Gelassen leben - so gelingt es
Jeder sehnt sich nach einem ruhigen Dasein, wir alle wollen gelassen und entspannt leben. Aber ist das möglich, wenn das Leben immer hektischer wird?
Unabhängig zu sein bedeutet, die alltäglichen Sorgen zu tragen und nicht zu wissen, ob sie jemals ganz verschwinden werden. Es ist wie ein schwerer Rucksack, den man beim Bergaufgehen tragen muss. Du versuchst dein Bestes, um den Gipfel zu erreichen, aber du weißt, dass es vielleicht nicht klappt, zumindest nicht im Moment.
Nun, wenn du gelassen leben willst, musst du dich selbst analysieren, um herauszufinden, was dich gerade belastet und stört. Das ist sicherlich leichter gesagt als getan. Gehen wir der Sache auf den Grund.
Lebe gelassen und glücklich
Gelassen zu leben hilft dir, in schwierigen Zeiten Ängste und Sorgen zu überwinden. Dieser Wunsch, in völliger Ruhe zu leben, geht auf vergangene Zeiten zurück. Interessanterweise wurde dieses Gefühl während der Entstehung der hellenistischen Philosophie und ihrer Strömungen mit Glück in Verbindung gebracht.
Damals glaubte man, dass ein weiser Mensch jemand ist, der alle Lebensumstände akzeptiert, weil er verstanden hat, dass er nicht die Möglichkeit hat, alle Ereignisse zu kontrollieren.
Natürlich wird ein Mensch in Leid leben, wenn er versucht, alle Dinge unter Kontrolle zu halten. Tatsächlich glaubten die Stoiker, dass es für ein glückliches Leben wichtig ist, sich von unnötigen Dingen zu befreien, anstatt sich von ihnen kontrollieren zu lassen. Das wurde in einer Studie von Dr. Restrepo nachgewiesen.
Außerdem erklärt Ramiro Calle in seinem Werk “Das Buch der Gelassenheit“, dass ein gelassenes Leben nicht bedeutet, keine Sorgen zu haben. Vielmehr geht es darum, Frieden und inneres Wohlbefinden zu erleben, auch wenn die Dinge kompliziert werden.
Massimo Pigliucci weist auch darauf hin, dass Stoizismus nicht darin besteht, Gefühle zu verstecken, sondern sie zu erkennen und darüber nachzudenken. Seiner Meinung nach hilft dir das, dich auf dein eigenes Wohlbefinden auszurichten.
Wir empfehlen dir, die stoischen Maximen zu einer praktischen Philosophie im täglichen Leben zu machen. Aber wie lässt sich das erreichen? Schauen wir mal.
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Tipps für ein gelassenes Leben
Hier sind einige Empfehlungen, mit denen du lernen kannst, gelassen und glücklich zu leben.
- Sprich aus, was dich bedrückt. Manchmal ist das leicht, manchmal schwer, aber es ist immer notwendig und lohnt sich. Tue dies, um dich selbst zu beruhigen, wenn du spürst, dass sich Stress aufbaut.
- Analysiere dich selbst. Achte darauf, wie du in verschiedenen Situationen reagierst. Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die sich leicht aufregen und ausrasten. Viele Menschen verlieren wegen unbedeutender Dinge die Nerven. Wenn du dich selbst analysierst, kannst du dich nur auf das konzentrieren, was dir gut tut.
- Vergiss den Perfektionismus. Chronischer Stress durch das Bestreben, alles perfekt zu machen, ist weiter verbreitet, als du denkst. Manche Menschen wollen bei unwichtigen Aufgaben perfekt sein und fühlen sich am Ende nur unzufrieden oder erschöpft.
- Übe dich in Achtsamkeit oder Meditation. Du kannst auch andere Entspannungstechniken ausprobieren, z. B. Pilates oder Yoga.
- Mache deinen Kopf frei. Auch wenn es schwierig sein mag, versuche, deinen Kopf von allen Sorgen zu befreien. Schließlich schadet es nur dir selbst, wenn du dir über Unwichtiges Gedanken machst. Und außerdem führt dies auch nicht zu einer Lösung.
- Denke daran, dass du die Priorität bist. Alles andere kann warten. Du musst zuerst an dich denken und dann kannst du dich um den Rest kümmern. Wenn du dich nicht wohl fühlst, kann es sein, dass deine Leistung nachlässt und du obendrein emotional erschöpft bist.
Weitere Empfehlungen, um gelassen zu leben
- Entledige dich negativer Emotionen. Hier ist eine tolle Übung für dich, die du machen kannst. Gehe ein paar Minuten spazieren und stelle dir vor, dass du mit jedem Schritt eine negative Emotion loswirst. Wenn du dann bei diesem Spaziergang all diese verletzenden Gefühle “losgelassen” hast, wirst du dich sehr viel besser fühlen.
- Sei dankbar. Schaue dich bewusst um und nimm wahr, was du hast. Dadurch wirst du dich selbst besser fühlen und auch die Welt als Ganzes positiver wahrnehmen. Zudem wirst du mehr Dankbarkeit auch für die vermeintlich unwichtigen Aspekte des Lebens empfinden.
- Definiere Glück neu. Denke darüber nach, was Glück für dich bedeutet. Du wirst feststellen, dass du diesen Begriff vielleicht neu überdenken musst. Glück hat nichts mit materiellen Gütern zu tun, sondern damit, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
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Setze dir realistische Ziele
Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass man die Nerven verliert und sich sehr anspruchsvolle oder im schlimmsten Fall unrealistische Ziele setzt. Am besten ist es, anzuerkennen, dass du ein Mensch bist und dass es Dinge gibt, gegen die du einfach nichts tun kannst.
Daher musst du dir die Zeit nach deinen Möglichkeiten einteilen. Außerdem ist dies ein guter Zeitpunkt, um über deine Überzeugungen und Glaubenssätze nachzudenken und zu erkennen, wie sie deine Sicht auf die Welt beeinflussen und einschränken.
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