Woher kommt Haarausfall?

Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall: dauerhafter, kreisrunder und diffuser.
Woher kommt Haarausfall?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 29. Dezember 2018

Hast du Haarausfall? Er ist wohl der Albtraum einer jeden Frau. Dafür gibt es viele Gründe. Wir erklären dir hier die Ursachen, warum es zu Haarausfall kommen kann, wie du das vermeidest und was du tun kannst, wenn es schon zu spät ist und dir die Haare ausgehen.

Haarausfall

Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall: dauerhafter, kreisrunder und diffuser. Um letzteren geht es in diesem Beitrag. Damit gemeint ist ein Haarverlust, der gleichmäßig über das gesamte Kopfhaar verteilt auftritt und meistens bei Frauen zu beobachten ist.

Erst, wenn dir pro Tag mehr als 100 Haare ausfallen, spricht man tatsächlich von Haarverlust. Wenn du lange Haare hast, sieht es oft bedrohlicher aus, als es ist: die Masse in der Bürste macht’s!

Ein typisches Zeichen für besorgniserregenden Haarausfall ist, wenn morgens auf deinem Kopfkissen einige Haare liegen.

Ursachen

Wie eingangs schon erwähnt, kann Haarausfall viele Ursachen haben. Manchmal ist es auch die Kombination mehrerer Ursachen und nicht nur eine, die dazu führt, dass dein Haar lichter wird:

schilddrüse

Schilddrüsenfehlfunktion

Wenn du unter einer Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion leidest, kann eines der Symptome Haarausfall sein.

Ungewollte schnelle Gewichtszunahme (bei Schilddrüsenunterfunktion) oder Gewichtsabnahme (bei Überfunktion) sind weitere sichtbare Merkmale einer nicht richtig funktionierenden Schilddrüse. Nur der Arzt kann hier mit Hormonen weiterhelfen!

Blut

Anämie / Eisenmangel

Gerade wir Frauen leiden oft unter Eisenmangel.

Unsere Ernährung ist oft durch ernährungsmedizinisch unsinnige Ernährungsformen einseitig und nicht ausgewogen oder als Vegetarier wissen wir nicht, in welchen pflanzlichen Lebensmitteln das steckt, was andere über Fleisch aufnehmen.

Außerdem verlieren wir bei der Menstruation kleine Mengen Blut und somit auch Eisen. Der Arzt kann bei einer Blutuntersuchung Eisenmangel feststellen und wird dir Eisenpräparate empfehlen.

Langfristig hilft aber nur eine ausgewogene Ernährung, die deinen kompletten Nährstoffbedarf deckt und nicht zu Mangelernährung führt!

Mangelernährung

Durch verschiedene Diäten wie FdH, Crash-Diäten oder Nulldiäten kann Mangelernährung entstehen, weil wichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralien eben nur zur Hälfte (bei FdH), gar nicht (Nulldiät) oder unzureichend (Crashdiät) aufgenommen werden.

Weiterhin führen einige Darmerkrankungen dazu, dass Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden. Auch Bulimie („Magersucht“) hat Mangelernährung und Haarausfall zur Folge.

Nur eine ausgewogene Ernährung deckt den Nährstoffbedarf komplett. Glaubst du, dass du dich richtig ernährst, muss der Arzt ran – und eine Darmerkrankung ausschließen!

Medikamente
Medikamente

Einige Medikamente haben so viele Nebenwirkungen, dass man den Beipackzettel gar nicht mehr lesen mag. Stellst du an dir Haarausfall fest, solltest du den Beipackzettel deiner Medikamente sehr sorgfältig studieren.

Einige „Alltagsmedikamente“ wie Betablocker, Cholesterinsenker oder Blutverdünner können für den Haarausfall verantwortlich sein!

Diese Medikamente sind lebenswichtig, bitte spricht mit deinem Arzt über Alternativen und setze sie niemals eigenmächtig ab! Auch eine Vollnarkose kann übrigens zu Haarausfall führen.

Schwanger

Schwangerschaft

Als werdende Mutti hat man es nicht immer leicht. So sehr man sich aufs Baby freut, man muss während der Schwangerschaft auch einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Haarausfall kann, muss aber nicht durch die Hormonschwankungen auftreten.

Bettlägerigkeit / Druck & Zug

Unsere Haarwurzeln mögen keinen Druck. Liegst du durch Bettlägerigkeit zum Beispiel immer auf dem Rücken, kann sich eine kahle Stelle am Hinterkopf bilden.

Genauso kann zu viel Zug an der Haarwurzel (durch zu straff frisierte Zöpfe beispielsweise) zu Haarausfall führen. Auch schlecht sitzende Kopfbedeckungen können die Ursache sein.

Hauterkrankungen

Es gibt Hauterkrankungen, die auch die Haarwurzeln angreifen und zu Haarausfall führen können. Dazu zählen Pilzinfektionen, Schuppenflechte, Bakterien- oder Virusinfektionen, Herpes oder Ekzeme anderer Art.

Psychische Ursachen

Großer Stress hat in Tierversuchen zu Haarausfall geführt. Bei Menschen liegen dazu noch keine eindeutigen Studienergebnisse vor. Es gibt aber psychische Störungen, bei denen Betroffene sich bewusst oder unbewusst Haare ausreißen.

Betroffene (er-)finden dann viele mögliche angebliche Ursachen für kahle Stellen. Helfen tut hier nur eine entsprechende Therapie.

Was tun?

Der erste Schritt ist immer der Arzt. Dieser wird mit Untersuchungen feststellen, was die Ursache deines Haarausfalls ist. Dein Arzt weiß auch genau, was bei einer spezifischen Diagnose zu tun ist.

Steckt eine Darmerkrankung dahinter, muss natürlich anders gehandelt werden, als wenn deine Medikamente der Auslöser deines Haarausfalles sind.

In jedem Fall kannst du aber selbst dafür sorgen, dass du nicht an nährstoffbedingtem Haarausfall leidest, indem du dir eine ausgewogene Ernährung angewöhnst.

Es sollten alle Nährstoffe durch die Nahrung gesichert sein. Bist du dir unsicher, weil du gerade Vegetarier oder Veganer geworden bist, lohnt sich eine Ernährungsberatung. Es geht um deinen Körper – den hast du nur ein Mal!


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  • Schmidt, J. B., Lindmaier, A., Trenz, A., Schurz, B., & Spona, J. (1991). Hormone studies in females with androgenic hairloss. Gynecologic and Obstetric Investigation. https://doi.org/10.1159/000293166
  • Lundie, D. (2002). Female Hairloss. Her World.

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