8 Tipps, um ein guter Freund oder eine gute Freundin zu sein

Bekanntschaften gibt es in Hülle und Fülle, aber ein guter Freund oder eine gute Freundin zu sein, ist eine Eigenschaft, die nicht alle haben. In diesem Artikel geben wir dir acht Tipps zum Thema.

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen José Padilla.

Geschrieben von Luz Marina Carpio Hernández

Letzte Aktualisierung: 05. Juli 2024

Woher weißt du, dass du ein guter Freund oder eine gute Freundin bist? Gibt es Tipps, um ein guter Freund oder um eine gute Freundin zu werden?

Du hast vielleicht viele Freundschaften und das Gefühl, dass diese Beziehungen zueinander funktionieren, weil Vertrauen und freundschaftlicher Umgang miteinander da sind. Aber das ist nicht alles, was eine wahre Freundschaft ausmacht. Wenn du diese Bindungen als selbstverständlich betrachtest, ohne in sie zu investieren, kann sich die Verbindung auflösen. Oder die andere Person bekommt den Eindruck, dass du in der Tat kein besonders guter Freund oder keine besonders gute Freundin bist.

Wir sprechen hier von Faktoren wie Qualitätszeit, Aufrichtigkeit und Diskretion. Im Großen und Ganzen sind all diese Dinge, die für unsere Freundschaft von Vorteil sind, auch für uns von Vorteil und führen zu besseren und dauerhafteren Beziehungen.

Die Real Academía Española beispielsweise definiert Freundschaft als “persönliche, reine und uneigennützige Zuneigung, die mit einer anderen Person geteilt wird und durch Kontakt entsteht und gestärkt wird”. Ausgehend von diesem Konzept findest du hier einige Vorschläge, wie du zeigen kannst, dass du ein guter Freund oder eine gute Freundin bist.

Die Bedeutung eines guten Freundes oder einer guten Freundin

Einen Freund oder eine Freundin zu haben, bedeutet, jemanden zu haben, der immer bereit ist, zu helfen, besonders in schwierigen Zeiten. Die Gesellschaft von guten Freund:innen reicht aus und erfordert nicht mehr als einen kurzen Wink, dir Kraft, Unterstützung und Ermutigung zu geben.

Freund:innen sind durch Liebe und gegenseitigen Respekt miteinander verbunden, wie in einem Artikel über das Konzept der Freundschaft nach Kant hervorgehoben wird, der vom Journal of Moral and Political Philosophy ISEGORIA veröffentlicht wurde. Diese Bindungen haben einen großen Einfluss auf die Bildung des persönlichen Charakters und tragen zum Sinn des Lebens bei.

Eine andere Einschätzung des Wertes der Freundschaft findet sich in einem Artikel in der philosophischen Zeitschrift Diánoia, die etwas mehr in die Tiefe geht. Dort wird ausführlich beschrieben, dass Freundschaft gegenseitige Zuneigung, gegenseitige Bereitschaft und die Erwartung von Hilfe voraussetzt, die man von anderen, die man nicht als nahe empfindet, nicht erwartet.

Gute Freund:innen zeichnen sich also dadurch aus, dass sie keine “Masken” tragen; dass sie die Wahrheiten, Gefühle und Emotionen des anderen verstehen; dass sie seine Träume teilen und in gewisser Weise zu ihrer Verwirklichung beitragen; dass sie seine Handlungen nicht verurteilen oder tadeln. Ein Freund oder eine Freundin sind wichtig in Momenten, wo man Unterstützung braucht; es ist unerlässlich, in seinem Leben Platz für jemanden zu schaffen, der ohne Vorwürfe zu einer Stütze und zu einer “selbst gewählten Familie” wird.

Wie werde ich ein guter Freund oder eine gute Freundin? Beachte die folgenden Tipps!

Du kannst die oben genannten Punkte durchgehen und versuchen, diese Verhaltensweisen in deinen Freundschaften zu erkennen. Aber bist du ein guter Freund oder eine gute Freundin? Hier sind einige Tipps, die dir helfen, ein bester Freund oder eine beste Freundin zu sein:

1. Prioritäten setzen

Egal wie beschäftigt dein Leben ist, nimm dir Zeit für die Freundschaft. Wenn du diese Beziehung zu einem zentralen Bestandteil deines Lebens machst, wirst du ein wertvoller Freund oder eine wertvolle Freundin sein.

Nimm dir also Zeit für einen Videoanruf, verabrede dich zum Essen, gehe mit auf einen Spaziergang. Selbst wenn es nur ein paar Minuten sind, bedeutet es viel für eure Freundschaft.

Wenn du einer Freundschaft keine Priorität einräumst, kann das Band zwischen euch schwächer werden.

2. Verzeihen können

Niemand ist davor gefeit, Fehler zu machen, aber gute Freund:innen verzeihen einander.

