Frostbeulen und andere Hautschäden durch Kälte

Frostbeulen zählen zu den Schäden, die deine Haut durch Kälte erleiden kann. Dafür musst du noch nicht einmal extremer Kälte ausgesetzt sein!
Frostbeulen und andere Hautschäden durch Kälte

Geschrieben von Elena Martínez Blasco

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Frostbeulen sind etwas anderes als Erfrierungen, sollten aber genauso vermieden werden. Erfahre, welche Kälteschäden der Haut es gibt, wie du ihnen vorbeugst und wie du sie behandelst.

Frostbeulen brauchen keinen Frost!

Um Frostbeulen zu bekommen, müssen die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt sinken. Weitere Faktoren,wie Nässe oder Wind oder Dauer des Aufenthaltes in der Kälte, können dafür sorgen, dass du auch schon bei Temperaturen über 0°C Frostbeulen bekommst.

Frostbeulen brauchen zu ihrer Entstehung Kälte und Feuchtigkeit. Zunächst juckt und schmerzt die Stelle, dann schwillt sie unter der Haut an und die Haut verfärbt sich blau-rot.

Besonders ausgebprägte Frostbeulen führen zu Blasenbildung durch anhaltende Schwellung des Gewebes.

Die Heilung erfolgt meist ganz von selbst, manche Betroffene schwören auf Rheumasalben, aber grundsätzlich ist es fraglich, ob die Cremes überhaupt in die tiefen Bereiche unter der Haut gelangen, in denen das Gewebe durch die Kälte Schaden erlitten hat.

Erfrierungen

Erfrierungen brauchen für ihre Entstehung, anders als Frostbeulen, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Erfrierungen werden je nach Schweregrad in Kategorien von I bis III eingeteilt. Grad I kommt dir sicherlich bekannt vor:

  • Grad I: Die Haut verliert ihre rosige Farbe und wird weißlich-gelblich, erinnert an Wachs und ist gefühllos, kalt und hart. Beim „Auftauen“ (Erwärmen) schmerzt es und der Bereich verfärbt sich rot.
  • Grad II: Es bilden sich Blasen, die sich mit Blut füllen können. Statt „farblos“ ist der betroffene Bereich nun rot-blau.
  • Grad III: Diese Erfrierungen heilen nicht mehr aus und führen meist zu Amputation, weil das Gewebe vollständig durch Kälte zerstört wird. Leider zeigt sich die schwarze Verfärbung erst nach ein paar Tagen.

Erfrierungen Grad I und II heilen gut aus, jedoch ist unbedingt zu vermeiden, dass das erwärmte Gewebe eine erneute Erfrierung erleidet. Dann kommt es zu schweren Schäden. Wer also eine Erfrierung hat, darf bis zur vollständigen Ausheilung nicht ungeschützt in die Kälte!

Kälteschäden wieder „auftauen“

Frostbeulen und Erfrierungen können sehr schmerzhaft sein, wenn der betroffene Bereich sich wieder erwärmt. Bei Erfrierungen können die Schmerzen so ausgeprägt sein, dass Schmerzmittel nötig werden.

Wichtig ist, von Frostbeulen oder Erfrierungen betroffene Bereiche mit körperwarmem Wasser und nicht an Heizkörpern, Feuer oder mit dem Föhn zu erwärmen, da durch die Gefühlslosigkeit dann unbeabsichtigt Hitzeschäden in Form von Verbrennungen dazukommen können.

Auch die Unart, betroffene Stellen mit Schnee „warm“ zu reiben führt nur zur Verschlimmerung und nicht zu einer Verbesserung. Bilden sich Blasen, dürfen diese keinesfalls geöffnet werden, da sich das sowieso schon geschwächte Gewebe zusätzlich noch infizieren könnte.

Kälteschäden vorbeugen

Wer Frostbeulen und schlimmeren Auswirkungen von Kälte vorbeugen möchte, zieht sich warm an. Ganz einfach.

Ist die Haut vor Kälte, Nässe und Wind geschützt, sind Frostbeulen nur bei besonders tieferen Temperaturen (oder Fehlveralten) möglich. Da Frostbeulen eine Art „Unterdurchblutung“ darstellen, hilft es auch, sich zu bewegen.

Beim Laufen erleiden die Zehen seltener Kälteschäden als beim Stehen. Gut durchblutete Finger bleiben wärmer. Kurzfristig die Arme als „Windmühle“ im Kreis drehen hilft, wieder warmes Blut in die Fingerspitzen zirkulieren zu lassen.

Hautpflege bei großer Kälte

Auch wenn du keine Frostbeulen oder Erfrierungen feststellst, deine Haut leidet trotzdem unter der Kälte. Insbesondere Bereiche, die der Kälte ungeschützt ausgesetzt sind wie Nase, Wangen, Kinn und Lippen sollten ein wenig geschützt werden, indem du die richtige Pflege verwendest.

Wichtig ist, bei Frosttemperaturen keine Feuchtigkeitscreme zu verwenden. Diese führt zu einer Anreicherung von Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten.

Diese Feuchtigkeit kann leicht frieren und zu Frostschäden führen. Außerdem führt die Verdunstung der Feuchtigkeit zusätzlich zu unerwünschter und manchmal schädlicher Kühlung der Haut.

Schützt die Haut:

Anwendung von Gesichtsölen

Verwende daher eine fettige Creme, welche eine Schutzschicht auf deiner Haut bildet. Kalte Luft ist meist auch extrem trocken, sodass sich deine Haut über die Extraportion Fett sowieso freut.

Im Handel werden spezielle Kälteschutzcremes angeboten, welche meist pflanzliche Wachse oder Bienenwachs enthalten.

Möchtest du bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schweißtreibenden Sport machen, so besteht auch da das Risiko, dass der Schweiß auf der Haut zu Frostbeulen oder Erfrierungen führt.

Abhilfe schafft da medizinisches Klebeband, welches die Haut wie eine zweite Haut vor Minustemperaturen, Verdunstung und Erfrierungen schützt.


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