Magenschmerzen: was kann das sein?

Wenn zu viel Magensäure produziert wird, kann das die Magenschleimhaut reizen.
Magenschmerzen: was kann das sein?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 30. Dezember 2018

Magenschmerzen: Der Bauch zwickt, sticht oder pocht dumpf vor sich hin. Magenschmerzen kennen wir alle. Doch woher kommen sie? Was können Ursachen dafür sein, dass uns der Bauch so quält?

Stress

Stehen wir unter Hochspannung und jagen von einem Termin zum nächsten oder stehen unter außergewöhnlicher psychischer Belastung, dann schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus.

Unser empfindlicher Magen-Darm-Trakt reagiert darauf gereizt. Die Folge: Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen. Es schlägt uns also buchstäblich etwas auf den Magen. Versuche, Stress bewusst zu reduzieren, damit du nicht dauerhaft an Magenschmerzen leidest!

Sodbrennen

Zu viel Magensäure

Wenn zu viel Magensäure produziert wird, kann das die Magenschleimhaut reizen. Das Gleichgewicht stimmt nicht mehr und unser Magen schlägt Alarm. Zu fettes oder scharfes Essen fördert die Magensäureproduktion.

Daher solltest du darauf achten, weniger Fett und scharfe Gewürze zu essen, wenn solche Probleme auftreten. An zu viel Magensäure können jedoch auch Alkohol und Zigaretten schuld sein. Und das ist in jedem Fall ungesund!

Magengeschwür

Magengeschwür

Bei einem Magengeschwür ist die Magenschleimhaut an einer Stelle beschädigt. Es entsteht meistens, wenn die Magenschleimhaut nicht mehr ausreichend gegen die aggressive Magensäure geschützt ist.

Dies passiert oft durch eine erhöhte Produktion von Magensäure, gestörte Magenbewegungen oder das Bakterium Helicobacter pylori. Auch bestimmte Medikamente, Stress oder Alkohol- und Nikotingenuss können Auslöser sein.

Magenschleimhautentzündung

Der wissenschaftliche Name einer Magenschleimhautentzündung lautet Gastritis, dies ist ein und dasselbe, obwohl diese beiden Begriffe umgangssprachlich gerne getrennt voneinander genutzt werden.

Ursachen einer akuten Gastritis sind Stress, Schockzustände, zu viel Alkohol oder Nikotin. Manche Schmerzmittel verursachen ebenfalls eine Gastritis, aber auch Lebensmittelvergiftungen können für eine akute Magenschleimhautentzündung verantwortlich sein.

Gegen Lebensmittelvergiftungen kann man wenig tun, gegen die anderen Ursachen schon! Es liegt also in deiner Hand!

Magenschmerzen

Blähungen

Wenn der Magen drückt und Blähungen dich quälen, dann steckt meist nichts Besorgniserregendes dahinter: dein Magen kommt schlichtweg nicht mit dem klar, was du ihm gefüttert hast.

Halten die Blähungen an oder kommen immer wieder, dann könnten sich dahinter beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten verbergen: Fruchtzucker, Milchzucker oder Gluten könnten Auslöser der Blähungen sein. Egal was du vermutest: Sprich mit deinem Arzt darüber!

Völlegefühl

Der Magen drückt und fühlt sich an, als würde er platzen? Du musst aufstoßen und hast Druck auf dem Magen? Das Völlegefühl entsteht oft, wenn zu schnell und hastig gegessen wird.

Nahrung landet schlecht zerkleinert im Magen und mit ihr große Mengen an Luft, die du in aller Hektik mitgeschluckt hast. Abhilfe: Nimm dir Zeit zum Essen, kaue gründlich und achte darauf, keine Luft zu schlucken!

Medikamente

Medikamente

Einige Medikamente, besonders frei verkäufliche Schmerzmittel, sind schlecht magenverträglich. Sie reizen die Magenschleimhaut und führen zu Magenschmerzen. Bei falscher Dosierung können sie sogar zu Magenblutungen führen!

Es ist also grundsätzlich falsch, gegen Magenschmerzen Schmerztabletten zu nehmen, denn diese können das Problem meist nur verschlimmern!

Hausmittel gegen Magenschmerzen

Nun weißt du, was die Ursachen für Magenschmerzen sein können, aber wie wirst du sie wieder los? Ganz bestimmt nicht mit Schmerzmitteln! Aber es gibt gute Hausmittel, die dir helfen:

Wärmflasche

Omas Wärmflasche hat nicht ausgedient! Unter einer Decke mit der Wärmflasche auf dem Bauch entspannst nicht nur du, sondern auch dein Bauch. Krämpfe können sich lösen, die Verdauung unverkrampft weitergehen. Blähungen und dein Bauchweh verschwinden.

Teekanne

Fencheltee

Fencheltee ist nicht nur für Babies gut! Die ätherischen Öle des Fenchels helfen dann auch Erwachsenen bei Blähungen.

Wichtig ist, genug davon in den Tee zu bekommen! Eine Ziehzeit des Tees von mindestens 8 Minuten sollte dann nicht unterschritten werden. Wer mag, kann die Fenchelsamen auch kauen.

Kümmel

In Süddeutschland gehört zu Kraut immer Kümmel. Und auch andere blähende Speisen werden oft mit Kümmel gewürzt. Das hat nicht nur geschmackliche Gründe: Kümmel hilft, wie auch Fenchel, gegen Blähungen.

Du kannst also Kümmelsamen pur kauen, wenn dich der Magen zwickt oder vorbeugend darauf achten, schon im Vorfeld blähendes Gemüse mit Kümmel zu würzen. Beim Essen achte darauf, die Kümmelsamen auch zu zerbeißen, damit dein Magen ans Kümmelöl darin kommt!

Ab in die Badewanne

Wenn du eine Badewanne hast, dann hast du Glück und kannst Omas Wärmflasche erst mal ins Bett legen. Lasse dir ein heißes, entspannendes Bad ein.

Während der Badedauer massiere deinen schmerzenden Bauch vorsichtig mit sanften Bewegungen, um die Verdauung wieder in Gang zu bringen und Gase aus deinem Verdauungstrakt auszuleiten.


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