Knieschmerzen: Ursachen und Abhilfemaßnahmen

Knieschmerzen können sehr verschiedene Ursachen haben und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. In diesem Artikel erfährst du mehr über die häufigsten Ursachen und einige Hausmittel zur Linderung der Schmerzen.
Knieschmerzen: Ursachen und Abhilfemaßnahmen
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Das Knie ist ein sehr komplexes Gelenk, das uns hilft, grundlegende Bewegungen wie Gehen, Laufen, Springen oder Treppensteigen auszuführen. Obwohl es relativ stark ist, ist es anfällig für Verletzungen und Krankheiten, die Schmerzen und Unwohlsein auslösen können. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen von Knieschmerzen und einige Abhilfemaßnahmen.

Nach Angaben der Osteoarthritis Foundation International (OAFI) klagen 52 % der Menschen, die unter Gelenkschmerzen leiden, über Knieschmerzen. Diese Zahl übersteigt sogar die Zahl derer, die an Rückenschmerzen leiden. Denn das sind nur 43 % der Betroffenen.

Die Wahrheit ist, dass viele Faktoren diese Beschwerden verursachen können. Entzündliche Erkrankungen sind die häufigste Ursache, aber auch Traumata, Übergewicht und schlechte Angewohnheiten können die Ursache sein.

Knieschmerzen: Die wichtigsten Ursachen

Knieschmerzen

Um zu verstehen, warum du unter Knieschmerzen leidest, ist es wichtig, ein wenig darüber zu erfahren, wie das menschliche Knie aufgebaut ist. Damit die Knie beweglich sind, müssen die Knochen, Knorpel, Muskeln, Bänder und Sehnen in einwandfreiem Zustand sein.

Jede Verletzung, die einen dieser Teile beeinträchtigt, kann leicht zu Knieschmerzen führen. Außerdem werden unsere Knie im Laufe der Jahre schwächer. Daher verstärken sich die Beschwerden häufig im Erwachsenenalter. Schauen wir uns andere mögliche Ursachen im Detail an.

Knieschmerzen aufgrund von Verletzungen

Wenn du unter Knieschmerzen leidest, könnten eine Verletzung der Bänder, Sehnen oder Schleimbeutel mögliche Ursachen dafür sein. Wenn einer dieser Teile durch einen Schlag oder eine ungeschickte Bewegung in Mitleidenschaft gezogen wird, entwickelt sich ein entzündlicher Prozess, der Bewegungsschwierigkeiten verursacht. Die häufigsten Verletzungen sind:

  •  Verletzung des vorderen Kreuzbandes: Dies ist ein Riss eines der vier Bänder, die das Schienbein mit dem Oberschenkelknochen verbinden.
  •  Frakturen entstehen, wenn die Knochen im Knie bei einem Unfall oder Sturz brechen. Auch Patienten mit Osteoporose können davon betroffen sein.
  •  Meniskusriss. Ein plötzliches Verdrehen des Knies bei Belastung kann zu einem Meniskusriss führen.
  •  Schleimbeutelentzündung im Knie. Sie wird durch eine Entzündung der Schleimbeutel, die das Gelenk umgeben, verursacht.
  •  Patellasehnenentzündung. Das ist eine Entzündung der Patellasehne, die den Quadrizeps-Muskel an der Vorderseite des Oberschenkels mit dem Schienbein verbindet.

Krankheitsbedingte Knieschmerzen

Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis sind eine weitere häufige Ursache für Knieschmerzen. Man schätzt, dass es mehr als 100 Formen dieser Krankheit gibt. Am häufigsten sind jedoch die Knie betroffen:

  •  Osteoarthritis, auch degenerative Arthritis genannt
  •  Rheumatoide Arthritis
  •  Gicht oder Harnsäureablagerungen
  •  Septische Arthritis
  •  Bakersche Zyste
  •  Infektion in den Knochen des Knies
  •  Infektion des Kniegelenks
  •  Krebserkrankungen, die auf die Knochen übergreifen

Weitere Ursachen für Knieschmerzen

Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren, die Knieschmerzen verursachen können. Für eine Diagnose und rechtzeitige Behandlung solltest du immer einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.

  •  Patellofemorales Schmerzsyndrom
  •  Übergewicht und Adipositas
  •  Sich wiederholende Bewegungen beim Sport oder Krafttraining
  •  Frühere Verletzungen
  •  Muskelschwäche
  •  Ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS)
  • Verrenkung der Kniescheibe

Natürliche Heilmittel zur Linderung von Knieschmerzen

Therapien zur Heilung von Knieschmerzen können je nach Ursache des Problems variieren. Dennoch gibt es eine Reihe von Naturheilmitteln, die bei der Linderung helfen können. Zögere nicht, sie auszuprobieren!

Olivenöl

Knieschmerzen - Olivenöl

Reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, ist Olivenöl eine gute Ergänzung, um mit den Schmerzen fertig zu werden. Laut verschiedener Studien hat es entzündungshemmende und -lindernde Eigenschaften, die unter anderem die Durchblutung fördern. Du kannst es entweder direkt einnehmen oder für Massagen verwenden.

Kühlkompresse

Wenn du unter Knieschmerzen und Entzündungen leidest, können Kühlkompressen sehr hilfreich sein. Die Kälte lindert den Schmerz oder das Brennen und fördert die Durchblutung. Idealerweise solltest du die Kompresse 15 bis 20 Minuten lang anwenden, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Kurkuma

Knieschmerzen mit Kurkuma behandeln

Eine klinische Studie, die im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht wurde, ergab, dass Curcumin, ein Wirkstoff in Kurkuma, herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen bei der Behandlung von Arthrose im Knie ersetzen kann.

Unter dem Titel: “The efficacy and safety of domestic turmeric extracts in patients with osteoarthritis of the knee” (Wirksamkeit und Sicherheit von heimischen Kurkumaextrakten bei Patienten mit Kniearthrose) wurde herausgefunden, dass dieses wunderbare Gewürz wirksam gegen Schmerzen und Entzündungen ist.

Weitere Empfehlungen zur Behandlung von Knieschmerzen

  • Vermeide übermäßige körperliche Arbeit, da die Kniegelenke dadurch überlastet werden können.
  • Kontrolliere dein Gewicht und vermeide Adipositas durch gesunde Gewohnheiten.
  • Versuche es mit regelmäßigem Schwimmen, denn das ist eine Sportart, die zur Stärkung der Gelenke beitragen kann.
  • Befolge die Empfehlungen deines Arztes/deiner Ärztin, wenn du an Arthrose im Knie leidest. Diese Patienten sollten Übungen vermeiden, die sich wiederholende Bewegungen beinhalten.
  • Nimm entzündungshemmende Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht ein.

Du weißt immer noch nicht genau, warum du unter Knieschmerzen leidest? Dann solltest du deinen Arzt/deine Ärztin konsultieren! Dieses Symptom kann zwar innerhalb weniger Tage von alleine verschwinden, es kann sich aber auch verschlimmern und dich auf ein ernsteres Problem aufmerksam machen.


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