Erbsenprotein: Nährwert und Vorteile

Erbsenprotein hat in Fitnessstudios hohe Verkaufszahlen und Beliebtheit erreicht, denn seine vorteilhaften Eigenschaften sind nicht zu unterschätzen.
Erbsenprotein: Nährwert und Vorteile
Eliana Delgado Villanueva

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Eliana Delgado Villanueva.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Willst du mehr über Erbsenprotein wissen? Dann lies weiter, denn in diesem Artikel informieren wir dich über seine Vorteile, seinen Nährwert und mögliche Nebenwirkungen.

Seit einigen Jahren sind Proteinpulver sehr erfolgreich unter den Nahrungsergänzungsmitteln, besonders unter Sportlern zum Aufbau von Muskelmasse.

Die traditionellen Produkte waren Konzentrate aus Molkenprotein und Sojaprotein. Aber in letzter Zeit erlebt Erbsenprotein einen guten Absatz und hohe Beliebtheit in Fitnessstudios, denn es zeichnet sich durch interessante Nährwerte und gesundheitliche Vorteile aus.

Was ist Erbsenprotein?

Erbsen in der Hülse

Erbsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte, konkret werden sie aus der Pflanze Pisum sativum gewonnen. Die grünen und gelben Erbsen sind es, die schließlich als Rohmaterial für die Herstellung des Proteinpulvers verwendet werden.

Diese Erbsen haben von Natur aus einen höheren Proteingehalt (20-25 %) als die Zuckererbsen (5-6 %). Sie werden darum zur Pulverherstellung bevorzugt, da es leichter und weniger verschwenderisch ist, daraus Proteinpulver herzustellen.

Obwohl sich das Erbsenprotein nicht unter den Spitzenplätzen der konsumierten Proteine befindet, sehen die Experten einen drastischen Anstieg seiner Beliebtheit in den nächsten Jahren voraus, mit einem enormen Zuwachs bei gesundheitsbewussten Personen.

Vor allem Personen, die sich pflanzlich ernähren, wie etwa Veganer und Vegetarier, ergänzen damit ihre Ernährung, um ausreichend Protein einzunehmen. 

Nährwert

Eine Portion Erbsenproteinpulver entspricht etwa 23 Gramm und enthält:

  • 90-103 Kalorien
  • 7 g Kohlenhydrate
  • 17-23.9 g Proteine
  • 0,3 g Fett
  • 6 g Ballaststoffe
  • 400 IE Vitamin D (100 % RDA)
  • 5 IE Vitamin E (18 % RDA)
  • 5 mg Vitamin K (6 % RDA)
  • 200 IE Vitamin A (4 % RDA)

Anmerkung: RDA bezieht sich auf die “Recommended Daily Allowance”, also auf die empfohlene Tagesdosis.

Aminosäurenprofil:

Dadurch, dass Erbsenprotein fast die vollständige Liste an Aminosäuren abdeckt, stellt es ein sehr empfehlenswertes Nahrungsergänzungsmittel dar.

  • Alanin 0,62 g
  • Arginin 1,70 g
  • Glycin 0,63 g
  • Histidin 0,47 g
  • Methionin 0,13 g
  • Phenylalanin 0,85 g
  • Threonin 0,64 g
  • Tryptophan 0,28 g
  • Leucin 1,44 g
  • Tyrosin 0,63 g
  • Lysin 1,23 g
  • Valin 0,70 g
  • Asparaginsäure 1,7 2 g
  • Prolin 0,72 g
  • Glutaminsäure 2,92 g
  • Serin 0,91 g
  • Isoleucin 0,73 g
  • Cystein 0,12 g

Es enthält die Mehrheit der Aminosäuren in einer guten Menge, insbesondere Lysin und Arginin. Es mangelt ihm jedoch an den Aminosäuren Cystein oder Methionin, weshalb es mit Reisproteinpulver oder hydrolysiertem Weizenprotein angereichert wird.

Vorteile für die Gesundheit

1. Es hilft, Fett loszuwerden

Erbsenprotein zum Abnehmen

Wenn es darum geht, Gewicht und vor allem Fett zu verlieren, müssen wir ein Kaloriendefizit schaffen, d.h. weniger Kalorien aufnehmen, als unser Körper verbraucht. Dann greift der Körper auf Fettreserven zurück, um Energie zu erhalten.

Eiweiß sättigt und ist bei diesem Prozess deshalb sehr hilfreich. Es ermöglicht uns, weniger Fette und Kohlenhydrate einzunehmen. Dies liegt am Ghrelin, dem Hormon, das dafür zuständig ist, unserem Gehirn zu signalisieren, dass wir uns ernähren müssen.

In diesem Fall wird das Protein, und insbesondere die Menge an Peptiden (Aminosäurebindungen), welche das Erbsenprotein liefert, die Magenentleerung und somit auch die Ausschüttung von Ghrelin verzögern. So verfügen sowohl das Molkenprotein als auch das Erbsenprotein über die Fähigkeit, das Sättigungsgefühl zu steigern.

2. Es kann die Nierenfunktion fördern

Einige Studien legen nahe, dass Erbsenprotein eine der besten Proteinquellen für Personen mit Nierenproblemen sein könnte. Tatsächlich könnte das Erbsenprotein laut einer Forschung dabei helfen, bei Personen mit Bluthochdruck das Auftreten von Nierenschäden zu verzögern oder vorzubeugen.

Es könnte Patienten mit Nierenkrankheiten außerdem helfen, länger zu leben, ihren Blutdruck zu stabilisieren und die Harnproduktion erhöhen, um so den Körper effektiv von Giftstoffen zu befreien.

Anmerkung: Bei Patienten mit Nierenerkrankungen muss der Konsum unter strenger medizinischer Aufsicht erfolgen.

3. Erbsenprotein unterstützt die Herzgesundheit

Erbsenprotein und Herzgesundheit

Im Jahr 2011 informierte eine Forschung, dass Erbsenprotein sehr hohe Blutdruckwerte senken kann. In der Studie, die an Ratten durchgeführt wurde, zeigte sich ein signifikanter Abfall des systolischen und diastolischen Blutdrucks in einem Zeitraum von nur acht Wochen.

4. Erbsenprotein reguliert den Blutzuckerspiegel

Wenn wir Lebensmittel konsumieren, die reich an Kohlenhydraten sind, erhöhen wir unseren Blutzuckerspiegel und unser Körper gleicht das aus, indem die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschüttet.

Laut einer Studie könnte Erbsenprotein in Pulverform vorteilhaft sein, wenn es darum geht, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Es wurde nachgewiesen, dass Erbsenprotein die Regulierung der Blutzuckerwerte unterstützt, wenn es mit anderen Lebensmitteln kombiniert wird.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Es wurden keinerlei Nebenwirkungen festgestellt, die beim Konsum von Erbsenprotein auftreten können. Wichtig ist allerdings, die richtige Menge davon einzunehmen.

  • Der übermäßige Konsum könnte zu Durchfall führen, allerdings konnte dies nicht definitiv nachgewiesen werden.
  • Zu viel Protein verursacht erhöhte Harnsäurewerte, was insbesondere bei Patienten mit Gicht oder einem gewissen Grad von Hyperurikämie kontraproduktiv ist.
  • Tierische oder pflanzliche Proteine im Übermaß können eine Entkalkung und deshalb Osteopenie oder Osteoporose zur Folge haben.

Zu guter Letzt denke daran, dass Proteinpulver die Einnahme von Proteinen aus Lebensmittelquellen nicht komplett ersetzen sollte. Wichtig ist, abwechslungsreiche Proteinquellen in die Ernährung einzuplanen.


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