Sanddorn, ein sehr gesundes Allroundtalent
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein sommergrüner Strauch, der viel Licht und tiefen Boden benötigt. Diese heimische Pflanze aus der Familie der Ölweidengewächse stammt ursprünglich vermutlich aus Zentralasien. Der Strauch wächst sparrig und wird bis zu vier oder fünf Meter hoch. Besonders auffallend sind die kleinen, orangen Früchte der weiblichen Pflanzen.
Sobald die leuchtenden Beeren den perfekten Reifegrad erreichen, eignen sie sich für gastronomische und medizinische Zwecke. Aus dem Fruchtfleisch und den Samen wird Öl hergestellt, das als Naturheilmittel und in Kosmetikprodukten zum Einsatz kommt. Erfahre in diesem Artikel Interessantes über die vorteilhaften Eigenschaften von Sanddorn.
Sanddorn: die wichtigsten Eigenschaften
Ein in der Zeitschrift Antioxidants veröffentlichter Artikel weist auf folgende Inhaltsstoffe hin, die Sanddorn zu einem Allroundtalent machen:
- Vitamine A, B, C, K und E
- Essentielle Mineralien (Eisen, Magnesium, Kupfer, Zink, Natrium, Kalium, Phosphor, Kalzium, Stickstoff und Mangan)
- Phytosterine
- Essentielle Fettsäuren wie Palmitinsäure, Linolsäure und Alpha-Linolensäure
- Aminosäuren (u. a. Threonin, Valin, Methionin, Leucin, Lysin, Tryptophan, Isoleucin und Phenylalanin)
- Phenolische Verbindungen, wie Glykoside, Flavonoide und Phenolsäuren
- Schleimstoffe
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In der traditionellen Medizin werden Sanddornblätter, -blüten, -samen und -beeren verwendet, um verschiedene gesundheitliche Probleme zu lindern. Auch wenn die meisten Anwendungen nur anekdotisch belegt sind, deuten einige Forschungsergebnisse darauf hin, dass Sanddorn zur Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten hilfreich sein könnte. Wir nehmen die wichtigsten Merkmale etwas genauer unter die Lupe:
Sanddorn gegen Müdigkeit
Die wertvollen Vitamine, Mineralien und essenziellen Aminosäuren helfen bei Müdigkeit und Erschöpfung. Außerdem kommen die Beeren bei Muskelschwäche zum Einsatz. Eine im Journal of the Science of Food and Agriculture veröffentlichte Studie berichtet über die Vorteile für die körperliche Fitness. Das Extrakt aus Sanddornblättern schützt vor oxidativen Schäden, die bei intensiver körperlicher Beanspruchung entstehen können.
Sanddorn ist auch als Zitrone des Nordens bekannt, da die kleinen orangen Früchte viel Vitamin C liefern.
Sanddorn für ein gesundes Herz
Die essentiellen Fettsäuren, Flavonoide, Vitamine und Mineralien in den Sanddornbeeren sind gut für die Herzgesundheit. Eine in der Zeitschrift Lipids in Health and Disease veröffentlichte Studie legt nahe, dass die kleinen Beeren das HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin) erhöhen könnte. Zusätzlich wirken die Antioxidantien gegen oxidativen Stress und Entzündungsprozesse, die mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Atherosklerose in Verbindung stehen.
Positive Wirkung bei vaginaler Atrophie
Zur Verdünnung des Genitalgewebes kommt es bei Frauen häufig in den Wechseljahren. Dafür verantwortlich ist der geringere Östrogenspiegel. Zusätzlich zu ärztlich verschriebenen Behandlungen können Nahrungsergänzungsmittel mit Phytoöstrogenen helfen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 weist darauf hin, dass Sanddornöl die vaginale Gesundheit in der Postmenopause verbessert.
Sanddorn für die Haarpflege
Sanddornöl enthält Lipide, Aminosäuren und Mikronährstoffe, die das Haar pflegen. Eine in der Zeitschrift Antioxidants veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Sanddorn in der Haarpflege verschiedene Vorteile hat. Das Öl reduziert überschüssigen Talg auf der Kopfhaut und schützt vor Schäden und Haarbruch. Deshalb wird es gerne in Shampoos verwendet.
Sanddorn für die Hautpflege
Auch in Kosmetika kommt Sanddorn zum Einsatz, denn die Beere zeichnet sich durch ihre antioxidativen Eigenschaften aus, die freien Radikalen entgegenwirken und die Hautalterung verlangsamen. Außerdem wirkt dieses Naturprodukt entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend und regenerierend. Eine in Lipids in Health and Disease veröffentlichte Studie zeigt, dass Sanddorn das Risiko für Hautkrankheiten reduziert. Andere Studien weisen auf die Vorteile von Sanddornöl bei Akne, Ekzemen und einigen Hautinfektionen hin.
