Krebs im Mund: Risikofaktoren und Symptome
Krebs kann alle Bereiche des Körper betreffen und somit natürlich auch den Mund. Man hört öfter von Krebs in anderen Körperbereichen, wie zum Beispiel Lunge oder Darm, jedoch auch im Mund können sich krankhafte Gewebeveränderungen bilden. Anschließend erfährst du mehr über Krebs im Mund.
Krebs im Mund?
Tritt Krebs im Mund auf, so wird er Mundhöhlenkrebs, Rachenkrebs oder Zungenkrebs genannt, je nach dem, welcher Bereich vom Mund befallen ist.
Obwohl man selten von Krebs im Mund hört, zählt er zu den zehn häufigsten Krebsarten in Deutschland. Die Gefahr dabei ist, dass kaum jemand weiß, dass es ihn gibt und er meist viel zu spät entdeckt wird.
Das Tragische daran: obwohl der Mund ein sehr kleiner Bereich des Körpers ist, führt Krebs im Mund im Durchschnitt nach 5 Jahren zum Tod.
Wird der Krebs rechtzeitig erkannt, steigen die Heilungschancen auch. Je früher, desto besser.
Wird er im Frühstadium diagnostiziert, stehen die Heilungschancen mit 80% gar nicht so schlecht.
Es macht also Sinn, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Und genau das werden wir in diesem Artikel tun.
Symptome
Es gibt, anders als beim Darm, keine Prophylaxe-Untersuchungen, aber diese sind auch nicht nötig, denn jeder hat das Zeug dazu, seinen Mund selbst regelmäßig auf Auffälligkeiten zu untersuchen.
Dazu brauchst du nur einen Handspiegel und eine kleine Taschenlampe. Zur Not reicht die Lampe vom Handy, es ist also nicht kompliziert!
Entdeckst fu in deinem Mund folgende Auffälligkeiten, solltest du einen Arzt aufsuchen:
- Rote Flecken
- Weiße Flecken
- Braune Flecken
- Druckstellen
- Unklare, nicht heilende Wunden
Weitere mögliche Symptome, die du an dir (oder anderen) beobachten könntest sind:
- „Knoten“ im Hals
- Schluckbeschwerden
- Häufigere Blutungen im Mundraum
- Plötzlich schlechter sitzende Prothesen
Zögere nicht, in diesen Fällen einen Arzt aufzusuchen, denn Flecken können auch auf eine Pilzerkrankung hinweisen, schlecht heilende Wunden auf Zinkmangel hindeuten und es können auch andere Krankheiten hinter den Symptomen versteckt sein.
Normal ist das nicht!
Wichtig: zunächst verursacht Krebs im Mund keine Schmerzen!
Risikofaktoren
Wir wissen es alle und schon lange: Eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil ist die beste Prophylaxe für alle Krankheiten und eine einfache Form lebensverlängernder Maßnahmen, die sogar Spaß macht und schmeckt.
Im Fall von Krebs im Mund sind besonders folgende miese Angewohnheiten dafür verantwortlich, das Risiko immens zu erhöhen:
- Rauchen erhöht das Risiko für Mundkrebs um bis zu 40x.
- Alkohol schafft es, das Risiko 21x zu vergrößern.
- Rauchen und Alkohol in Kombination können das Mundkrebsrisiko auf das Hundertvierzigfache steigern!
- Mangelnde Mundhygiene
- Schlechte Ernährung (arm an Vitamin A, C, Beta Karotin, Zink, Riboflavin und Selen)
Wohin bei einem Verdacht?
Hast du den Verdacht, dass sich Krebs bei dir im Mund bildet, so sollte dein erster Gang zum Zahnarzt führen. Zahnärzte sind darauf ausgebildet, bei Routineuntersuchungen (zu denen du auch immer regelmäßig gehst, oder?) auch Mundkrebs zu erkennen.
Da der häufigste Krebs im Mund jedoch am Mundboden und (unter) der Zunge auftritt, ist das nicht immer sofort klar erkennbar.
Es kann also trotz regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt trotzdem zu einem verschleppten Mundkrebs kommen. Du bist hier selbst in der Verantwortung.
Hast du nun etwas Ungewöhnliches mit Krebsverdacht in deiner Mundhöhle entdeckt, vereinbare einen Termin beim Zahnarzt.
Dieser wird mit einer Art Mini-Bürste eine Gewebeprobe vom betroffenen Bereich entnehmen. Das ist für dich nicht schmerzhaft, aber unter Umständen sehr aufschlussreich!
Diese Leistung wird von der Krankenkasse übernommen, ist jedoch recht neu, sodass nicht alle Zahnärzte sie anbieten. Im Zweifel wird dich dein Zahnarzt weiterüberweisen.
Handle schnell!
Wichtig ist, dass der Mundkrebs so früh wie möglich erkannt wird. Hat er sich bereits auf die Lymphknoten am Hals ausgebreitet, ist es höchstwahrscheinlich schon zu spät und es haben sich im Körper Metastasen gebildet.
Das Krebsgeschwür wird in der Regel in einer Operation komplett entfernt, bevor es sich ausbreiten kann. Um Entstellungen und Einschränkungen beim Sprechen, Essen und Schlucken zu vermeiden, sollte der Krebs so früh wie möglich erkannt und so schnell wie möglich entfernt werden.
Haben sich Metastasen gebildet oder sind die Lymphknoten befallen, ist eine Chemotherapie und auch Bestrahlung nötig.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber die Heilungschancen stehen in diesem Fall dann nur noch bei mageren 15%. Schau dir also gleich in den Mund und gewöhne dir das an, um rechtzeitig handeln zu können!