Körperliche Folgen der Magersucht

Einige körperliche Folgen der Anorexia nervosa sind offensichtlich, insbesondere die extreme Abmagerung. Es gibt aber auch innere Störungen, die auf eine schlechte Nährstoffaufnahme zurückzuführen sind, wie zum Beispiel Anämie. Im heutigen Artikel erfährst du mehr darüber.
Körperliche Folgen der Magersucht
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Essstörungen wie Magersucht sind derzeit weltweit ein großes Gesundheitsproblem. Immer mehr Menschen werden magersüchtig oder bulimisch. Das Schlimmste daran ist, dass diese Krankheiten nicht nur psychische, sondern auch viele körperliche Folgen haben. Aus diesem Grund möchten wir dir heute mehr über die Folgen der Magersucht erzählen.

Magersucht (Anorexia nervosa) ist durch eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körperbildes gekennzeichnet. Die Betroffenen haben große Angst, zuzunehmen, obwohl viele von ihnen einen niedrigen Body-Mass-Index haben. Deshalb reduzieren sie ihre Nahrungsaufnahme bis zu dem Punkt, an dem sie gar nichts mehr essen oder nur noch erbrechen.

Schätzungen zufolge sind etwa 2 % der Bevölkerung von dieser Störung betroffen. Bei Frauen, insbesondere bei Teenagern, ist die Inzidenz jedoch wesentlich höher. Die Krankheit wird in hohem Maße von den unangemessenen Schönheitsstandards der Werbung beeinflusst, die oft zu einem geringen Selbstwertgefühl führen.

Das Problem ist, dass diese Störung schwer zu bewältigen und zu kontrollieren ist. In extremen Fällen kann sie sogar zum Tod durch Verhungern oder zur Verschlechterung der Körperfunktionen führen. In unserem heutigen Artikel zeigen wir dir die wichtigsten körperlichen Folgen der Magersucht auf, daher solltest du unbedingt weiterlesen!

Wie äußert sich Magersucht?

Menschen mit Anorexia nervosa haben Angst davor, zuzunehmen. Außerdem sind sie in der Regel davon besessen, Gewicht zu verlieren. Daher unternehmen sie alles, um ihre Kalorienzufuhr zu reduzieren, um dieses Ziel zu erreichen.

Normalerweise zählen sie jede Kalorie, die sie zu sich nehmen. Und manche hören sogar ganz auf zu essen. Viele dieser Menschen versuchen, alleine zu essen, nur um das Essen wegwerfen zu können. Sie verstecken sich, um ihre Essgewohnheiten möglichst heimlich ausüben zu können.

Außerdem verwenden einige Abführmittel, Diuretika und sogar Einläufe, um die Nahrung auszuscheiden. Sie führen sogar Erbrechen herbei oder treiben Sport bis zum Äußersten. Da sie der irrigen Annahme sind, sie wären übergewichtig, versuchen die Betroffenen, um jeden Preis Gewicht zu verlieren.

Wie du dir vorstellen kannst, haben Menschen mit Magersucht ein verschlechtertes körperliches Aussehen. Zusätzlich zu ihrer extremen Schlankheit sind sie oft müde, blass und fallen häufig in Ohnmacht. Eines der häufigsten Symptome bei Frauen ist die Amenorrhoe (das Ausbleiben der Menstruation).

Folgen der Magersucht - junger Mann mit Anorexie
Menschen mit Anorexie gehen heimlich ungesunden Praktiken nach.

Körperliche Folgen der Magersucht

Der aus der Magersucht resultierende Zustand der Unterernährung hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Die körperlichen Folgen sind zahlreich. Zudem müssen die Betroffenen nicht unbedingt sehr viel Gewicht verloren haben, um sie zu spüren.

Eine der frühesten Folgen von Magersucht ist Eisenmangelanämie. Das liegt daran, dass der Körper das Eisen, das die roten Blutkörperchen für den richtigen Sauerstofftransport brauchen, nicht aufnehmen kann, wenn wir nicht genug essen. Das ist auch teilweise der Grund für das Gefühl der Müdigkeit. Außerdem treten die Symptome der Anämie zusätzlich zu den anderen klinischen Anzeichen auf, die auf eine Mangelernährung zurückzuführen sind.

Das Gleiche gilt für den Verlust von Muskel- und Knochenmasse. Bei einem Sturz oder Schlag besteht ein größeres Risiko für Knochenbrüche, da die Knochen immer brüchiger werden. Außerdem kann es zu Herz-Kreislauf-Problemen wie Herzrhythmusstörungen kommen.

Elektrolyte

Körperliche Folgen der Magersucht - Hyperkaliämie
Patienten mit Magersucht essen nicht genug. Außerdem trinken sie nicht in ausreichender Menge, was zu einem Elektrolytmangel führt.

Wir haben oben darauf hingewiesen, dass Magersucht lebensbedrohlich ist, und das liegt nicht nur am zu geringen Gewicht. Eine weitere Folge ist ein Ungleichgewicht der Elektrolyte in Körper der Betroffenen.

Denn Natrium, Kalium und Kalzium sind sowohl für die Aufrechterhaltung des Nährstoffgleichgewichts als auch für die Funktion des Herzens notwendig. Wenn der Elektrolythaushalt gestört ist, kann sich der Herzrhythmus verändern und aussetzen, was zum Tod führen kann.

Folgen der Magersucht: Psychische Auswirkungen

Auch die psychischen Folgen von Magersucht können schwerwiegend sein. Viele Menschen mit Magersucht haben Selbstmordgedanken und versuchen, sich selbst zu verletzen. Deshalb ist es wichtig, diese Störung behutsam zu behandeln.

Gemeinschaftliche Unterstützung und Hilfsnetzwerke sind der Schlüssel, um einen tödlichen Ausgang der Erkrankung zu vermeiden. Anorexia nervosa beruht auf einer irrationalen Fehleinschätzung des eigenen Körpers. Deshalb ist die psychologische Ebene von entscheidender Bedeutung.

Ein multidisziplinärer Ansatz bei Magersucht

Wir dürfen nicht vergessen, dass jede Essstörung große psychische Auswirkungen und auch viele Folgen auf körperlicher Ebene hat. Daher ist ein multidisziplinärer und ganzheitlicher Ansatz für die Behandlung von Essstörungen wie Magersucht unerlässlich.

Die körperlichen, psychischen und sozialen Aspekte greifen bei dieser Art von Erkrankungen ineinander. Daher wäre es ein Fehler, nach einem allgemeingültigen Patentrezept zu suchen. Die beste Unterstützung sind sowohl das Engagement der Gesundheitsteams als auch die direkten sozialen Netzwerke.


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