Schädel-Hirn-Trauma: Was ist das?

Die Hauptursachen für Schädel-Hirn-Traumata sind Autounfälle und Stürze.
Schädel-Hirn-Trauma: Was ist das?

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Ein Schädel-Hirn-Trauma betrifft sowohl den Schädel als auch das Gehirn. Bei dieser Art von Verletzung kann die Funktion des Gehirns beeinträchtigt werden, ohne dass es äußere Anzeichen einer Schädigung gibt.

Ein Schädel-Hirn-Trauma wird meist durch eine Gewalteinwirkung von außen verursacht, beispielsweise durch einen festen Schlag oder einen Gegenstand, der den Schädel durchstößt und so das Hirngewebe beschädigt. Die Hirnverletzung kann aber auch ohne externe Gewalteinwirkung auftreten. Beispielsweise können plötzliche oder heftige Bewegungen beim Beschleunigen oder Abbremsen dazu führen, dass das Gehirn innerlich gegen die Schädelwand prallt.

Schädel-Hirn-Traumata sind die dritthäufigste Todesursache in Industrieländern. Tatsächlich sind sie bei Erwachsenen unter 45 Jahren sogar die häufigste Ursache für Tod oder Behinderung, meistens aufgrund von Autounfällen, Stürzen oder Schlägereien.

Junge Männer sind übrigens wegen des vielfachen Missbrauchs von Rauschmitteln, wie z. B. Alkohol oder illegale Drogen, am meisten gefährdet. In diesem Artikel erklären wir dir die Ursachen und Symptome von Schädel-Hirn-Trauma.

Schädel-Hirn-Trauma: Was sind die häufigsten Ursachen und Symptome?

Die Ursache eines Schädel-Hirn-Traumas ist meist eine äußere Krafteinwirkung, die zu einer Funktionsstörung des Gehirns führt. Diese neurologischen Störungen infolge von Hirnverletzungen treten am häufigsten bei zwei Bevölkerungsgruppen auf:

  • Junge Menschen: typischerweise verursacht durch Autounfälle oder Schlägereien. Ebenso können Arbeits- oder Sportunfälle zu Kopfverletzungen führen.
  • 65 Jahre und älter: in der Regel verursacht durch Stürze.

Die Symptome hängen von der Intensität des Aufpralls ab und können sofort oder erst nach mehreren Tagen oder sogar Wochen auftreten.

Kopfschmerzen durch Schädel-Hirn-Trauma

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Leichte Hirnverletzung

Nach einem leichten Schlag auf den Kopf treten möglicherweise gar keine Symptome auf. Meist kommt es zu Benommenheit, Desorientierung und Amnesie. Ebenso kann die Person das Bewusstsein für ein paar Sekunden oder sogar Minuten verlieren. Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen und Schläfrigkeit sind weiters häufige Symptome.

Weitere Symptome sind:

  • Schlafschwierigkeiten oder ein erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Schwindel oder Verlust des Gleichgewichts
  • Verschwommenes Sehen oder Klingeln in den Ohren

Mäßige bis schwere Hirnschädigung

In diesen Fällen treten die zuvor genannten Symptome meist noch heftiger auf. Der Bewusstseinsverlust kann länger andauern, die Kopfschmerzen können anhaltend und intensiver werden und Erbrechen kann wiederholt auftreten. Zusätzlich können Menschen mit mittleren bis schweren Hirnverletzungen unter Krämpfen oder Zucken, Pupillenerweiterung und Koordinationsverlust leiden.

In dieser Kategorie ist die auch das Gefühl der Desorientierung wesentlich schwerwiegender. Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass die Person bei diesem Grad der Hirnverletzung in ein Koma fallen kann.

Schädel-Hirn-Trauma: Mögliche Folgeverletzungen

Ein Schädel-Hirn-Trauma kann eine ganze Reihe von Folgeverletzungen hervorrufen. Zunächst kann es zu einer oberflächlichen oder offenen Wunde kommen. Das hängt davon ab, ob die Kopfhaut verletzt wurde oder nicht.

Weiters können Schädelknochenbrüche vorliegen. Auch wenn keine vorhanden sind, sollte eine Hirnverletzung zur Sicherheit nicht ausgeschlossen werden. Wenn ein Bruch des Schädelknochens vorliegt, treten in der Regel sichtbare Anzeichen wie Blutergüsse um die Augen oder Blutungen aus den Ohren oder der Nase auf.

Ebenso kann es zu Blutungen im Gehirn kommen. Diese können im Gehirn oder im Epidural- oder Subduralraum auftreten. Unabhängig davon kann jede Art von Hirnblutung schwerwiegendere neurologische Schäden wie vollständige oder teilweise Lähmungen und Sprachstörungen verursachen.

In anderen Fällen kann ein Schädel-Hirn-Trauma zu diffusen axonalen Verletzungen führen, bei denen wichtige neuronale Nervenzellen geschädigt werden. Die Schäden sind in der Regel nachhaltig und somit nicht heilbar.

Arzt beim Betrachten von Gehirn-Scans

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Wie behandelt man ein Schädel-Hirn-Traum?

Natürlich werden die Ärzte den Verlauf der Behandlung davon abhängig machen, wie schwer die Verletzung ist. Wenn es sich um eine leichte Verletzung handelt, wird den Patienten normalerweise geraten sich auszuruhen. Sie werden unter Beobachtung gestellt und erhalten Medikamente gegen die Schmerzen. In schwerwiegenderen Fällen hingegen ist es äußerst wichtig, den arteriellen Druck und die Atmung des Patienten zu überwachen.

Diese Fälle sollten im Krankenhaus behandelt werden. Dort können die Ärzte eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomografie erstellen, um mögliche Blutungen und Verletzungen im Gehirn zu erkennen. Zusätzlich werden meist Medikamente verabreicht, um den Hirndruck zu senken und das Risiko eines Krampfanfalls zu verringern.

In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um Hämatome zu entfernen, Blutungen zu stoppen oder Schädelbrüche zu reparieren.

Fazit

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist schwerwiegend und eventuell lebensbedrohlich. Daher ist es wichtig, die richtigen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um sich vor einem Schädel-Hirn-Trauma zu schützen. Eine Möglichkeit dies zu tun, besteht darin niemals unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol zu fahren. Ebenso wichtig ist es, dass du beim Fahrrad- oder Motorradfahren immer einen Helm trägst.

Achte außerdem darauf, dass du deinen Sicherheitsgurt immer richtig anlegst.

Und schließlich solltest du bei jeder Art von Kopfverletzung einen Arzt aufsuchen. Die Ärzte können die notwendigen Tests durchführen, um den Grad der Verletzung zu beurteilen und möglicherweise schlimmere oder langanhaltende Komplikationen zu vermeiden.


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