Suprakondyläre Amputation: Definition und Eingriff
14 September, 2019
Eine suprakondyläre Amputation hat zum Ziel, dass das übrige Körperteil gut und ohne Komplikationen verheilt, damit der Patient in absehbarer Zeit zum Alltag zurückkehren kann. Wichtig ist auch, ihm so viel Lebensqualität wie möglich zu bieten.
Eine suprakondyläre Amputation hat zum Ziel, dass das übrige Körperteil gut und ohne Komplikationen verheilt, damit der Patient in absehbarer Zeit zum Alltag zurückkehren kann. Wichtig ist auch, ihm so viel Lebensqualität wie möglich zu bieten.
Bei diesem chirurgischen Eingriff wird ein Gliedmaß oberhalb der Kniekondylen entfernt. Zwischen 50 und 60 Prozent der nichttraumatischen Amputationen dieser Art sind auf eine Diabeteserkrankung zurückzuführen.
Eine suprakondyläre Amputation kommt zur Anwendung, wenn die vorherigen Behandlungsalternativen versagt haben. Daher muss aufseiten des Patienten Akzeptanz erreicht und ein klares Ziel für diesen formuliert werden: seine Gesundheit zu schützen und eine hohe Lebensqualität zu garantieren.
Der dabei entstehende Stumpf sollte gut ausheilen und stabil sein, sodass schnellstmöglichst eine Prothese angelegt werden kann. Dadurch ist es für den Betroffenen denkbar, ein weitestgehend normales Leben zu führen.
Suprakondyläre Amputation: allgemeine Grundsätze
Generell lassen sich kleinere und größere Amputationen unterscheiden. Die suprakondyläre Amputation zählt zu den letzteren, da sie eine größere Fläche betrifft. Jedoch ist jeder Eingriff, unabhängig von seinem Schweregrad, ein komplexes Vorgehen, das sich nach einigen grundlegenden Aspekten richtet. Dazu zählen folgende:
Es ist immer eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Dies dient der Kontrolle von Infektionen oder einer prophylaktischen Maßnahme.
Die Blutstillung (Hämostase) oder die Kontrolle einer Blutung müssen konsequent sein. Falls ein Hämatom auftaucht, ist dies ein Zeichen für eine Nekrose oder eine Infektion.
An den Hauträndern darf keine Spannung bestehen. Um dies zu verhindern, ist es notwendig, sorgsam mit dem Weichgewebe umzugehen.
Es sollte ein angemessenes Verhältnis zwischen dem Knochenabschnitt sowie der Haut- und Muskelsehnenlänge bestehen. Dies vermeidet eine Spannung und sorgt für eine gute Abdeckung des Knochens.
Es sollte eine Traktion der Nervenbahnen durchgeführt werden, um mögliche Neurinome der Narbe zu verhindern. Dies gilt auch für die Gelenkknorpel und Sehnen.
Es ist zu vermeiden, dass Knochensplitter in der Wunde verbleiben oder sich eine Wulst bildet.
Die Operationswunde muss wiederholt mit physiologischem oder antiseptischem Serum gewaschen werden, bevor sie verschlossen wird.
Die suprakondyläre Amputation kommt zur Anwendung, wenn die Heilung bei einer zuvor durchgeführten infrakondylären Amputation keinen Erfolg versprochen hat. Ein weiterer Grund ist eine potenzielle Verkrampfung der Wadenmuskulatur, die sich auf die Beugung des Kniegelenks auswirkt.
Bei der suprakondylären Amputation geht das Kniegelenk verloren. Um Komplikationen mit der Prothese zu vermeiden, die der Patient tragen wird, ist es wichtig, dass der Stumpf eine geeignete Länge hat.
Die nachfolgenden Schritte legen dar, wie eine suprakondyläre Amputation durchgeführt wird:
Der Patient liegt in Rückenlage.
Der Chirurg markiert die Einschnittsstelle in Form eines Fischmauls, auch Haifischmaul genannt.
Die Ärzte nehmen den Einschnitt mit einem kalten Skalpell vor.
Die Unterhaut wird bis zur Sehnenplatte (Aponeurose) oder Membran aufgeschnitten, die die Muskeln bedeckt und am Knochen fixiert ist. Hiefür benutzt man ein elektrisches Skalpell. Bei einem tiefen Einschnitt ist zu beachten, dass genügend Gewebe für den Stumpf vorhanden bleibt.
Danach werden jeweils das oberflächliche und tiefe femorale Gefäßpaket sowie der Ischiasnerv identifiziert, abgebunden und durchtrennt. Es ist notwendig, eine Infiltrationsanästhesie anzuwenden.
Es wird der Oberschenkelknochen in seinem gesamten Umfang umschlossen.
Im Anschluss trennen die Ärzte das Gewebe, das mit dem Oberschenkelknochen verbunden ist. Hierfür wird die Knochenhaut verwendet.
Danach sind folgende Schritte notwendig:
Man passt den sogenannten Percy-Retraktor an, um den Oberschenkelknochen amputieren zu können. Dieses Instrument ermöglicht es, dass genügend Weichgewebe den Stumpf bedeckt.
Dann wird der Knochen mit der Gigli-Säge durchsägt. Hierzu wird ein 90-Grad-Winkel zwischen beiden Enden dieser angelegt. Währenddessen sollte der Bereich durchgehend mit einem physiologischen Serum gereinigt werden.
Danach sind die Kanten des Knochens zu feilen.
Im nächsten Schritt wird Knochenwachs auf dem durchtrennten Bereich aufgetragen. Dieses wird auf die Fläche gedrückt, sodass es kleben bleibt. Den überschüssigen Rest entsorgt man.
Der Stumpf sollte nun mit synthetischem, nicht mit resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial (Prolene) verschlossen werden. Zunächst verschließt der Chirurg die tiefsten Muskelgruppen verschlossen, damit die Knochenoberfläche bedeckt ist. Hinterher näht er die obere Sehnenplatte.
Das Gewebe unter der Haut wird mit einer absorbierbaren, synthetischen Naht verschlossen, besser bekannt als Vicryl.
Die Haut selbst näht man mit einer Seidennaht unter Verwendung des sogenannten Matratzenstichs.
García, L. H. (2009). Calidad de vida de los pacientes amputados de la extremidad inferior. Revista Médica de Costa Rica y Centroamérica, 66(589), 267-273.
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