Rosazea: chronische Rötungen im Gesicht

Bei Rosazea handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die im zweiten Stadium oft mit Akne verwechselt wird.
Rosazea: chronische Rötungen im Gesicht

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 23. Dezember 2018

Rosazea wird auch „Couperose“, „Gesichtsrose“ oder „Rosacea“ genannt und beschreibt eine Erkrankung, bei der im Gesicht zunächst Rötungen auftreten, später Pusteln und in Extremfällen auch Wucherungen.

Sie tritt nur im Gesicht auf und belastet daher manche Betroffene sehr.

Rosazea: wenn das Gesicht blüht

Im Volksmund wird Rosazea auch „Gesichtsrose“ genannt, was wohl eher auf die rote Farbe der erkrankten Haut zurückzuführen ist und nicht auf die Schönheit der Blume.

Rosazea verläuft in drei Stadien, die nicht klar voneinander abgegrenzt werden können, sondern laufende Übergänge bilden:

  • Im ersten Stadium sind die feinen Äderchen im Gesicht erweitert und lassen die Haut an den betroffenen Bereichen, meist Wangen, Nase und Kinn, rot erscheinen.
  • Im zweiten Stadium zeigen sich kleine Pusteln und Eiterpickelchen, die an Akne erinnern, aber damit nichts zu tun haben. Die Haut ist entzündet und dauerhaft gerötet.
  • Im dritten Stadium kann sich die Nase knollenartig verdicken, da die Haut dort sehr grobporig wird und beginnt, zu wuchern.

Es gibt auch Fälle, bei denen die Augen betroffen sind. Diese sind dann dauerhaft gerötet und entzündet, was in Extremfällen auch zu einer Erblindung führen kann.

Generell beginnt die Krankheit meist erst ab dem 30. Bis zum 50. Lebensjahr und ist oft vererbt. Rosazea ist nicht heilbar, aber durch richtigen Schutz und Pflege der Haut können die Symptome abgemildert werden.

Rosazea
Ursache ungeklärt

Es gibt viele Ursachen, die für die Entstehung von Rosazea verantwortlich gemacht werden, jedoch ist die Wissenschaft noch nicht zu einer Definition gekommen, sodass die Ursachen nicht zwingend zu Rosazea führen müssen, es jedoch können:

  • Haarbalgmilbe: Es wurde festgestellt, dass auf der Haut von Rosazea-Patienten ungewöhnlich viele Haarbalgmilben leben, weswegen die Vermutung nahe liegt, dass es sich bei der Erkrankung um eine Immunreaktion des Körpers gegen die Milben handelt.
  • Gestörte Temperaturregelung: Eine weitere Vermutung ist, dass im Gehirn eine Störung der Temperaturregelung vorliegt und daher die Adern der Gesichtshaut dauerhaft und stark erweitert sind.

Stress, Alkohol, scharfe Gewürze und Sonnenlicht können die Symptome zusätzlich verstärken. Weil die Haut Betroffener sehr sensibel ist, können auch Kosmetika oder Medikamente die Symptome verschlimmern.

Sonnenschutz
Was hilft gegen Rosazea?

Da die Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist, beschränkt sich die Therapie hauptsächlich darauf, mögliche Ursachen und Verstärker zu vermeiden, um die Symptome abzumildern oder einer Verschlimmerung vorzubeugen. Diese Maßnahmen sind unter anderem:

  • Stress reduzieren. Stress verschlimmert meist die Symptome und hat viele weitere negative Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit. Lerne daher Strategien zur besseren Bewältigung von Stress und strukturiere dein Leben dahingehend um.
  • Alkohol vermeiden. Da Alkohol generell dazu führt, dass sich Gefäße erweitern, ist der Konsum von Alkohol bei Rosazea extrem kontraproduktiv. Wer den Begriff „Säufernase“ schon gehört (und gesehen) hat, braucht nicht anzufangen, über negative Effekte von Alkohol auf die Erkrankung zu diskutieren…
  • Sonnenschutz. Für Betroffene sollte Sonnenschutz auch im Alltag ein absolut wichtiges Kosmetikum sein. Verwende daher auf jeden Fall eine Gesichtscreme mit hohem Sonnenschutzfaktor. Mineralische Sonnenschutzfilter werden in der Regel bei erkrankter Gesichtshaut besser vertragen.
  • Mild würzen. Scharfe Gewürze erweitern ebenfalls die Gefäße und werden sogar in Wärmepflastern medizinisch dazu genutzt, die Haut zu durchbluten und zu erwärmen. Scharfe Gerichte sollten also strikt tabu sein!
  • Auf Kosmetik achten. Die erkrankte Gesichtshaut ist sehr sensibel und reagiert oft unverhältnismäßig auf falsche Pflege. Achte auf unparfümierte Pflege, im Idealfall entscheidest du dich für zertifizierte Naturkosmetik aus „sensitiv“ Produktserien.

Weitere Dinge, die helfen könnten

  • Medikamente richtig wählen. Wenn du ein neues Medikament nimmst, beobachte deine Gesichtshaut und teile Veränderungen deinem Arzt unverzüglich mit, damit er eine Alternative verschreiben kann. Bitte niemals eigenmächtig Medikamente absetzen oder deren Dosierung ändern!
  • Auf Fleisch verzichten. Tierisches Eiweiß wirkt entzündungsfördernd, weswegen bei jeglichen Entzündungsprozessen im Körper geraten wird, auf tierisches Eiweiß zu verzichten, also Fleisch und Milchprodukte konsequent durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Eine Ausnahme bildet Seefisch.
  • Seefisch, Nüsse und Ölsaaten bevorzugen. In Seefisch, Nüssen und Ölsaaten sind wertvolle Omega 3 Fettsäuren enthalten, die entzündungshemmend wirken können. Magst du keinen Seefisch, wähle Leinsamen (-Öl) oder Walnüsse oder probiere Algen, um deine Aufnahme von Omega 3 Fettsäuren zu erhöhen.

Es ist nicht möglich, die Krankheit zu heilen, aber mit den genannten Verhaltenstipps ist es möglich, das weitere Voranschreiten zu verlangsamen und die Symptome abzuschwächen. Und damit ist dir schon viel geholfen – nimm es also selbst in die Hand!


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