Ich bin ein Teil der Bitte-Danke-Generation

Für die Bitte-Danke-Generation sind danke und bitte mehr als bloße Floskeln. Sie zeigen Respekt gegenüber anderen, der sich positiv auf beide Seiten auswirkt.
Ich bin ein Teil der Bitte-Danke-Generation
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Teil der Bitte-Danke-Generation zu sein bedeutet, nicht nur die Höflichkeit, sondern auch den Respekt und die Rücksichtnahme gegenüber anderen und einem selbst zu schätzen.

Viel deutet darauf hin, dass viele dieser guten Gewohnheiten derzeit verloren gehen.

Vielleicht liegt es daran, dass alles immer schnelllebiger wird und niemand mehr Zeit hat, bitte und danke zu sagen.

Oder daran, dass Kinder von Eltern großgezogen werden, die es ihnen an nichts fehlen lassen, sodass sie irgendwann alles für selbstverständlich halten. Und keine Notwendigkeit mehr darin sehen, sich zu bedanken.

Tatsächlich ist es nicht möglich, diese Idee zu generalisieren und mit Sicherheit zu behaupten, dass moderne Gesellschaften diese guten Gewohnheiten verloren haben.

Was jedoch sicherlich stimmt ist, dass bitte und danke niemanden etwas kosten und trotzdem einen großen Wert haben.

Danke und bitte: zwei Werte, in die es sich zu investieren lohnt

Es ist schon komisch. Die meisten können in vielen Sprachen danke sagen: thanks, grazie, merci, danke, obrigado, evgaristó, spasiva, arigato, shokrán… und trotzdem vergessen sie, es in ihrer nächsten Umgebung anzuwenden.

Manchmal geht man über das Bitte und Danke hinweg, wenn man bei Eltern, Partner, Freunden oder Kindern ist, weil man denkt, dass es nicht der Mühe wert ist, und in der Zuneigung alles schon unausgesprochen gesagt ist.

Das ist nicht ganz zutreffend, denn, ob man will oder nicht, diese Worte sind nicht bloß eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger klangvollen Buchstaben.

Sie stehen in direkter Verbindung mit unseren Gefühlen und das geht so weit, dass sie sich in gewichtige Gesten unserer Sprache verwandeln, auf die nicht verzichtet werden sollte.

Frau

Die heilende Kraft der Dankbarkeit

Etwas so einfaches wie sich regelmäßig zu bedanken, kann zu einem merklichen Wandel in unserer Umgebung und in uns selbst führen. Laut einer Studie der Harvard Gazette kann einem Folgendes passieren:

  • Danke zu sagen ist eine anerkennende Geste gegenüber der anderen Person, die ihr Sicherheit und Wohlbefinden verschafft.
  • Andere fühlen sich unterstützt und wertgeschätzt, wenn man sich bei ihnen für eine Handlung bedankt. Und dies hat wiederum Auswirkungen auf denjenigen, der sich bedankt.
  • Der regelmäßige Erhalt eines Dankeschöns hebt unser Selbstwertgefühl und löst die Entstehung eines “Dankbarkeitseffekts” aus.

Kinder, zum Beispiel, die zu Hause gelernt haben, danke zu sagen, werden dies auch in der Schule und mit ihren Freunden und Lehrern tun.

“Bitte” als wichtige soziale Norm

“Bitte” ist ein Wort, dass etwas schwerer von den Lippen geht als danke. Dies liegt vor allen Dingen in dem Glauben begründet, dass man nicht erst “bitte” sagen muss, damit andere etwas für einen tun.

Nun verändert ein “Bitte” aber den Ausdruck einer Äußerung auf erstaunliche Weise. Die folgenden einfachen Beispiele sollten genügen, um dies zu demonstrieren:

  • Fahren Sie Ihr Auto da weg! => Könnten Sie bitte Ihr Auto da wegfahren?
  • Gib mir den Pfeffer! => Könntest du mir bitte den Pfeffer geben?
  • Kauf mir auf dem Rückweg die Zeitung! => Könntest du mir auf dem Rückweg bitte die Zeitung kaufen?

Bitte ist mehr als eine bloße Höflichkeitsfloskel. Es stellt vielmehr eine echte Form des Respekts gegenüber der anderen Person dar, die wir tagtäglich praktizieren sollten.

  • Dieses Wort drückt zuallererst die Wertschätzung der vom anderen für uns erbrachten Hilfeleistung aus.
  • Es sollte nie als selbstverständlich angesehen werden, dass jemand etwas aus bloßem Willen oder nur deshalb tut, weil man ihn darum bittet.

Diese einfache Geste veredelt denjenigen, der sie ausspricht und verbindet ihn mit der anderen Person. Er schätzt die andere Person, respektiert sie und lässt ihr die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob sie der Bitte nachkommen will oder nicht.

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Danke und bitte: Zwei schöne Worte jeder Sprache

Niemals sollte man vergessen, dass das Vermächtnis der Menschheit seinen Ursprung im sozial ausgerichteten Gehirn hat, in dem die Gefühle über allem anderen stehen.

Dank der Gefühle stellt der Mensch eine wunderbare Verbindung zu seiner Umwelt her und hat gelernt, sich der Sprache zu bedienen.

Der Mensch hat eine Kommunikationsform entdeckt, mittels derer er Beziehungen zu andern aufbauen, diesen etwas beibringen, und mit ihnen in Gemeinschaften für die Jagd, Organisation und Entwicklung leben kann.

Bitte und danke sind als Werte in der Verständigung der Reflex der Herzen. Diese schätzen einander und respektieren sich als Menschen, und gleichzeitig das Zusammenleben und die Freiheit fördern.

Ein Dankeschön ehrt die andere Person. Ein Bitte gibt ihr Freiheit und Wertschätzung. Und all dies wirkt sich gut auf einen selber aus.

Nichts ist schöner als in Frieden mit sich selbst zu sein, weil man das Richtige getan hat. Und sieht, wie ein Unbekannter einen zum Dank für diese beiden magischen Worte anlächelt, die für immer existieren sollten.


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