So wirkt sich Fast Food auf die Lebergesundheit aus

Eine aktuelle Studie warnt davor, dass der regelmäßige Verzehr von Fast Food der Lebergesundheit schadet. Er wirkt sich insbesondere auf die Entwicklung einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung aus.
So wirkt sich Fast Food auf die Lebergesundheit aus
Maria Patricia Pinero Corredor

Geprüft und freigegeben von der Ernährungswissenschaftlerin Maria Patricia Pinero Corredor.

Geschrieben von babel

Letzte Aktualisierung: 07. April 2023

Die negativen Auswirkungen des Fast Food-Verzehrs sind dokumentiert. Und viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind sich der Auswirkungen auf ihr Körpergewicht und ihre Gesundheit bewusst. Jetzt warnt eine aktuelle Studie vor den schädlichen Folgen für die Lebergesundheit.

Die in der medizinischen Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlichte Untersuchung ergab, dass der regelmäßige Verzehr von Fast Food das Risiko erhöht, eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung zu entwickeln.  Insbesondere bei Patient/innen mit Grunderkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes.

Fast Food-Konsum beeinflusst die Lebergesundheit

Ein Forscherteam der Keck School of Medicine, University of South Carolina (USA), brachte den regelmäßigen Verzehr von Fast Food mit einer beeinträchtigten Lebergesundheit in Verbindung. Vor allem bei Risikogruppen wie Patient/innen mit Fettleibigkeit und Diabetes.

Man analysierte Daten zu Ernährung und führe Fettlebermessungen bei 4.000 Erwachsenen durch. Dabei stellten die Expert/innen fest, dass diejenigen, die 20 % oder mehr ihrer täglichen Kalorien in Form von Fast Food zu sich nehmen, ein höheres Risiko für eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung haben als diejenigen, die weniger oder gar kein Fast Food konsumieren.

Und obwohl Patient/innen mit Stoffwechselkrankheiten am anfälligsten für diese Komplikation sind, sind auch gesunde Menschen nicht von dem Risiko ausgenommen. Ani Kardashian, Hepatologin am Keck Medicine und Hauptautorin der Studie, sagt dazu:

Gesunde Lebern enthalten eine geringe Menge an Fett, in der Regel weniger als 5 %, und schon eine mäßige Erhöhung des Fettgehalts kann zu einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung führen.

Der Konsum von Fast Food führt zu einem signifikanten Anstieg der Leberfettwerte

Von der befragten Patientengruppe gaben 52 % an, Fast Food zu konsumieren. Davon nahmen 29 % ein Fünftel oder mehr ihrer täglichen Kalorien aus Fast Food zu sich. Gerade in der letztgenannten Gruppe stellte man einen signifikanten Anstieg der Leberfettwerte fest.

Als Fast Food gelten unter anderem Pizza, Hamburger, Pommes frites und Hot Dogs, die häufig in Restaurantketten verkauft werden. Auch andere Gerichte, die reich an Transfetten und Zucker sind, können in diese Kategorie eingeordnet werden.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse ermutigen die Studienautor/innen die Menschen, sich für gesündere Lebensmittel zu entscheiden. Außerdem weist Dr. Kardashian auf die Notwendigkeit einer öffentlichen Gesundheitspolitik hin, die den Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln erleichtert:

Dies ist besonders wichtig, da während der Pandemie mehr Menschen zu Fast Food griffen und die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr aufgrund der Inflation drastisch gestiegen sind.

die Lebergesundheit und Fast Food
Fast Food hat negative Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der menschlichen Gesundheit. Die Leber ist eines der betroffenen Organe.

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Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFL) umfasst ein Spektrum von Lebererkrankungen, die mit Stoffwechselstörungen zusammenhängen. Ihr Hauptmerkmal ist ein erhöhter Fettgehalt in der Leber, auch wenn kein nennenswerter Alkoholkonsum vorliegt.

Nach Angaben des Journal of Family Medicine and Primary Care ist es die häufigste chronische Lebererkrankung der Welt. Schätzungen zufolge ist etwa ein Drittel der Weltbevölkerung davon betroffen.

Obwohl die genaue Ursache nicht bekannt ist, steht ihre Entstehung in engem Zusammenhang mit Übergewicht, Fettleibigkeit, Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes und hohen Triglycerid– und Cholesterinwerten im Blut.

Bei einigen Patient/innen verursacht das in den Leberzellen gespeicherte überschüssige Fett eine nichtalkoholische Steatohepatitis, die durch eine Leberentzündung gekennzeichnet ist. Ohne sofortige Behandlung kann dies zu ernsteren Erkrankungen wie Zirrhose, Leberversagen und Leberkrebs führen.

die Lebergesundheit - Schaubild der Leber im Körper
Die Ansammlung von Fettgewebe in der Leber beeinträchtigt ihre Funktion und kann zu schwereren Erkrankungen führen.

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Wie man sich um die Lebergesundheit kümmert

Das Auftreten von Lebererkrankungen bedeutet eine Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Leber ist an rund 500 lebenswichtigen Funktionen beteiligt, darunter der Abbau und die Ausscheidung von Giftstoffen im Blut, die Speicherung von Nährstoffen, die Regulierung des Blutzuckerspiegels, der Gerinnungsprozess und vieles mehr.

Deshalb ist es wichtig, einen Lebensstil zu führen, der die Lebergesundheit verbessert und Komplikationen vorbeugt. Dazu sollte man ein gesundes Körpergewicht halten, sich gesund ernähren und regelmäßig Sport treiben.

Eine der Zeitschrift Hepatobiliary Surgery and Nutrition veröffentlichte Studie unterstreicht, dass Ernährungsmuster wie die Mittelmeerdiät, die sich durch einen reichlichen Verzehr von Olivenöl, Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten und Fisch auszeichnet, den Schweregrad der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung schrittweise verbessern.

Darüber hinaus weist dieses Dokument darauf hin, dass körperliche Aktivität der Schlüssel zur Vorbeugung und Behandlung dieser Erkrankung ist, da sie sich positiv auf den Leberstoffwechsel auswirkt. Die Empfehlung lautet, sich wöchentlich mindestens 150 Minuten mit moderater Intensität zu bewegen.

Weitere Maßnahmen wie eine erhöhte Wasseraufnahme, der Verzicht auf Tabak und Alkohol, die Einschränkung des Zuckerkonsums und der Verzicht auf Selbstmedikation sind ebenfalls entscheidend für die Pflege dieses Organs.


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