5 Eigenschaften empathischer Menschen
Empathie ist nicht nur eine von vielen Eigenschaften, sondern auch eine Bereitschaft dazu, die Gefühle, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale anderer Personen zu erkennen.
Mancher würde sagen, es ginge darum, diese „zu erfühlen“ und diese auch zu verstehen.
Aus Empathie erfolgen dann meist weitere, eigene Emotionen wie Wut, Trauer, Freude oder Schmerz und im besten Fall daraus resultierende Hilfsbereitschaft.
Einfaches Mitgefühl jedoch ist eine Eigenschaft, die nicht unbedingt Empathie voraussetzt, von empathischen Menschen jedoch überdurchschnittlich oft empfunden wird.
Der Unterschied zwischen Mitgefühl und Empathie ist, dass mitfühlende Menschen die Emotionen ihrer Mitmenschen zwar wahrnehmen, aber nicht immer richtig verstehen oder gar selbst im wahrsten Sinne des Wortes mitfühlen.
Empathie kann man nicht lernen, es handelt sich um eine Eigenschaft, die sich herausbilden kann, jedoch nicht muss.
Empathische Menschen weisen in der Regel folgende charakteristische Eigenschaften auf:
Eigenschaften empathischer Menschen
Gute Selbstwahrnehmung
Empathische Menschen kennen sich und ihre eigenen Gefühle sehr gut und lassen diese auch zu.
Empathische Personen haben ein sehr realistisches Bild ihres Selbst, was sich auf die körperliche wie auch seelische Ebene bezieht. Sie halten sich nicht für stärker sowie schwächer, mutiger oder ängstlicher, als sie tatsächlich sind und kennen ihre eigenen Stärken und Schwächen ganz genau.
Auch ihre körperliche Wahrnehmung entspricht der Realität. Personen mit guter Selbstwahrnehmung halten sich nicht für zu dick, wenn sie tatsächlich schlank sind oder auch nicht für normalgewichtig, wenn sie in Wahrheit schon längst übergewichtig sind.
Sie sind ehrlich mit sich selbst und wissen über ihre Wirkung auf andere Menschen.
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Neugierde – eine der Eigenschaften
Eine gesunde Neugierde ist eine Eigenschaft, die gerne negativ ausgelegt wird, wenn Personen es damit übertreiben.
Wer zu neugierig ist, dringt damit in die Privatsphäre seiner Mitmenschen ein und bedrängt sie, ohne dies eigentlich ursprünglich gewollt zu haben.
Eine gesunde Neugier führt zu ehrlichem Interesse an den Dingen, die unsere Mitmenschen berühren und bewegen.
Dazu gehören einfache Fragen nach dem verbrachten Wochenende oder auch persönliche Fragen wie zum Beispiel „magst du eigentlich…“ oder „was, wenn…“.
Die Neugier führt dazu, die Mitmenschen besser kennenzulernen und genauer einschätzen zu können. Achtung: gesunde Neugierde hat nichts mit Ausfragen zu tun!
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Empathische Menschen hören zu
Um die Gefühle der Mitmenschen nicht nur wahrnehmen zu können, sondern diese auch richtig zu verstehen, nehmen sich empathische Personen die Zeit, richtig zuzuhören.
Wenn man ihnen etwas erzählt, so sind sie ganz bei der Sache und lassen sich nicht ablenken, wenn sie zuhören.
Viele empathische Menschen sind gute aktive Zuhörer. Das bedeutet, dass sie dem Erzählenden auch das Gefühl geben, ihnen die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Dies geschieht durch kleine Gesten wie ein auf das Display gelegtes auf stumm geschaltetes Handy, direkter Augenkontakt, Vorbeugen und affirmative Soziallaute wie “hm“ oder „aha“.
Durch intensiven Blickkontakt bleibt solch guten Zuhören kaum eine versteckte Emotion verborgen.
Sie werfen Vorurteile über Bord – sofern sie welche haben
Wenn empathische Menschen überhaupt Vorurteile haben, so sind diese nicht gefestigt: Die Menschen sind bereit, diese sehr schnell über Bord zu werfen.
Sie lassen sich gerne und schnell vom Gegenteil überzeugen und sind niemals voreingenommen, was bestimmte Menschengruppen, Religionszugehörigkeiten, Ethnien oder Nationalitäten betrifft.
Sie gehen meist offen mit Fremden um, haben wenig Ängste vor Fremden, fremden Kulturen und allem, was sie nicht kennen und kombinieren ihre offene Art oft sowie gerne mit ihrer gesunden Neugier, um zu lernen, was diese Menschen bewegt.
Wertschätzende Sprache
Empathische Menschen wissen, wie wirksam Sprache sein kann. Sie haben die positive Eigenschaft, Sprache niemals als Waffe gegen andere einzusetzen. Sie legen ihre Worte meist erst auf die Goldwaage, bevor sie sie auf andere Personen loslassen.
Empathische Menschen sind sich darüber bewusst, welche Gefühle Sprache, Wortwahl, Tenor und Tonfall auslösen können.
Sie setzen daher Worte bewusst so ein, dass sie dem Gegenüber Wertschätzung vermitteln und Vertrauen schenken. Statt zu verunsichern, verängstigen oder gar zu unterdrücken.
Auch, wenn du nicht zu den empathischen, sondern „nur“ zu den mitfühlenden Menschen gehörst, so sind dies alles Techniken, die du bewusst anwenden kannst, um anderen Menschen im alltäglichen Umgang auf Augenhöhe zu begegnen:
- Sei neugierig!
- Höre gut zu!
- Wirf all deine Vorurteile über Bord!
- Wähle deine Worte mit Bedacht aus!
Mit diesen Herangehensweisen kommst du Empathie schon ein großes Stück näher und du wirst sehen, wie viel leichter der Umgang mit anderen Menschen Schritt für Schritt wird!
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