Trauernde Kinder: Wie kann man ihnen helfen?

Jedes Kind erlebt Trauer auf andere Weise. Wichtig ist, für trauernde Kinder da zu sein, alle Gefühle zuzulassen und zu vermitteln, dass der Tod zum Leben dazugehört.
Trauernde Kinder: Wie kann man ihnen helfen?
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wie geht man mit trauernden Kindern um? Der Verlust einer geliebten Person ist immer schwierig und manchmal gehen die Kinder im Trauerprozess unter. Wir geben ihnen nicht ausreichend Aufmerksamkeit, weil wir nicht immer wissen, wie wir ihnen begegnen sollen, wir finden nicht die richtigen Worte und sind uns unsicher, was wir tun und was wir besser lassen sollten. Trauernde Kinder: Wie kann man ihnen helfen?

Carl Jung hat die These aufgestellt, dass das Glück für uns nur dann seinen wahren Wert bekommt, wenn wir auch wissen, was Traurigkeit ist. Für unsere Kinder möchten wir jedoch lieber eine heile Welt und sie vor allem Unglück, Schmerz und Verlust beschützen.

Nichtsdestotrotz ist es so, dass der Tod zum Leben dazugehört, und Kinder müssen das irgendwann erfahren und begreifen. Hier informieren wir dich über nützliche Strategien in solchen Fällen.

Wichtige Elemente der Hilfestellung für trauernde Kinder

Trauer bedeutet für Kinder ein Meer an komplett unbekannten und oft widersprüchlichen Gefühlen. Als erwachsene Bezugspersonen, Eltern oder Pädagogen ist es unsere Aufgabe, den Kindern dabei zur Seite zu stehen und als Halt zu dienen.

Auf dieser gemeinsamen Reise werden wir feststellen, dass jedes Kind (so wie auch jeder Erwachsene) Schmerz und Trauer auf seine ganz eigene Art und Weise erlebt. Von entscheidender Bedeutung ist daher, die aktuellen Bedürfnisse des Kindes zu erkennen und ihm zu helfen, mit der neuen Situation und den damit verbundenen Gefühlen klarzukommen. Nachfolgend wollen wir einige wichtige Punkte in der Trauerarbeit von Kindern nennen.

Trauernde Kinder:
Um Kindern bei ihrer Trauerarbeit zu helfen, müssen wir sie darin stärken, ihre Gefühle ernst zu nehmen.

Aufrichtig sein und eine altersgemäße Sprache verwenden

Die Fähigkeit eines Kindes zu verstehen, was der Tod bedeutet, ist immer altersabhängig. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf ihre Ebene begeben und in altersgemäßer Sprache vermitteln, was gerade passiert ist. Euphemismen wie “er/sie schläft nur” oder “er/sie ist ganz weit weg gegangen” gilt es zu vermeiden.

Trauernde Kinder: Keine Frage unbeantwortet lassen

Es kommt häufig vor, dass Kinder sehr viele Fragen rund um das Geschehene stellen. Es kommt nicht darauf an, ob die Fragen Sinn ergeben. Wichtig hierbei ist, dass wir jede Frage liebevoll und aufrichtig beantworten, erscheint sie uns auch noch so seltsam und verworren. Die positive Kommunikation und die Vermittlung von Nähe ist entscheidend.

Jedes Gefühl hat seine Berechtigung

Kinder leiden auf ihre eigene Art und Weise. Manche trauernde Kinder versuchen Dinge im Spiel zu verarbeiten oder sich darin abzulenken, andere suchen die Nähe geliebter Menschen. Alles darf sein. Das Wichtige ist, für das Kind da zu sein und ihm das zu vermitteln. Jede Reaktion ist in Ordnung, sei es Weinen, wütend, traurig oder verängstigt zu sein oder was auch immer.

Bei Kindern im Alter von  6 bis 9 Jahren ist die Anerkennung ihrer verschiedenartigen Gefühle besonders wichtig, um ihr eigenes inneres Universum besser zu begreifen und damit umgehen zu lernen.

Trauernde Kinder
In der Trauerarbeit ist es wichtig, jede Frage des Kindes ehrlich zu beantworten, ohne Dinge zu beschönigen.

Trauernde Kinder: Der Tod ist Teil des Lebens (und das Leben gilt es auszukosten)

Für trauernde Kinder ist es hilfreich, wenn sie so bald wie möglich wieder zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren. Sie müssen verstehen, dass der Tod zum Leben dazugehört, und, auch wenn der Verlust schmerzt, immer die Erinnerung an die geliebte Person bleibt, die wir in unserem Herzen bewahren.

Glücklich sein, lachen, spielen und vom Leben lernen ist eine Art und Weise, das Andenken an die Person zu würdigen, die nicht mehr unter uns ist.



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