Prokrastination: Was verbirgt sich hinter dieser Gewohnheit?
Erinnerst du dich an das Sprichwort: “Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen”? Nun, die Prokrastination ist das genaue Gegenteil davon. Es handelt sich dabei um ein Aufschieben von Aufgaben.
Aber was steckt eigentlich hinter der Gewohnheit des Prokrastinierens?
Menschen, die oft prokrastinieren, also Sachen aufschieben, können das nicht vermeiden. Es ist wie eine höhere Gewalt, die gelegentlich nichts mit Faulheit zu tun hat, sondern mit anderen Faktoren.
Entdecke im Folgenden einige davon.
1. Prokrastination, wenn man an Angstzuständen leidet
Viele Menschen neigen dazu, gewisse Aufgaben aufzuschieben, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Emotionen und ihren Stress richtig kontrollieren können. Das kann am Ende zu Angstzuständen führen.
Sie neigen dazu, eher eine ängstliche Persönlichkeit zu haben, lassen sich leicht ablenken, sehen Projekte oft als zu groß und unverständlich an. Aus diesem Grund beschließen sie, alles, was sie zu tun haben, einfach zu verschieben.
In vielen Fällen geschieht dies nicht, weil sie andere Projekte haben, auf die sie sich konzentrieren müssen. Im Allgemeinen neigen sie dazu, ihre Zeit zu verschwenden oder weniger wichtigen Projekten zu widmen. Das geschieht selbst dann, wenn dabei wichtige Projekte von besonderer Priorität aufgeschoben werden.
Es gibt gewisse Umstände, in denen Menschen mit Angstzuständen zur Prokrastination neigen, wie etwa durch Selbsttäuschung oder wenn sie viele Ausreden haben. Die folgenden sind Beispiele dafür:
- “Ich bin im Moment nicht sehr konzentriert. Ich werde es morgen tun, wenn ich mehr Inspiration habe.”
- “Mir geht es nicht besonders gut. Ich werde an den Dingen arbeiten, die eher mechanisch ausgeführt werden, und mit den anderen Aufgaben erst weitermachen, wenn ich mich besser fühle.”
- “Es gibt noch andere Dinge, die ich sofort erledigen kann. Ich arbeite jetzt an diesen und hebe das hier für den Schluss auf.”
Wie du sehen kannst, werden Menschen mit Angstzuständen nach einer sofortigen Belohnung suchen, um sich besser zu fühlen und unangenehme Situation zu vermeiden.
Auf lange Sicht gesehen kann das die Situation jedoch noch viel schlimmer machen, da sie auf diese Weise viel Zeit vergeuden werden.
2. Ein Mangel an Organisation
Wenn die Rede von Prokrastination ist, dann ist es außerdem sehr wahrscheinlich, dass die Person, die eben alles aufschiebt, auch ein ernsthaftes Organisationsproblem hat.
Jeder Mensch möchte alles auf seine eigene Art organisieren, die für ihn oder sie am besten funktioniert. Tatsache ist, dass eben jeder anders ist.
Es ist jedoch immer notwendig, dass gewisse Aufgaben, die Priorität haben, im Auge behalten werden.
Natürlich gibt es verschiedene Aufgaben, die du prokrastinieren kannst. Entweder, weil du sie für später eingeplant hast, sie auf einen anderen Tag aufgeschoben hast oder sie vielleicht sogar an andere Personen weitergeben konntest.
Was jedoch in der Regel passiert, ist, dass das Erledigen von Aufgaben, die eine hohe Priorität haben, auf später verschoben und hinausgezögert werden.
Aus diesem Grund kann dich eine gute Organisation davon abhalten zu prokrastinieren, und wenn es dann so weit ist, wirst du vielleicht sogar etwas Zeit übrig haben.
Um deine Organisation wirklich klar strukturiert zu halten, ist es am besten, wenn du dich auf die Prioritäten deiner Aufgaben konzentrierst. Empfehlenswert ist dafür vor allem die Eisenhower-Matrix.
In dieser Matrix gibt es vier Blöcke, die nach Wichtigkeit und Dringlichkeit klassifiziert werden. Wenn du sie sinnvoll verwendest und dich wirklich daran hältst, dann kann dir das dabei helfen, die Prokrastination zu überwinden.
3. Du überschätzt, wie viel Zeit du noch zur Verfügung hast
Jene Menschen, die nicht sehr pünktlich sind, verstehen sehr gut, was es heißt die Zeit zu überschätzen. Sie denken vielleicht, dass sie noch mehr als ausreichend Zeit haben, um bestimmte Dinge zu tun. Zum Beispiel, bevor sie sich mit Freunden treffen. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus.
Menschen, die prokrastinieren, neigen dazu, ihre Zeit zu überschätzen. Gleichzeitig geht das Hand in Hand mit einigen Ausreden und auch Selbsttäuschung, die das Ganze noch schwieriger macht.
Um ein Beispiel zu nennen: Menschen, die prokrastinieren, denken vielleicht, sie werden bestimmte Aufgaben in nur zwei Tagen erledigen können.
Es kommt allerdings in der Regel zu einer Art Komplikation, einem Problem oder auch gewissen Zweifeln. All dies verkürzt letztendlich die Zeit, die sie zur Verfügung haben.
Wenn du also die dir verfügbare Zeit falsch einschätzt, kann dich das belasten. Du hast auf einmal Stress und denkst, du wirst die Aufgabe nicht rechtzeitig fertig bringen können.
Das führt dazu, dass die Arbeit vielleicht nicht so gut wird, wie sie hätte sein können. Du wirst mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein.
Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Eisenhower-Matrix im Auge zu behalten: Sie hilft dir dabei, dich um dringende Arbeiten zu kümmern. Gleichzeitig kannst du deine Ängste sowie die Tendenz, die vorhandene Zeit zu überschätzen, verhindern.
Je früher du eine Aufgabe erledigst, zu der du nicht motiviert bist, desto besser. Dann hast du genug freie Zeit, um andere Tätigkeiten zu tun, die weniger wichtig sind. So wirst du schließlich das Gefühl haben, dass du einige Fortschritte gemacht hast.
Du erinnerst dich sicherlich noch an deine Kindheit, als deine Eltern zu dir sagten: “Zuerst wird gelernt, dann kannst du anderes tun.” Auch im Erwachsenenalter ist das nicht anders. Zuerst sind die wichtigen Dinge an der Reihe, danach kommt erst das Vergnügen.
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