Nierenabszess: Ursachen und Behandlung

Ein Nierenabszess wird durch Harnwegsinfekte verursacht, die in der Blase entstehen und sich danach bis zu den Nieren ausbreiten.
Nierenabszess: Ursachen und Behandlung

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ein Nierenabszess wird durch Harnwegsinfekte verursacht, die in der Blase entstehen und sich danach bis zu den Nieren ausbreiten.

Genauer gesagt handelt es sich bei einem Nierenabszess um eine eitrige Ansammlung im Bereich um eine oder beide Nieren. Im Allgemeinen ist er die Folge des Bruchs eines akuten kortikalen Abszesses.

Nierenabszesse sind aufgrund ihrer problematischen Diagnose mit einer hohen Morbidität und Sterblichkeit verbunden. Sie entstehen meist in einem Alter von 46 Jahren, wobei mit 80 Prozent vor allem Frauen betroffen sind.

Ein Nierenabszess kommt bei Kindern zwar weniger häufig vor. Jedoch sind die Konsequenzen umso schwerwiegender: Zu den Folgeschäden zählen eine Blutvergiftung (Sepsis) sowie Nierenschäden bis zum Verlust der jeweiligen Niere.

Nierenabszess: Risikofaktoren

Es wurden Faktoren festgestellt, die die Entstehung von Nierenabszessen begünstigen. Zu den relevanten gehören die folgenden:

40 Prozent der Betroffenen weisen mehrere Risikofaktoren auf. Insbesondere bei Personen, die seit mehr als zehn Jahren an Diabetes leiden, sind eine intensive Therapie und eine sogenannte Nephrektomie gefragt, die operative Entfernung einer Niere.

Die Symptome halten im Schnitt elf Tage an, bis eine Diagnose möglich ist. Jedoch wird diese im Falle einer Krankenhauseinweisung bei nur 35 Prozent der Patienten korrekt gestellt. Dies liegt daran, dass nicht ausreichend klinische Daten vorliegen.

Nierenabszess: Ursachen

Wie eingangs erläutert, hängt ein Nierenabszess mit Harnwegsinfekten zusammen, die von der Blase ausgehen und sich dann auf die Nieren ausweiten.

Ein operativer Eingriff in den Harnwegen oder im Fortpflanzungssystem sowie eine Infektion der Blutbahnen können ebenfalls zu Nierenabszessen führen.

Den größten Risikofaktor stellen Nierensteine dar, die den Urinfluss behindern. Dadurch breiten sich Infektionen leichter aus. Die Bakterien haften sich für gewöhnlich an die Nierensteine, an denen Antibiotika sie nicht bekämpfen können. Sie sind bei 20 bis 60 Prozent der von Nierenabszessen Betroffenen vorzufinden.

Weitere Risikofaktoren sind Diabetes, anormale Harnwege, eine Verletzung des Gewebes oder der intravenöse Konsum von Drogen.

Symptome und Diagnose

Nierenabszess

Nierenabszesse machen sich beispielsweise durch Schüttelfrost, Fieber, Schwitzen, Seitenstechen und Bauchschmerzen bemerkbar. Der Schmerz kann sich aber auch auf die Leistengegend oder die Unterschenkel ausbreiten. Außerdem ist eine Empfindlichkeit des Rückens möglich.

Die Untersuchungen, die im Rahmen der Diagnose durchgeführt werden, umfassen

  • eine Analyse des Bluts und der Blutkultur,
  • eine Computertomografie sowie
  • eine Analyse der Urinkultur.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Abszessdrainage über die Haut oder durch eine offene Operation ist die anerkannteste Behandlungsmethode. Zur Entfernung des Eiters muss dieser mithilfe eines Katheters abgeführt werden, der über die Haut oder einen chirurgischen Eingriff angebracht wird.

Gleichzeitig sollten Antibiotika verabreicht werden – zunächst über eine Vene. Im Anschluss kann die Behandlung auf oralem Weg erfolgen, sobald die Infektion nachlässt. Eine offene Drainage ist am effektivsten, um einen Nierenabszess erfolgreich zu behandeln.

Antibiotika

Antibiotika sind für die Behandlung von Nierenabszessen unabdingbarDie Art und Dauer ihrer Verabreichung hängt vom Gesundheitszustand des Patienten ab. Dennoch sind auch die durch Urinuntersuchungen festgestellten Bakterien zu berücksichtigen.

Im Allgemeinen verschwinden die Symptome der Infektion wenige Tage nach der Behandlung allmählich. Jedoch ist es möglich, dass die Antibiotika für eine weitere Woche oder länger eingenommen werden müssen.

Es ist zu empfehlen, zusätzliche Urinproben vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Infektion abgeklungen ist. Sollte sie aber fortbestehen, ist eine andere Behandlung mit Antibiotika erforderlich.

Ist die Infektion schwerwiegend, kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein. In diesem Fall werden die Antibiotika intravenös verabreicht.

Um die Beschwerden während des Heilungsprozesses zu reduzieren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Wärmeanwendung: Es wird eine Wärmekompresse auf dem Bauch, dem Rücken oder in der Leistengegend platziert, um den Schmerz zu lindern.
  • Verabreichung von Schmerzmitteln: Es werden Schmerzmittel zur Fiebersenkung oder Verringerung der Beschwerden eingenommen, beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann die Bakterienanzahl in den Harnwegen senken. Dabei sollte auf Kaffee und Alkohol verzichtet werden, bis die Infektion verschwunden ist.

Schlussfolgernd ist festzuhalten, dass es sich bei Nierenabszessen um eine Komplikation handelt, die umgehend zu behandeln ist. Sollte daher eines der genannten Symptome vorherrschen, muss ein Arzt konsultiert werden. Nur so lässt sich eine korrekte Diagnose erstellen und Folgeschäden können vermieden werden.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • SeattleCloud. (2011). Abseso renal y perinefrítico. In Urología Práctica.

  • Castañeda-Hernández, J. C., Lozano-Triana, C. J., Camacho-Moreno, G., & Landínez-Millán, G. (2017). Abscesos renales en pediatría: reporte de caso. Revista de La Facultad de Medicina. https://doi.org/10.15446/revfacmed.v65n4.59327

  • Goity F., C., Correa A., E., & Daniels S., P. (2012). Absceso renal en el embarazo TT  – Renal abscess in the pregnancy. Rev Chil Obstet Ginecol.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.