Tod des Partners bewältigen

Der Tod gehört zum Leben dazu und doch kann er manchmal ganz plötzlich in Erscheinung treten. Wer mit dem Tod des Partners konfrontiert wird, braucht erstmal Zeit, um den Verlust zu verarbeiten und überhaupt akzeptieren zu können.
Tod des Partners bewältigen

Geschrieben von Virginia Martínez

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Der Tod gehört zum Leben dazu und doch kann er manchmal ganz plötzlich in Erscheinung treten. Wer mit dem Tod des Partners konfrontiert wird, braucht erstmal Zeit, um den Verlust zu verarbeiten und überhaupt akzeptieren zu können.

Dabei sagt man nicht einfach Lebewohl zu einer Person, die einen besonderen Stellenwert eingenommen hat, sondern man verabschiedet sich auch von einer gemeinsamen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Tod des Partners ist ein Lebewohl an gemeinsame Pläne, unvergessliche Momente, gesammelte Erfahrungen und traute Zweisamkeit.

Einen solchen Verlust zu ertragen, ist nicht einfach und wird es auch niemals sein. Es wird Zeit brauchen und viel Leid verursachen. Dennoch ist es wichtig, diesen Schmerz hinter sich zu lassen, damit das Leben weitergehen kann.

Tod des Partners

Wie dieser Verlust verarbeitet werden soll, ist eine schwierige Frage, denn sie ist komplex. Wie soll der Tod des Partners, aber auch gleichzeitig des besten Freundes, Seelenverwandten und Lebensbegleiters bewältigt werden? Dies scheint zunächst unmöglich, ist es aber nicht.

Im Laufe des Lebens wird jeder Mensch mit Verlust und der Trauer um einen geliebten Menschen konfrontiert. Jedoch gibt es gewisse Möglichkeiten und Techniken, die dabei helfen können, ins Leben zurückzufinden und mit dem Schmerz klar zu kommen.

Denn es lässt sich nicht vermeiden, an einem bestimmten Punkt diese Wunde schließen zu müssen. Wird dies nicht auf eine sinnvolle Weise getan, kann es letztendlich zu weiteren Problemen führen: zu Phobien, Ängsten, Kompromisslosigkeit und anderen Beeinträchtigungen.

Zeit und Geduld für den Schmerz aufbringen

Tod des Partners

Schmerz ist eine körperliche, emotionale und auch soziale Reaktion auf den Verlust einer Person, die wir lieben. Je nach eigener Persönlichkeit kann diese Reaktion in ihrer Intensität variieren. Ebenso kann sie mit bestimmten Merkmalen einhergehen und mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.

Trotzdem ist genügend Zeit erforderlich. Das heißt, dass man sich selbst Zeit zugestehen muss, um überhaupt zu verstehen, was passiert ist. Wichtig ist, nachgiebig mit den eigenen Gefühlen zu sein.

Schmerz ist immer eine notwendige, wenn auch oftmals traumatische Erfahrung. Der Trauernde muss verstehen können, dass Leid dazu gehört und eine Wunde erstmal verheilen muss. Das sollte ohne Druck geschehen, indem der Schmerz und die Traurigkeit zugelassen werden. Dabei kommen folgende Aufgaben auf einen zu:

  • den Verlust akzeptieren
  • aufgrund des Verlusts trauern
  • sich nach dem Tod des Partners an das neue Leben ohne ihn gewöhnen
  • sich dem Verstorbenen entziehen (damit ist beispielsweise gemeint, normal über ihn sprechen zu können, wieder zu lieben lernen und Beziehungen einzugehen)

Laut Expertenmeinung kann der Schmerz bis zu 18 Monate anhalten. Wenn dieser zusammen mit der Trauer länger dauert und weiterhin sehr intensiv ist, sollte nach Möglichkeit professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Jedoch gilt, wie zuvor erwähnt, dass jeder unterschiedlich viel Zeit zum Verarbeiten benötigt.

Über den Partner sprechen

Wichtig ist, das Leben zurückzugewinnen. Das Geschehene muss zurückgelassen und das, was noch vor einem liegt, fokussiert werden. Dies heißt jedoch nicht, die Person aus dem Leben zu streichen, die das Herz mit Liebe erfüllt hat und jeden Tag präsent war. Sie wird immer ein Teil des eigenen Ichs bleiben.

Auch wenn es insbesondere in den ersten Monaten sehr schmerzhaft sein wird, sollte sich die Erinnerung an die geliebte Person im Inneren verankern und zu einem Teil der persönlichen Geschichte werden.

Aus diesem Grund kann es hilfreich sein, über diese Person und die Gefühle, die man mit ihr verbindet, zu sprechen: wie sie war, was man zusammen erlebt hat, gemeinsame Erfahrungen… All das wird dabei helfen, zu heilen.

Sich eine Zukunft nach dem Tod des Partners vorstellen

Tod des Partners überwinden

Der Tod ist unvermeidlich und zugleich unveränderbar. Sobald er eintritt, kann nichts unternommen werden, um die Dinge zu ändern. Aus diesem Grund muss er früher oder später akzeptiert werden.

Jedoch spielt, wie zuvor bereits angedeutet, beim Tod des Partners nicht nur die Liebe eine große Rolle, sondern auch der Wegfall gemeinsamer Träume und Pläne. Daher ist es erforderlich, sich von den Erwartungen an die Zukunft zu lösen und diese neu zu gestalten.

Um den Verlust des Partners verarbeiten zu können, gehört also auch, in der Lage zu sein, sich eine andere Zukunft vorzustellen. Hierfür ist es nicht notwendig, den Fokus nur auf sich selbst zu legen. Es kann mit kleinen Plänen begonnen werden, die sich allmählich auf das eigene Selbst beziehen lassen.

Dingen nachgehen, die zuvor gemeinsam gemacht wurden

Anfangs wird es sehr schmerzhaft sein, überhaupt nur an Aktivitäten zu denken, die mit dem Partner zusammen ausgeführt wurden. Tatsächlich werden der Schmerz und die Trauer sie erstmals in etwas Bitteres verwandeln und ständig die Frage nach dem Warum aufkommen lassen.

Dennoch: Schrittweise sollten all die Dinge, die einen zuvor positiv erfüllt haben, wieder aufgenommen werden. Es muss wieder gelernt werden, Spaß zu haben, Freude zu empfinden und sich gut zu fühlen.

In diesem Zusammenhang sollte die Erkenntnis eintreten, dass die Aktivitäten zwar nicht dieselben wie mit dem Partner sein werden, sondern bloß anders und dennoch ein gutes Gefühl hervorrufen können. Nach und nach sollte die Erinnerung an den geliebten Menschen als eine Bereicherung für all diese Dinge empfunden werden.

Es gilt, sich jederzeit vor Augen zu rufen, dass man das Recht dazu hat, das Leben wieder zu genießen.

Bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Hilfe nach Tod des Partners

Es ist möglich, dass es trotz aller Versuche weiterhin zu schwierig erscheint, den Tod des Partners zu akzeptieren und den Schmerz zu überwinden. In diesem Fall sollte nicht gezögert werden, professionelle Hilfe aufzusuchen. Dank speziell zugeschnittener Therapieformen kann ein Psychologe dabei helfen, wieder Kontrolle über das Leben zu erlangen.

Zuletzt sollte nicht vergessen werden, dass Schmerz normal und während der Verarbeitung des Verlusts notwendig ist. Das Wichtigste ist, mit sich selbst Geduld zu haben, sich Zeit zu lassen und zu trauern, um den Schmerz allmählich als Teil der persönlichen Geschichte ansehen und letztendlich überwinden zu können.


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