Subkutane Injektion: Alles Wissenswerte

Eine subkutane Injektion ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Medikamente zu verabreichen. Sie ist sehr nützlich für Medikamente, die nur langsam aufgenommen werden, wie zum Beispiel Insulin. In diesem Artikel erklären wir dir, wie sie funktioniert.
Subkutane Injektion: Alles Wissenswerte
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Eine subkutane Injektion ist in der medizinischen Praxis weit verbreitet. Der Grund dafür ist, dass der Patient sie sich auch selbst verabreichen kann, wie zum Beispiel das Insulin für Diabetiker.

Eine subkutane Injektion wird in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Das heißt, sie wird in die Fettschicht zwischen der Haut und dem Muskel injiziert. In diesem Gewebe befinden sich nur wenige Blutgefäße, weshalb sie sich für kleine Mengen an Medikamenten eignet.

Außerdem raten Fachleute, dass das Medikament langsam und kontinuierlich aufgenommen werden sollte. Auch wenn die Anwendung einfach ist, muss man bei dieser Art der Verabreichung einige Aspekte beachten.

Was ist eine subkutane Injektion?

Subkutane Injektionen werden oft mit intradermalen Injektionen verwechselt. Letztere bezeichnet eine Injektion, bei der die Nadel nur in die Dermis (die mittlere Hautschicht) eindringt.

Ähnlich wie die subkutane Injektion eignet sie sich für Präparate, die langsam und lokal absorbiert werden. Der Unterschied zwischen beiden ist die Tiefe und der Winkel, in dem sie eingestochen werden. Bei der intradermalen Injektion wird die Nadel in einem Winkel von 10 Grad, fast parallel zur Haut, eingeführt.

Bei der subkutanen Injektion hingegen dringt die Nadel in das Unterhautgewebe ein. Dieses Gewebe befindet sich zwischen der Haut und der Muskelschicht. Es wird auch als Fettgewebe bezeichnet.

Fachleute nutzen diesen Bereich, um Medikamente in kleinen Mengen zu verabreichen. In der Regel sind es weniger als 1 Milliliter, aber es können auch bis zu 2 Milliliter sein. Da es sich um ein Gewebe mit wenigen Blutgefäßen handelt, kann der Körper die Medikamente so sukzessive aufnehmen.

Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen dieser Art der Injektion und der intravenösen Injektion besteht darin, dass letztere schneller wirkt. Außerdem sind subkutane Injektionen einfacher zu verabreichen und kostengünstiger. Des Weiteren kommen sie vor allem für Medikamente zur Anwendung, die nicht oral eingenommen werden können.

subkutane Injektion in den Bauch
Insulininjektionen sind das wichtigste Beispiel für subkutane Injektionen. Jeder Diabetiker lernt, wie er oder sie sich das Insulin zu Hause selbst spritzen kann.

Das solltest du vor einer subkutanen Injektion beachten

Vor der Verabreichung einer subkutanen Injektion solltest du ein paar Dinge beachten. Wie ein Artikel in der Zeitschrift Nursing erklärt, sollten keine reizenden Medikamente injiziert werden. Denn dadurch könnten sich Abszesse oder sogar Gewebsnekrosen bilden.

Im Gegensatz zu anderen Injektionen solltest du nach dem Einstechen der Nadel einatmen. Dies ist eine einfache Maßnahme, um zu überprüfen, ob die Nadel richtig platziert ist. Allerdings kann dabei ein blauer Fleck zurückbleiben.

Außerdem raten Fachleute davon ab, die Stelle zu massieren, an der du die Injektion bekommen (oder selbst vorgenommen) hast. Denn das kann dazu führen, dass der Körper das Medikament schneller aufnimmt, was nicht erwünscht ist.

Wenn du regelmäßig subkutane Injektionen erhältst oder selber vornehmen musst, empfiehlt es sich, die Einstichstelle zu variieren. Das ist zum Beispiel bei Diabetikern der Fall, die sich Insulin spritzen müssen. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass wunde Stellen entstehen.

Daher solltest du die Einstichstellen in einem Abstand von einigen Zentimetern wählen. Wenn du dir Insulin injizierst, empfehlen wir, die Injektionen jeweils in einem kreisförmigen Bereich zu setzen, um so die Einstichstellen fortlaufend zu verändern.

Benötigte Materialien für eine subkutane Injektion

Um eine subkutane Injektion zu verabreichen, brauchst du verschiedene Materialien. Zunächst einmal natürlich eine Spritze. Sie besteht aus drei Teilen: Nadel, Zylinder und Kolben. Die Nadel ist der Teil, der in die Haut eindringen soll, während der Zylinder das Medikament aufnimmt. Der Kolben hilft beim Einführen und Herausziehen des Medikaments aus der Spritze.

