Wann uns Kopfschmerzen Sorgen machen sollten

Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit, die oft keine ernste Ursache hat, jedoch auch Symptom einer ernst zu nehmenden Krankheit sein kann!
Wann uns Kopfschmerzen Sorgen machen sollten

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 30. Januar 2019

Meist steckt hinter Kopfschmerzen nur zu wenig Flüssigkeit, ein Schlafdefizit, Mineralstoffmangel oder andere Ursachen, die wir in unserem Lebenswandel oder Verhalten zu suchen haben.

Es gibt aber auch Kopfschmerzen, die Symptom von ernsten Krankheiten sind. Daher möchten wir dir heute erklären, wann Kopfschmerzen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind!

Ursachen für Kopfschmerzen

Es gibt viele Gründe und Ursachen von Kopfschmerzen. Nur ganz selten steckt eine ernst zu nehmende Krankheit dahinter.

Treten bei dir öfter Kopfschmerzen auf oder sind deine Kopfschmerzen beängstigend stark oder von Übelkeit begleitet, solltest du deinen Arzt aufsuchen.

Eventuell leidest du dann an Migräne oder Cluster-Kopfschmerz. Bei zeitweise auftretenden Kopfschmerzen solltest du aber darüber nachdenken, ob du sie nicht selbst durch dein Verhalten, deine Ernährung oder andere äußere Umstände verursacht hast.

Dann kannst du sie nämlich recht einfach „abstellen“ und dafür sorgen, dass sie erst gar nicht auftreten!

Grundsätzlich solltest du bei starken Kopfschmerzen den Schmerz jedoch nicht unendlich betäuben – insbesondere dann nicht, wenn sie lange anhalten und dich nicht nur über ein paar wenige Stunden, sondern über Tage quälen.

Dann solltest du deinen Arzt aufsuchen, insbesondere in den folgenden Fällen:

Fieber

Kopfschmerzen mit Fieber und Schüttelfrost

Tritt der Brummschädel nicht alleine, sondern in Kombination mit Fieber und sogar Schüttelfrost auf, ist es wirklich höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen.

Was nach harmloser „Grippe“, also grippalem Infekt, klingt, könnte in Wirklichkeit eine wirkliche Grippe sein, die bei immunschwachen Personen auch lebensgefährlich werden kann! Es kann auch jede andere Infektion dahinter stecken, die unbedingt diagnostiziert und behandelt werden sollte.

Steifer Nacken und/oder Rückenschmerzen

Kopfschmerzen, die in den Nacken ausstrahlen und ihn „steif“ machen oder gar den gesamten Rücken betreffen, sodass du dich überall verspannt, steif, unbeweglich und von Schmerzen geplagt fühlst.

Dann sind die Schmerzen im Kopf vielleicht ein Symptom einer Entzündung – im schlimmsten Fall einer Hirnhautentzündung!

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Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

Tritt der Kopfschmerz zusammen mit Beeinträchtigung deiner kognitiven Fähigkeiten auf, so solltest du umgehend zum Arzt, denn dies kann auf schwerwiegende Probleme hindeuten! Vielleicht steckt eine Verletzung dahinter oder ein Tumor!

Gleichgewichtsstörungen

Treten Schwindel oder Schwierigkeiten beim Gehen oder Übelkeit in sich bewegenden Objekten (Auto, Bus, Bahn etc.) auf, so könnte der Kopfschmerz darauf hindeuten, dass mit deinem Gleichgewichtssinn im Ohr etwas nicht stimmt.

Auch das sollte von einem Arzt abgeklärt werden! Konsultiere deinen Hausarzt, der dich dann wahrscheinlich zum HNO-Arzt weiter überweist.

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Intensive Schmerzattacken

Jeder von uns hat gelegentlich Kopfweh, jedoch sind diese meist auch ohne Schmerzmittel zu ertragen.

Sind die Schmerzen aber so stark, dass sie kaum zu ertragen sind oder auch dass kein frei verkäufliches Schmerzmittel hilft, dann ist es allerhöchste Zeit für einen Arztbesuch!

Meist verschwinden solche heftigen Schmerzattacken irgendwann von selbst, aber das ist kein Grund, nicht doch ärztlichen Rat einzuholen!

Kopfschmerzen trotz Schmerzmitteln

Es gibt Kopfschmerzen, die selten auftreten und so stark sind, dass ein gelegentlich eingenommenes Schmerzmittel nicht hilft.

Es gibt aber auch Kopfschmerzen, die auftreten, während man Schmerzmittel nimmt – und das in größerer Dosis!

Dann könnte sich dein Körper nämlich schon an das Schmerzmittel gewöhnt haben und es handelt sich um ein Symptom von Arzneimittel-Abhängigkeit, in diesem Fall spricht man von Medikamentenübergebrauchskopfschmerzen!

Das ist ein Grund, sofort mit deinem Arzt zu reden, wie du daraus heraus kommst, bevor weitere Schäden an Organen wie Leber und Niere entstehen, weil du ständig Medikamente einnimmst!

Auch vermeintlich geringe Mengen Schmerzmittel können schon zu viel sein. Experten nennen als kritische Zahl die Einnahme von 10 Schmerztabletten pro Monat. Gehörst du dazu? Überdenke dein Verhalten und erkenne die Gefahr!

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Gefährliche Begleiterscheinungen

Zusammenfassend möchten wir dir noch aufzählen, welche Begleiterscheinungen zu Kopfschmerzen ein deutliches Warnsignal für einen unter Umständen lebensgefährlichen Zustand sein können.

Nimm diese Anzeichen ernst – Statistiken zeigen, dass bis zu 8% aller Kopfschmerzen auf ein ernstes medizinisches Problem hindeuten!

Ganz besonders wachsam und schon auf dem Weg zum Arzt solltest du bei folgenden Begleiterscheinungen sein:

  • schweres oder ungewöhnlich lang anhaltendes Kopfweh
  • Nackensteifigkeit
  • Bewusstseinsminderung
  • Halbseitenlähmung
  • Taubheitsgefühle
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Koordinationsstörungen
  • Übelkeit
  • Sehstörungen
  • Fieber

Diese Symptome können, müssen aber nicht auf Tumore, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Hirnhautentzündung und andere, potentiell lebensgefährliche Erkrankungen hindeuten! Nimm Kopfschmerzen also nicht immer gleich auf die leichte Schulter!


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.