Ist brauner Zucker besser als weißer?

Wir zeigen dir, warum weißer und brauner Zucker praktisch dasselbe sind und welche tatsächlichen Auswirkungen beide auf die menschliche Gesundheit haben.
Ist brauner Zucker besser als weißer?
Saúl Sánchez Arias

Geschrieben und geprüft von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

In den letzten Jahren wird der weiße Tafelzucker immer mehr durch andere Substanzen ersetzt, die angeblich besser für die Gesundheit sein sollen. Ein Beispiel dafür ist brauner Zucker. Doch im Laufe der Zeit sind Zweifel daran aufgekommen, ob brauner Zucker tatsächlich besser ist als weißer.

Brauner Zucker ist dem normalen, weißen Zucker im Grunde ganz ähnlich. Aber er ist nicht so stark verarbeitet. Doch er hat fast alle Eigenschaften von normalem Tafelzucker. Auch seine Auswirkungen auf die Gesundheit sind sehr ähnlich. Daher ist also brauner Zucker nicht unbedingt besser als weißer. Ebenso wenig ist er gesundheitlich unbedenklich.

Zwar ist die Fasermenge bei braunem Zucker etwas höher. Aber das macht ihn nicht automatisch besser als weißen. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist die Menge an Ballaststoffen immer noch unbedeutend. Andererseits ist der glykämische Index von braunem Zucker sowie die Reaktion der Bauchspeicheldrüse auf ihn ganz ähnlich wie bei weißem Zucker.

Zucker in der Industrie

Zucker ist eines der am häufigsten verwendeten Produkte in der Industrie. Unter anderem hat er antimikrobielle Eigenschaften. Dadurch verbessert er die Konservierung von Lebensmitteln. Darüber hinaus hat Zucker die Fähigkeit, die organoleptischen Eigenschaften zu verbessern und so andere Lebensmittel attraktiver zu machen.

Doch handelt es sich bei Zucker auch um ein Nahrungsmittel, das mit dem Auftreten vieler komplizierter Krankheiten in Zusammenhang steht. So wie Diabetes oder Krebs. In den letzten Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Empfehlung zu einem eingeschränkten Konsum ausgegeben. Denn so soll die Rate der Fettleibigkeit reduziert werden.

Eines der Probleme bei der systematischen Zugabe von Zucker bei Produkten ist die daraus resultierende Abhängigkeit. Denn eigentlich sollte es sich um ein Nahrungsmittel handeln, das nur für ganz bestimmte Zielgruppen gedacht ist. So zum Beispiel im Bereich des Sports. Doch heutzutage ist Zucker zu einer der am meisten konsumierten Substanzen in der allgemeinen Bevölkerung geworden.

Brauner Zucker und weißer Würfelzucker

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Brauner Zucker, weißer Zucker, Panela… Egal welchen Namen man verwendet, es ist immer Zucker

Es fand eine Kampagne statt, die zu einer Sensibilisierung für das Thema führen sollte. Dabei war das Ziel, dass die Menschen weniger Zucker zu sich nehmen.

Heutzutage findet man verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Namen. Diese sind aber trotzdem im Grunde alle gleich. Brauner Zucker, Panela oder Vollrohrzucker, Honig und Palmzucker… Sie alle sind Produkte, die in ihrer Zusammensetzung als Hauptbestandteil Zucker enthalten.

Und auch die Wirkung auf den Organismus ist bei allen recht ähnlich. Nur das Marketing versucht, den Verbrauchern ein anderes Bild von ihnen zu vermitteln. Daher ist es eine gute Idee, deinen Verbrauch von dieser Art von Lebensmitteln zu verringern.

Stattdessen ist es besser, wenn du vermehrt zu Kohlenhydraten mit niedrigem glykämischen Index greifst und auch den Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln, die gut für die Gesundheit des Darms sind, erhöhst. Ebenso ist zu empfehlen, mehr essentielle Fette zu dir zu nehmen. Natürlich immer im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung.

Außerdem hast du noch eine andere gute Möglichkeit, weniger Zucker zu dir zu nehmen. Denn du kannst künstliche Süßmittel verwenden. Aber auch hier gilt: Du solltest es damit nicht übertreiben. Zwar testet man solche Produkte normalerweise im Labor. Aber nicht von allen ist bekannt, ob sie vielleicht auf längere Frist Nebenwirkungen haben können.

Durch Intervallfasten die durch Zucker verursachten Probleme beheben

Sehr in Mode ist das Intervallfasten. Dieses dient nicht nur zur Gewichtsabnahme. Sondern kann auch dazu beitragen, dass es nicht zu einer Diabetes-Erkrankung kommt. Denn mit dieser Methode kann man – solange man rechtzeitig damit beginnt – die Insulinresistenz beheben,  die durch einen hohen Zuckerverbrauch verursacht werden kann.

Derzeit ist die am weitesten verbreitete Form des Intervallfastens die Variante 16:8. Dabei dauert die tägliche Essensperiode acht Stunden, dann folgen 16 Stunden ohne Nahrung. Während dieser Zeit wird die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) aktiviert. Dieses Enzym ist wichtig bei der Regulation von biosynthetischen Vorgängen in Zellen. Und es spielt eine Rolle für die Energiegewinnung aus der Fettverbrennung.

Daher ist diese Art des Fastens eine gute Möglichkeit, Gewicht zu verlieren. Denn dabei wird auch die Menge der pro Woche aufgenommenen Kalorien deutlich reduziert. Das Auslassen des Frühstücks ist oft eine effektive Methode, um ein Intervallfasten durchzuführen. Darüber hinaus besteht gerade beim Frühstück eher das Risiko, dass man zuckerhaltige, industriell verarbeitete oder minderwertige Lebensmittel zu sich nimmt.

Braune Zuckerwürfel

Die Lebensmittelindustrie verwendet Zucker für viele Dinge. Es handelt sich um einen Zusatzstoff, der in zahlreichen Produkten steckt. Oft ohne, dass wir es merken.

Ist brauner Zucker besser als weißer Zucker? Schlussfolgerung

Du siehst also: Die Industrie versucht, ein und demselben Produkt viele verschiedene Namen zu geben und es in allen möglichen unterschiedlichen Präsentationsformen anzubieten. Aber die Qualität des Produktes verändert sich dadurch nicht. So ist brauner Zucker in fast allen Aspekten dem weißen Zucker überaus ähnlich.

Das heißt, auch brauner Zucker ist es ein Lebensmittel, das du nicht im Übermaß zu dir nehmen solltest. Denn auf diese Weise kannst du Problemen wie Übergewicht oder dem Auftreten schwerwiegender Krankheiten vorbeugen.

Dabei kann eine Strategie zur Vermeidung von Zucker darin bestehen, auf künstliche Süßungsmittel umzusteigen. Aber auch das immer in Maßen. Außerdem kannst du das Intervallfasten ausprobieren. So zum Beispiel, indem du das Frühstück auslässt. Denn gerade bei dieser Mahlzeit läuft man am ehesten Gefahr, zu viel Zucker zu sich zu nehmen.


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