frauen eher präventive Maßnahmen treffen, um die Gesundheit zu pflegen.
- Schwangerschaften sind im Alterungsprozess ein ausschlaggebender Faktor. Dieser Lebensabschnitt kann für die Gesundheit einer Frau sehr wichtig sein. Wenn sie sich zum Beispiel während der Schwangerschaft nicht richtig ernährt oder nicht die richtige ärztliche Betreuung hat (was insbesondere in Entwicklungsländern der Fall ist), wird sie die Folgen im Alter spüren.
- Auch die ethnische Gruppe sowie der Geburtsort beeinflussen den Alterungsprozess. Das Leben in einer Wohlstandsgesellschaft wie Deutschland kann zum Beispiel nicht mit dem Leben in einem armen Land verglichen werden, was natürlich auf beide Geschlechter zutrifft. Die Lebensqualität im Alter hängt stark vom Land ab, in dem man wohnt. Auch die Ethnie, die ausgeführte Arbeit und die Lebensqualität spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle.
- In bestimmten Ländern Lateinamerikas oder Asiens sind harte körperliche Arbeiten und sehr lange Arbeitstage ganz normal. Sowohl Frauen als auch Männer müssen sich ihr Brot hart verdienen und leiden deshalb insbesondere im Alter oft an Krankheiten und Schmerzen, doch die richtige medizinische Versorgung ist häufig nicht gegeben.
Offensichtliche Alterungsanzeichen
Manche Alterserscheinungen sind bei Frauen und Männern unterschiedlich, andere wiederum sind allen gleich.
Soziale und ästhetische Faktoren spielen beim Älterwerden eine wichtige Rolle, doch auch andere Aspekte dürfen nicht vergessen werden:
- die Art der Arbeit,
- die Gesundheitsvorsorge,
- die Ernährung und
- Sport oder Bewegungsmangel.
Auch hormonelle Veränderungen sind in diesem Lebensabschnitt ein Einflussfaktor, der nicht vergessen werden darf.
Bei Frauen sind diese ab der Menopause stärker als bei Männern. Die Menstruation bleibt aus, es kommt zu Hitzewallungen, verringerter Libido und anderen Wechseljahrbeschwerden.
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Auch beim männlichen Geschlecht machen sich Hormonschwankungen bemerkbar, doch diese sind langsamer und nicht so offensichtlich.
Wenn der Testosteronspiegel abfällt, nehmen Männer oft an Gewicht zu und haben Schlafstörungen. Es kann auch zu einer erektilen Dysfunktion kommen, wobei die Fähigkeit der Fortpflanzung nicht verloren geht.
Männer haben eine etwas dickere Haut, die weniger oder erst später Falten bildet.
Bei Frauen sind nicht nur die biologischen Voraussetzungen unterschiedlich, die Schönheit spielt meist auch gesellschaftlich eine wichtigere Rolle.
Sie pflegen sich mehr, sind jedoch meist auch besorgter, wenn sich verschiedene altersbedingte Anzeichen sichtbar machen.
Frauen haben jedoch auch Vorteile: Ihre Haare werden zwar mit der Zeit meist dünner und trockener und glänzen nicht mehr so schön, doch Männer neigen eher zu Haarausfall und bekommen auch früher graue Haare als Frauen.
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