Vaginale Trockenheit: vier Ursachen

Vaginale Trockenheit kann unangenehm sein, ist jedoch meist kein ernsteres Problem.
Vaginale Trockenheit: vier Ursachen
Diego Pereira

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Diego Pereira.

Geschrieben von Okairy Zuñiga

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Fast jede Frau leidet irgendwann im Laufe des Lebens an Scheidentrockenheit. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die wir uns anschließend genauer ansehen werden. Du erfährst in unserem heutigen Artikel mehr über vaginale Trockenheit. 

Wenn in der Scheide zu wenig Feuchtigkeit produziert wird, kommt es zu Trockenheit. Insbesondere in den Wechseljahren ist dies ein häufiges Problem, das auch zu Brennen und Juckreiz führt. Lasse dich in diesem Fall von deinem Gynäkologen untersuchen, um ernstere Probleme auszuschließen.

Anschließend erfährst du mehr über die häufigsten Ursachen für vaginale Trockenheit. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.

1. Hormonelle Veränderungen können vaginale Trockenheit verursachen

Hormonschwankungen führen zu verschiedenen Veränderungen im Körper, sogar der Gemütszustand kann davon beeinflusst werden. Ein unausgeglichener Hormonhaushalt kann auch die Ursache für vaginale Trockenheit sein. 

Nicht immer muss es sich um ein Problem handeln, die Symptome können auch von alleine wieder verschwinden. hervorrufen oder in wenigen Monaten wieder verschwinden. Trotzdem empfiehlt sich eine ärztliche Untersuchung, um dir Klarheit zu verschaffen.

Du solltest einen Spezialisten konsultieren, wenn du:

  • kurz vor den Wechseljahren stehst oder bereits in den Wechseljahren bist,
  • eine stillende Mutter bist oder
  • gegen Krebs behandelt wirst (z.B. durch Strahlen- oder Chemotherapie in der Beckenregion).

2. Irritierende Substanzen

Irritierende Substanzen können vaginale Trockenheit verursachen.

Manche Frauen verwenden aggressive Produkte für die Intimhygiene, die zu Scheidentrockenheit führen können. Entscheide dich für sanfte, natürliche Alternativen, um deine Gesundheit zu bewahren! 

Vaginalseifen und -duschen

Viele Frauen verwenden spezielle Seifen oder Duschen für ihre Intimpflege.

  • Auch wenn diese den Geruch der vaginalen Region verbessern kann, ist es keine gute Idee, diese Produkte zu verwenden. Damit werden auch die gesunden Bakterien der Scheidenflora abgetötet. Akzeptiere, dass der Intimbereich immer einen charakteristischen Geruch aufweist, das ist völlig normal.
  • Du solltest dir nur Sorgen machen, wenn sich der Geruch verändert oder sehr stark wird. Ansonsten reicht Wasser zur Reinigung des Intimbereichs.

Waschmittel und Weichspüler

Waschmittel können vaginale Trockenheit hervorrufen.

Vaginale Trockenheit kann auch durch Waschmittel oder Weichspüler entstehen. Manche der darin enthaltenen Substanzen können empfindliche Haut reizen. Verzichte auf Weichspüler und verwende im Allgemeinen sanfte Produkte, zum Beispiel spezielles Waschmittel für Kinder.

Wenn du die Waschmittelmarke gewechselt hast und es danach zu Scheidentrockenheit kommt, solltest du auf das neue Waschmittel verzichten.

Damenbinden

Auch durch die Nutzung von Binden kann vaginale Trockenheit entstehen. Parfümierte Damenbinden, die deinen natürlichen Geruch überdecken sollen, verursachen am häufigsten Probleme. Verwende am besten sanfte, nicht parfümierte Binden.

Andere Alternativen sind Menstruationstassen oder Tampons. Diese Produkte haben den Vorteil, weniger Geruch zu produzieren.

3. Bestimmte Medikamente

Bestimmte Medikamente können vaginale Trockenheit hervorrufen.

Medikamente, die häufig gegen Erkältungen und Asthma verwendet werden und Antihistamine enthalten, können vaginale Trockenheit hervorrufen. Normalerweise sollte dies jedoch kein Problem darstellen, da dein Körper nach wenigen Tagen den Ausfluss reguliert.

Oral eingenommene Verhütungsmittel können ebenfalls zu Scheidentrockenheit führen, doch diese Nebenwirkung kommt nur selten vor, meist in den ersten Monaten, solange sich der Körper an die Medikamente gewöhnen muss.

Um unangenehme Situationen zu vermeiden, kannst du Gleitmittel auf wässriger Basis verwenden, bis du das Problem im Griff hast. Wenn sich die Situation nicht verbessert, sprichst du am besten mit deinem Arzt. Vielleicht kannst du eine andere Verhütungsmethode verwenden, die diesen unangenehmen Nebeneffekt nicht hat.

4. Angstzustände

Körper und Geist beeinflussen sich gegenseitig, deshalb können beispielsweise auch Angstzustände und Stress den Hormonspiegel beeinflussen, was sich wiederum durch vaginale Trockenheit, sexuelle Unlust oder Depression äußern kann.

Versuche, Stress zu bewältigen, indem du zum Beispiel eine Entspannungstechnik lernst.

Wen du an vaginaler Trockenheit leidest, solltest du den Ursachen auf die Spur gehen. Wenn das Problem nach ein paar Wochen nicht besser wird, empfiehlt sich ein Arztbesuch!


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