Obwohl die Spritzen ein wenig variieren können, haben alle eine Anzeige, die es ermöglicht, die Menge des Medikamentes abzulesen, welches du injizieren möchtest.

Zur Durchführung einer subkutanen Injektion solltest du jedes Mal eine neue Nadel verwenden. Achte dabei auf die richtige Größe. Darüber hinaus solltest du beim Umgang mit der Nadel oder der Spritze Einweghandschuhe tragen, um das Infektionsrisiko zu verringern.

Außerdem empfehlen Experten die Verwendung von sterilen Tüchern, die als Unterlage für alle Materialien dienen können. Zusätzlich ist auch die Verwendung von Desinfektionsmitteln oder Desinfektionstüchern sinnvoll.

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Wie weit sollte die Nadel eindringen?

Eine subkutane Injektion sollte eine bestimmte Tiefe und einen geeigneten Winkel haben. Du kannst sie im 90-Grad-Winkel (senkrecht) oder im 45-Grad-Winkel ansetzen. Wenn es dir möglich ist, solltest du die Injektion in einem 90-Grad-Winkel vornehmen. Wenn du nur wenig Fettgewebe hast, genügt ein 45-Grad-Winkel.

Laut einer Veröffentlichung in Murcia Salud ist es nicht immer zwingend notwendig, die Haut vor der Injektion zu reinigen. Das solltest du nur in Fällen tun, in denen die Haut sichtbar verschmutzt ist. Dennoch empfiehlt sich eine gute Hygiene in jedem Fall.

Wichtig ist auch, dass du die Injektion richtig vorbereitest. Du solltest die Spritze mit deiner dominanten Hand zwischen Daumen und Zeigefinger ansetzen. Mit der anderen Hand greifst du die Hautpartie, in die du die Injektion setzen willst.

Wie in einem Artikel von Kaiser Permanente erläutert, musst du die Nadel kraftvoll einführen. Wenn sie ganz eingedrungen ist, drückst du den Kolben, damit das Medikament in deinen Körper gelangt. Danach ziehst du die Nadel in demselben Winkel wieder heraus, in dem du sie eingeführt hast.

Sobald dies geschehen ist, kannst du mit der anderen Hand deine Haut loslassen. Es kann sein, dass du an der Injektionsstelle etwas blutest. In diesem Fall reicht es aus, wenn du mit einem Wattebausch oder einer Gaze etwas Druck ausübst.

Subkutane Injektion in die Hand
Bei einigen Eingriffen, die eine örtliche Betäubung erfordern, wird das Betäubungsmittel durch eine subkutane Injektion verabreicht.

Wo kann eine subkutane Injektion vorgenommen werden?

Eine subkutane Injektion kann an verschiedenen Stellen deines Körpers erfolgen. Eine der häufigsten Stellen dafür ist der Bauch. Du solltest die Nadel in einem Abstand von mindestens fünf Zentimetern zum Bauchnabel einführen, ohne zu nahe heranzukommen. Außerdem darfst du keinen Druck auf die Hüftknochen oder Rippen ausüben.

Eine weitere Stelle, an der du eine subkutane Injektion vornehmen kannst, ist das Bein. Genauer gesagt an der Außenseite des Oberschenkels, zwischen Knie und Hüfte.

Der untere Teil deines Rückens, direkt über den Gesäßmuskeln, ist ein weiterer Bereich, den du nutzen kannst. In diesem Fall solltest du darauf achten, dass die Injektion unterhalb deiner Taille und oberhalb einer imaginären Linie erfolgt, die genau über deinen Gesäßmuskeln verläuft. Und außerdem kannst du dir eine subkutane Injektion auch in den Arm setzen.

Wenn du dies berücksichtigst, verringern sich die Risiken

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine subkutane Injektion eine Art Injektion ist, die du in das Fettgewebe zwischen der Haut und dem Muskel verabreichst. Sie wird oft verwendet, um kleine Mengen von Medikamenten zu injizieren. Darüber hinaus handelt es sich um Medikamente, die langsam und allmählich aufgenommen werden müssen.

Eine der wichtigsten Anwendungen ist die Verabreichung von Insulin. Um dies korrekt zu tun, empfehlen wir dir, die Einstichstelle zu verändern und das Material richtig vorzubereiten. Ebenso wichtig ist es, dass du möglichst sterile und antiseptische Bedingungen einhältst.


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