Hypophysentumor: Ursachen und Symptome

Hypophysentumore sind meist gutartig und wachsen nur sehr langsam. Diese Geschwülste der Hirnanhangsdrüse treten selten auf und beschränken sich im Normalfall auf die Drüse selbst oder das umgebende Gewebe. 
Hypophysentumor: Ursachen und Symptome
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als Hypophysentumor oder Hypophysenadenom bezeichnet man die abnormale Wucherung von Zellen in der Hirnanhangdrüse, die sich beim Hypothalamus befindet und durch Nerven und Blutgefäße mit dieser Gehirnstruktur verbunden ist.

Meist sind diese Geschwüre gutartig und wachsen nur sehr langsam. Sie beschränken sich im Normalfall auf die betroffene Drüse selbst oder die benachbarten Gewebe, breiten sich jedoch nicht auf andere Körperbereiche aus.

Hypophysentumore können dazu führen, dass die Hypophyse zu viele Hormone produziert, allerdings könnte auch genau das Gegenteil der Fall sein. Erfahre heute mehr über diese Tumorerkrankung. 

Hypophysentumor: verschiedene Arten

Die Hormone, die von der Hypophyse produziert werden, regulieren sehr wichtige Körperfunktionen. Dazu gehören das Wachstum, der Stoffwechsel, die Antwort auf Stress und Funktionen der Geschlechtsorgane über die Schilddrüse, die Nebennierendrüsen, die Eierstöcke und die Hoden.

Hypophysentumor
Die Hirnanhangdrüse befindet sich im inneren des Zentralnervensystems und reguliert wichtige Körperfunktionen.

Die genauen Ursachen, die einen Hypophysentumor auslösen, sind unbekannt. Man weiß allerdings, dass genetische Komponenten eine Rolle spielen. Je nach Funktionalität werden verschiedene Arten unterschieden:

  • Hormonaktive Tumore: Dabei werden zu viele Hormone erzeugt, was zu Beschwerden führt. Die Symptome variieren jedoch je nachdem, welche Hormone davon betroffen sind.
  • Hormoninaktive Tumore: In diesem Fall werden keine Hormone produziert oder diese werden nicht ausgeschüttet. Die Symptome stehen hier in direkter Verbindung mit dem Wachstum des Tumors.

Welche Krankheiten können einen Hypophysentumor auslösen?

Verschiedene Krankheiten werden mit einer anormalen Hormonproduktion assoziiert:

  • Cushing-Syndrom: Es handelt sich um eine Krankheit, die zu chronischen Körperformänderungen führt. So werden beispielsweise Gesicht, Rücken und Brust dicker, Arme und Beine jedoch dünner.
  • Akromegalie: Ein Überschuss an Wachstumshormonen führt dazu, dass die Hände, Füße und das Gesicht größer als normal sind.
  • Sexualhormone: Die Hormone der Hypophyse beeinträchtigen Östrogene und Testosteron. Dies kann bewirken, dass eine Frau Milch produziert, auch wenn sie nicht am Stillen ist. Es kann jedoch auch vorkommen, dass keine Libido vorhanden ist.

Die genauen Ursachen für Hypophysentumore sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Häufig werden sie nicht diagnostiziert, da viele andere Krankheiten, die häufiger vorkommen, ähnliche Symptome aufweisen.

Hormonaktiver Hypophysentumor: Symptome

Hormonaktiver Hypophysentumor: Symptome
Hormonaktive Hypophysentumore beeinträchtigen die Hormonproduktion im Organismus, je nachdem, welcher Bereich der Hirnanhangdrüse davon betroffen ist.

Bei einem hormonaktiven Tumor hängen die Symptome davon ab, welches Hormon im Überschuss produziert wird. Es könnten beispielsweise folgende Hormone davon betroffen sein:

Prolaktin

Wenn zu viel dieses Hormons vorhanden ist, kann es zu Veränderungen des Mensturationszyklus kommen. Außerdem könnte Muttermilch aus der Brust außerhalb der Stillzeit austreten. Bei Männern sind Impotenz, Kopfschmerzen oder Sehverlust mögliche Folgen.

Adrenocorticotropin (ACTH)

Bei einer übermäßigen Produktion des Adrenocorticotropen Hormons (kurz ACTH) kann es unter anderem zu einer Gewichtszunahme, zu Fettansammlungen im Nacken, violetten Dehnungsstreifen, Knochenschwäche, Stimmungsschwankungen und einem unregelmäßigen Menstruationszyklus kommen.

Wachstumnshormon

Eine erhöhte Produktion des Wachstumshormons kann zu folgenden Symptomen führen: übermäßiges Wachsen, “Einschlafen” von Händen und Fingern. Außerdem treten oft auch Gelenk- und Kopfschmerzen auf.

Thyreotropin (TSH)

Zu viel TSH führt häufig zu Herzrhythmusstörungen, Zittern, Gewichtsverlust, Schlafstörungen und Schwitzen.

Hormoninaktiver Hypophysentumor: Symptome

Die häufigsten Symptome eines hormoninaktiven Hypophysentumors sind:

  • Kopfschmerzen und Sehverlust
  • Ausfall der Körperbehaarung
  • Schwächere oder ausfallende Menstruation
  • Bei Männern kann es zum Verlust der Gesichtsbehaarung, Impotenz oder der Zunahme des Brustgewebes kommen.
  • Geringere Libido
  • Bei Kindern langsameres Wachstum und langsamere sexuelle Entwicklung

Hypophysentumor: Behandlung

Es gibt bei einem Hypophysentumor verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Man kann das Wachstum kontrollieren, einen chirurgischen Eingriff vornehmen oder den Hormonspiegel mit pharmakologischen Behandlungen zu regulieren versuchen.

Meist entfernt man den Hypophysentumor über die Nase durch einen chirurgischen Eingriff. Sollte dies nicht möglich sein, ist es notwendig, den Schädel zu öffnen.

Die Größe des Tumors kann durch eine medikamentöse Behandlung oder durch Strahlentherapie reduziert werden. Doch eine Strahlentherapie kommt nur dann zur Anwendung, wenn kein chirurgischer Eingriff möglich ist.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Rojas, D. (2017). MANEJO DE LOS TUMORES DE HIPÓFISIS. Revista Médica Clínica Las Condes. https://doi.org/10.1016/j.rmclc.2017.01.008

  • Witte, F. (2005). Trastornos de la hipófisis. In Mente y cerebro. https://doi.org/10.1017/CBO9781107415324.004

  • Nieman, L., & Swearingen, B. (2010). Síndrome De Cushing Y Enfermedad De Cushing. Bioscientifica.

  • García-Guzmán B, Portocarrero-Ortiz L, Dorantes-Argandar AA, Mercado M. HEREDITARY PITUITARY TUMOR SYNDROMES: GENETIC AND CLINICAL ASPECTS. Rev Invest Clin. 2020;72(1):8-18. doi:10.24875/RIC.19003186

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.