Depressionen was passiert im Gehirn?
Depressionen was passiert im Gehirn? Das Gehirn ist ein außergewöhnliches Organ, über das wir immer mehr in Erfahrung bringen. Zum Beispiel, wie bestimmte Emotionen prozessiert werden.
Viele Menschen fühlen sich oft traurig oder deprimiert und werden von diesen Gefühlen in verschiedensten Lebenssituationen auf die Probe gestellt.
Traurigkeit gehört zu den menschlichen Grundgefühlen, wie auch Freude, Angst oder Wut. Bei diesen Gefühlen reagiert unser Gehirn anders und wir sind uns möglichen Folgen nicht immer bewusst.
Es kann zu vermehrtem Hunger oder Müdigkeit kommen, manche Personen suchen die Einsamkeit oder reagieren mit Weinen.
Vielleicht interessiert es dich, welche Rolle diese Auswirkungen in unserem Körper spielen und wie man traurige Situationen überwinden kann. Denn so werden auch schwerwiegendere Krankheiten verhindert, die unser Leben blockieren können, wie es z.B. oft bei Deperssionen passiert.
Wenn Traurigkeit unser Denken bestimmt
Traurigkeit ist ein Gefühl, das sehr starke Spuren in unserem Stoffwechsel hinterlässt. Was ist damit gemeint? Das heißt, dass durch Probleme, Verluste, Enttäuschungen verursachte Traurigkeit viele Veränderungen in Körper und Geist mit sich bringt.
Anschließend werden wir uns die im Hirn ablaufenden Prozesse bei Depressionen genauer anschauen.
Die Wichtigkeit der Empathie
Das Gehirn hat verschiedene Verteidigungsmechanismen, um mit traurigen Gefühlen umzugehen. Traurigkeit ist die am einfachsten zu erkennende menschliche Emotion.
Wenn wir jemanden sehen, wissen wir sofort, ob diese Person traurig ist oder nicht, wir entwickeln Empathie bzw. Mitgefühl zu dieser Person. So können wir traurige Menschen unterstützen.
Wir wissen alle, wie wichtig es ist, Familie und Freunde zu haben, die Trost spenden können. Meist ist das Mitgefühl bei Frauen stärker vorhanden.
Das Gehirn braucht mehr Energie bei Depressionen: Glukose
In traurigen Zeiten ist das Gehirn sehr aktiv. Es mag komisch klingen, doch Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein deprimiertes Gehirn mehr als 70 Gehirnregionen gleichzeitig aktiviert.
Wie kann das sein? Ganz einfach: Wenn wir traurig sind erinnern wir uns an verschiedene Dinge, wir denken, leiden, argumentieren, suchen Lösungen oder Alternativen, und schlafen wenig, da wir verschiedenste Möglichkeiten überlegen, die Ursachen des Problems zu beseitigen.
Deshalb sind der Hippocampus, der präfrontale Kortex, der anteriore cinguläre Kortex, die Schläfenlappen usw. sehr aktiv.
Wir dürfen nicht vergessen, dass das Gehirn fast 20% der gesamten Energie benötigt, doch bei Traurigkeit braucht er noch mehr, ganz besonders Glukose.
Deshalb haben Personen mit Depressionen oft Hunger oder Gelüste auf Süßes. Eine Folge davon ist, dass viele zunehmen, wenn sie sich traurig fühlen.
Die Notwendigkeit des Weinens
Traurigkeit erzeugt große Spannungen in unserem Körper. Die biologische Funktion von Tränen ist die Augen feucht zu halten. Diese muss man jedoch von emotional bedingtem Weinen unterscheiden, das für unsere Gesundheit auch wichtig ist.
Das Gehirn reagiert angespannt und muss sich oft durch Tränen befreien. Danach werden Endorphine ausgeschüttet, die entspannend und aufheiternd wirken. Deshalb empfehlen wir, die Tränen bei Bedarf nicht zurückzuhalten.
Störungen verhindern und aus der Erfahrung lernen
Bei Traurigkeit wird weniger Serotonin erzeugt, ein Botenschoff, der auch eng mit Motivation zusammenhängt.
Wenn der Betroffene es nicht schafft, aus diesem Zustand zu entkommen, neue Entscheidungen zu treffen und das Geschehene zu akzeptieren, kann ein Serotoninmangel langfristig gesehen zu Krankheiten wie Depressionen, Zwangsstörungen oder Gewalt führen.
Die Betroffenen müssen stark sein und aus der inneren Einkehr neue Möglichkeiten schöpfen, um voran zu kommen.
Traurigkeit dient dazu, aus der Erfahrung zu lernen. Wir wissen alle, dass das Leben nicht immer einfach ist. Es gibt oft Steine im Weg, die man überwinden müssen.
Neue Wege müssen gefunden werden, Wirklichkeiten, die uns dann zum Lernen dienen. So sind wir dann stärker und fähiger, uns schwierigen Situationen zu stellen.
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- Brieger, P., & Menzel, S. (2018). Depression. Nervenheilkunde. https://doi.org/10.1055/s-0038-1670565
- Palazidou, E. (2012). The neurobiology of depression. British Medical Bulletin. https://doi.org/10.1093/bmb/lds004