Wann wird dein Kind windelfrei – und wie?

Manche Kinder mögen gar nicht windelfrei werden, doch weil es irgendwann wirklich an der Zeit ist, legen wir dir wertvolle Tipps ans Herz.
Wann wird dein Kind windelfrei – und wie?

Geschrieben von Thady Carabaño

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ein Kind, das windelfrei ist, erlebt eine ganz neue Form von Selbstbewusstsein. Auch dann, wenn es vorher den Toilettengang abgelehnt oder gar völlig verweigert hat. Erfahre, wie dein Kind trocken wird und windelfrei durch die Welt marschiert.

Warum sollten Kinder schnell windelfrei werden?

Ab wann dein Kind windelfrei wird, hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab: von dir und deinem Kind. Grundsätzlich solltest du aber versuchen, dein Kind so bald wie möglich windelfrei zu bekommen. Denn sei ehrlich: Windeln sind ab einem gewissen Alter für die Eltern eine stressfreie, aber teure und umweltschädliche Methode, das Kind sauber zu halten.

Doch windelfrei zu sein, hat auch für dein Kind viele Vorteile, schließlich kennst auch du die Phänomene, die durch das Tragen von Windeln auftreten könen:

Ist dein Kind schon im Kindergarten, aber noch nicht windelfrei, kommt noch die psychische Komponente dazu: Kinder, die bereits trocken sind, könnten dein „Windelkind“ mit abfälligen Bemerkungen ärgern. Kindermund tut Wahrheit kund…

Wie löst man das Kind von der Windel?

Kennst du das Gezeter, das dein Baby anzettelt, wenn es eine Windel bekommen soll? Erinnerst du dich an sein strahlendes Gesichtchen, wenn du es windelfrei hast strampeln lassen? Irgendwann gewöhnt sich dein Kind jedoch an die Windel und nur was es kennt, findet es gut. Also lasse es die „Welt ohne Windel“ kennenlernen und gut finden!

Ab etwa 18 Monaten lasse zumindest tagsüber in der gewohnten Umgebung deines Kindes die Windel weg. Setze dein Kind nicht unter Druck, indem du es ständig fragst, ob es „muss“ oder auf die Toilette setzt. Lerne dein Kind und seinen Rhythmus kennen und setze es nur dann auf die Toilette, wenn du sicher bist, dass auch etwas „kommt“. Alles andere führt zu Frustration.

Es ist klar, dass anfangs einiges in die nicht vorhandene Hose geht. Schimpfe nicht, denn dein Kind findet es sicherlich nicht angenehm, sich selbst einzunässen. Aber nur dadurch lernt es seinen Körper kennen, was es vorher durch die dicke Windel nie konnte!

Sei konsequent und sicher

Wenn du möchtest, dass dein Kind windelfrei wird, dann solltest du in dieser Entscheidung sicher sein und sie konsequent durchziehen. Dein Kind spürt deine Unsicherheit und wird dadurch selbst verunsichert. Und sei in deinem Verhalten konsequent. Natürlich wird es überall Pfützchen geben, aber das wird nicht aufhören, wenn du wieder Windeln anlegst, du verlagerst das „Problem“ nur auf später.

Dein Kind muss lernen, seine Körpergefühle wahrzunehmen und richtig zu deuten. Wenn es ein „Häufchen“ in die Windel macht, sieht (und riecht) es das Ergebnis nicht und kann das Körpergefühl des vorherigen Darmdrucks nicht richtig einordnen.

Beobachtest du dein Kind genau, kannst du nach ein paar Tagen feststellen, wann es den Darmdruck spürt und es aufs Töpfchen setzen.

Auch der Druck auf der Blase ist „sichtbar“, du musst nur dein Kind „unten ohne“ kennen lernen. Manchmal schauen Kinder kurz vor sich herunter, bevor sie Wasser lassen. Manche haben Standardsituationen, nach denen sie immer Pipi müssen, zum Beispiel nach dem Mittagsschlaf.

Lässt du dein Kind konsequent zu Hause „unten ohne“, lernt ihr beide die „Pfützensituation“ schnell zu entschärfen.

Unten ohne trocken, angezogen nicht?

Hast du die Geduld aufgebracht, dein Kind „unten ohne“ daheim herumlaufen zu lassen und dein Kind ist nun komplett windelfrei? Bravo! Aber warum geht doch immer wieder was in die Hose, sobald das Kind komplett angezogen ist?

Das liegt daran, dass ihr beide dann weniger Kontrolle habt über das, was im kleinen Körper so vor sich geht. Für dein Kind ähneln die Klamotten wieder einer Windel und es muss lernen, dass es das nicht ist und dass es immer Bescheid geben muss.

Nehmt euer Kind mit auf Toilette, wenn ihr selbst geht und zeigt, dass man vor dem Pipimachen (oder „kacka“) die Hose auszieht. Jedes Mal. Kinder möchten Erwachsenen nacheifern und vielleicht kommen sogar ein paar Tröpfchen, wenn ihr gemeinsam geht? Du auf die Toilette, dein Kind aufs Töpfchen?

Wann ist es zu früh?

Es ist wirklich möglich, ein Kind unter 2 Jahren sauber und windelfrei zu bekommen. Doch du brauchst Geduld und mindestens 2 Wochen intensive Zeit zu Hause, in der du deinem Kind fast pausenlos mit dem Töpfchen (und Toilettenpapier) hinterherrennst. Je nachdem, wie dein Kind schläft, kann es sein, dass es nachts noch nicht klappt, aber tagsüber prima.

Bei Kindern unter 18 Monaten ist es allerdings meist zu früh, doch ab 1 ½ Jahren kannst du die große Freiheit von der Windel beginnen. Rückschläge kann es immer geben – aber die hängen in erster Linie von deiner (mangelnden) Konsequenz ab. Viel Erfolg!


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  • María Teresa Pacheco García. Federación de Enseñanza de CC.OO. de Andalucía. El control de esfínteres en los niños/as de 3 a 6 años. Nº 13 marzo 2011.
  • KidsHealth from Nemours. Análisis de sangre: testosterona. Qué es.

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