Elektrosensibilität - Gibt es das?
Elektrosensibilität ist kein häufig diskutiertes Thema. Es gibt jedoch viele Berichte darüber, obwohl es zum aktuellen Zeitpunkt keine wissenschaftliche Grundlage oder formale Diagnose für diesen Zustand gibt.
Wenn jemand allergisch auf Elektrizität reagiert, bedeutet dies, dass er, sobald er in die Nähe elektromagnetischer Felder kommt, eine unerwünschte Reaktion mit sichtbaren Symptomen zeigt. Diese reichen von Augenbeschwerden bis hin zu schwerwiegenderen Erkrankungen.
Dieser Zustand wird auch als Elektrosensibilität bezeichnet. Die Wissenschaft ist in dieser Frage zu keiner Übereinstimmung gekommen, da es widersprüchliche Beweise gibt.
Was ist Elektrosensibilität?
Unter Elektrosensibilität oder elektromagnetischer Überempfindlichkeit versteht man im Prinzip eine Unverträglichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern. Wenn jemand mit dieser Sensibilität elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist, zeigt er eine Reihe von Symptomen, die weitgehend denen einer Allergie entsprechen.
Elektromagnetische Felder bestehen aus Strahlung, die von Stromleitungen, Mobiltelefonen, Haushaltsgeräten und Wifi-Netzwerken ausgeht. Theoretisch kann jemand, der allergisch auf Elektrizität reagiert und solchen Feldern ausgesetzt ist, körperliche oder emotionale Beschwerden empfinden.
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für die Existenz dieser Allergie. Einige Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Menschen, die sich von diesem Problem betroffen fühlen, sowohl Symptome bei realen elektromagnetischen Feldern als auch bei simulierten Feldern zeigen.
Inzwischen hat die Europäische Kommission 2015 einen Bericht zu diesem Thema veröffentlicht. Dort wird darauf hingewiesen, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass jemand allergisch auf Elektrizität reagiert oder dass Elektrosensibilität existiert. Sie stellen aber auch klar, dass mehr Forschung zu diesem Thema notwendig ist.
Elektrosensibilität: Symptome
Viele Ärzte und Wissenschaftler sind der Meinung, dass in Fällen wie diesem, das Vorsorgeprinzip angewendet werden sollte. Dieses besagt, dass in Situationen, in denen es keine schlüssigen Beweise dafür oder dagegen gibt, die beste Vorgehensweise darin besteht, die Existenz des Zustands zuzugeben und entsprechend zu handeln.
Nach den vorliegenden, unbestätigten Daten verursacht Elektrosensibilität chronische Müdigkeit, wiederkehrende Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität, Herzrasen, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Schlaflosigkeit und andere ähnliche Symptome.
Ebenso wird darauf hingewiesen, dass die Symptomatik bei Elektrosensibilität drei Stufen umfasst:
- Erste Stufe: Sie ist grundsätzlich neurologisch. Dazu gehören Symptome wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Taubheit und Kribbeln, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsstörungen, Herzrasen und andere.
- Zweite Stufe: Dieses Stadium ist hauptsächlich durch drei Symptome gekennzeichnet: chronische Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Depression. Es kann auch zu Reizbarkeit, verbaler Aggressivität und Stimmungsstörungen kommen.
- Dritte Stufe: Bei Kindern kann es zu Hyperaktivität und Verlust des Interesses am Spielen und Lernen kommen. Bei Jugendlichen können psychische Störungen oder auch Verhaltensstörungen auftreten, bei Erwachsenen Verwirrung und manchmal Pseudodemenz.
Ein wichtiger Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist, dass die Symptome dann entstehen, wenn die betroffene Person sich in der Nähe elektromagnetischer Felder aufhält, diese aber milder werden, sobald die Felder nur noch begrenzt vorhanden sind. Dieser Zustand scheint allmählich zuzunehmen. Er hat mehr psychische Auswirkungen auf Kinder und mehr neurodegenerative Auswirkungen auf Erwachsene.
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Gibt es eine Behandlung für Elektrosensibilität?
Da Elektrosensibilität keine formal anerkannte Krankheit ist, gibt es auch keine Behandlung. Experten, die die Tatsache anerkennen, dass man gegen Elektrizität allergisch sein kann, weisen darauf hin, dass dies auf ein geschwächtes Immunsystem oder eine besondere Anfälligkeit für Elektromagnetismus zurückzuführen sein kann.
Fallberichte weisen darauf hin, dass dieser Zustand progressiv zunimmt. In Anbetracht dessen werden einige Änderungen der Gewohnheiten empfohlen, wie beispielsweise die folgenden:
- Das Haus jeden Tag 15 Minuten lang lüften. WiFi-Netzwerke durch kabelgebundene Verbindungen ersetzen.
- Schnurlose Telefone durch Festnetztelefone ersetzen.
- Die Dienste eines Fachmanns in Anspruch nehmen, um die Hauptstrahlungsquellen im Haus zu lokalisieren. Dies würde es ermöglichen, Änderungen vorzunehmen, um die Beschwerden der betroffenen Person zu reduzieren.
- Kleidung aus Naturfasern, z. B. aus Baumwolle oder echter Wolle tragen. Synthetische Materialien fördern die statische Aufladung und sind daher nicht zu empfehlen.
- Das Mobiltelefon nur für das Nötigste verwenden. Am besten nur in offenen Bereichen und mit Lautsprecheraktivierung, damit man es nicht in die Nähe des Kopfes bringen muss.
- Elektrogeräte oder ähnliche Geräte aus dem Schlafzimmer entfernen. Wenn sie nicht benutzt werden, sollten sie am besten ausgesteckt bleiben.
Letztlich geht es darum, die Belastung durch elektromagnetische Felder für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten. Auf diese Weise können die Symptome abnehmen, anstatt sich zu verschlimmern.
Abschließende Empfehlungen
In der heutigen Welt sind elektromagnetische Felder allgegenwärtig. Sie kommen nicht nur von elektronischen Geräten, sondern sind überall im Universum zu finden. Die Erde hat ihr eigenes Magnetfeld. Außerdem ist die Strahlung, die jeden Tag von der Sonne ausgeht, viel höher als die Strahlung, die von unseren Handyantennen ausgeht.
Unter Berücksichtigung der obigen Punkte ist es praktisch unmöglich, “elektromagnetisch strahlungsfreie Räume” zu schaffen. Unabhängig davon, ob eine Elektrosensibilität vorliegt oder nicht. Es ist in jedem Fall am gesündesten, sich von Zeit zu Zeit von den Geräten zu trennen. Insbesondere, wenn dies als Gelegenheit genutzt wird, um sich in der Natur aufzuhalten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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