Dies ist einer der wichtigsten Schlüssel zu einer guten Freundschaft; sein Kern liegt in dem Mut, die Wurzel des Konflikts erkennen und einen Dialog zu führen. Hier kann man sich gegenseitig in die Augen sehen, um Verhaltensweisen oder Handlungen zu verstehen und diejenigen zu verzeihen, die nicht angenehm waren.

Wenn in einer Freundschaftsbeziehung kein Platz für Vergebung ist und stattdessen Groll gehegt wird, entstehen Probleme. Auch wenn man der Meinung ist, “das Blatt habe sich gewendet”, kann das Problem von einem Moment auf den anderen wieder zum Vorschein kommen.

Sei ein idealer Freund oder eine ideale Freundin und vergib aufrichtig.

3. Erwidere den Anruf und schreibe zurück

Es geht nicht nur darum, physisch anwesend zu sein, sondern auch darum, eine SMS oder einen Anruf zeitnah zu beantworten, um deine Freundschaft zu zeigen, besonders wenn dein Freund oder deine Freundin ein Problem am Arbeitsplatz, in der Liebe oder etwas anderes auf dem Herzen hat. Du bist ein guter Freund, wenn du jemanden, der dich braucht, nicht allein lässt.

4. Das Selbstwertgefühl stärken

Eine gute Freundin oder ein guter Freund heben die Laune der Menschen, die um sie herum sind und helfen ihnen, ihre Ziele im Leben zu erreichen. Du bist ein guter Freund oder eine gute Freundin, wenn du das Selbstwertgefühl des/der anderen förderst, Kritik vermeidest und Loyalität zeigst.

Ebenso bist du ein guter Freund oder eine gute Freundin, wenn du sie oft an ihre Qualitäten und ihr Potenzial erinnerst. Eine nette Bemerkung kann einen schlechten Tag im Leben deines Freundes oder deiner Freundin zum Besseren wenden.

5. Zuhören und Vertraulichkeiten respektieren

Zuhören, was ein Freund oder eine Freundin sagt, und das Vertrauen, das sie dir schenken, zu ehren, wenn es angebracht ist, weist dir den Weg, ein guter Freund oder eine gute Freundin zu sein. Lass die andere Person wissen und spüren, dass du zuhörst, besonders wenn es in dem Gespräch darum geht, Lösungen für ein Problem zu finden.

8. Sei ehrlich

Zuhören bedeutet auch, die “Wahrheit” zu sagen. Auch die, die der andere lieber nicht hören möchte.

Die philosophische Zeitschrift Pensamiento schreibt dazu: “Wahre Freundschaft beruht darauf, nicht nur das zu sagen, was der Freund oder die Freundin hören möchte, sondern auch das, von dem man glaubt, dass es für ihn oder sie in diesem Moment gut ist, zu wissen oder daran erinnert zu werden.” Das ist Teil der Liebe und Ehrlichkeit, die Freund:innen auszeichnet.

7. Diskussionen müssen nicht zum Streit führen

Meinungsverschiedenheiten sind in einer Freundschaft normal.

Das bedeutet nicht, dass man sich ständig streiten muss. Es sollte möglich sein, in einer guten Freundschaft über bestimmte Themen oder Situationen zu diskutieren. Ihr könnt zum Beispiel unterschiedliche politische Ansichten haben oder rivalisierende Fußballmannschaften unterstützen.

Wenn du ein guter Freund oder eine gute Freundin bist, sprichst du über kontroverse Themen, ohne die Beziehung zu beschädigen, d.h. du vertrittst deinen Standpunkt und respektierst den deines Gegenübers.

8. Eine getroffene Entscheidung unterstützen

Es geht nicht darum, alles gutzuheißen, was ein Freund oder eine Freundin tut, aber du machst deutlich, dass du auf seiner oder ihrer Seite stehst und ihn oder sie unterstützt, auch wenn du andere Möglichkeiten in Betracht ziehst.

Wenn ein Freund oder eine Freundin gestresst ist, hilfst du ihm oder ihr, sich zu beruhigen, gibst ihm oder ihr Ratschläge und stellst ihm oder ihr ein Szenario mit möglichen Alternativen vor, damit er oder sie die richtige Entscheidung treffen kann.

Achte auf Verhaltensweisen, die nichts mit einer guten Freundschaft zu tun haben

Du weißt jetzt, woran du gute Freunde und Freundinnen erkennst und welche du selbst als solche bezeichnen solltest. Aber was ist mit den Menschen, die in unserem Leben präsent sind, und wo wir uns nicht sicher sind, ob es “förderliche” Beziehungen sind?

Es gibt auch Freundschaftsbeziehungen, die schädlich und zerstörerisch sind. Man könnte Freund:innen als “toxisch” bezeichnen, die einem ein schlechtes Gewissen machen, die einen manipulieren, die unehrlich sind und wenig Zeit in einen investieren.

Es ist ratsam, sich von diesen Menschen fernzuhalten. Und wenn du dich selbst als “toxisch” bezeichnen würdest, dann versuche mithilfe von Fachleuten dieses Verhalten zu vermeiden und zu lernen, wie man ein besserer Freund oder eine bessere Freundin wird.