Weitere mögliche Vorteile
Sanddorn zeichnet sich durch verschiedenste bioaktive Verbindungen aus, deshalb überraschen seine gesundheitlichen Vorteile nicht. Es handelt sich jedoch nur um ein unterstützendes und ergänzendes Produkt, nicht um die Behandlung erster Wahl. Außerdem sind weitere Studien nötig. Allerdings gibt es Hinweise, dass Sanddorn auch folgende Vorteile haben könnte:
- Verdauungsstörungen: Die Schleimstoffe und Antioxidantien dieser Pflanze könnten sich vorteilhaft auf die Verdauung auswirken. Deshalb kommt Sanddorn bei Verdauungsstörungen, Gastritis, Durchfall und Verstopfung zum Einsatz.
- Gesundheit der Atemwege: Vitamin C, Flavonoide und Mineralstoffe stärken das Immunsystem und schützen vor Atemwegsinfektionen.
- Lebererkrankungen: Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Sanddorn bei Leberfibrose hilfreich sein könnte. Es handelt sich um eine hepatoprotektive Pflanze, jedoch nicht um ein Mittel der ersten Wahl.
- Antitumorpotenzial: Die Phytokonstituenten dieser Pflanze sollen antitumorale und chemopräventive Wirkungen aufweisen. Allerdings sind in diesem Bereich weitere Forschungen nötig.
- Übergewicht und Fettleibigkeit: Obwohl Sanddorn kein Wundermittel gegen Übergewicht ist, legen Studien nahe, dass diese Pflanze in der Prävention hilfreich sein könnte.
Risiken und Kontraindikationen von Sanddorn
Frische Sanddornbeeren schmecken sauer, deshalb werden sie meistens verarbeitet. Sie sind sehr gesund, können jedoch trotzdem unerwünschte Reaktionen auslösen.
- Bei Patienten mit hohem Blutdruck besteht nach der Einnahme von Sanddornpräparaten das Risiko von Kopfschmerzen, Schwindel und Herzrhythmusstörungen.
- Die äußerliche Anwendung kann bei empfindlicher Haut zu Ausschlägen oder Allergien führen. Es empfiehlt sich, vor der Anwendung einen Patch-Test durchzuführen.
- Die orale Einnahme von Sanddornöl kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Ist dies der Fall, solltest du darauf verzichten.
- Bei der Einnahme von Antikoagulantien, Antidiabetika, Medikamenten gegen Autoimmunerkrankungen oder Medikamenten gegen Lebererkrankungen solltest du auf Sanddorn verzichten.
- Auch schwangere oder stillende Frauen sollten keinen Sanddorn einnehmen. Personen mit chronischen Krankheiten sollten sich vor dem Verzehr von Sanddorn unbedingt von ihrem Art oder ihrer Ärztin beraten lassen.
Die Einnahme von Sanddorn
Nahrungsergänzungsmittel werden aus den Blättern und den Beeren hergestellt. Es gibt Kapseln, Säfte, Sirup, Tee, Tinkturen, Öle und Salben. Lies die Produktbeschreibung und lasse dich vom Hersteller beraten.
Die allgemeinen Empfehlungen lauten:
- Aufguss aus getrockneten Sanddornfrüchten: 2 bis 3 Tassen pro Tag (500 bis 750 Milliliter)
- Natürlicher Saft aus Sanddornbeeren: ein Glas pro Tag (200 Milliliter)
- Tinktur: insgesamt 20 bis 50 Tropfen (aufgeteilt 3x am Tag)
- Öl: 1 Teelöffel (5 Milliliter). Für die äußerliche Anwendung mit einem Trägeröl mischen (Oliven-, Kokos-, Mandelöl usw.).
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Ein wirksames Rezept
Dieses Rezept stärkt deine Abwehrkräfte, gibt dir Energie und hilft sogar unterstützend bei Anämie.
- 50 Gramm Sanddornbeeren
- 30 Gramm Heidelbeeren
- 10 Gramm Schachtelhalm
- 500 Milliliter Wasser
Bringe das Wasser zum Kochen, schalte den Herd ab und füge alle Zutaten hinzu. Lasse sie 10 bis 15 Minuten lang ziehen und trinke davon täglich zwei bis drei Portionen.
Sanddorn ist auch in der Gastronomie in Marmelade, Smoothies, Fruchtpürees oder Soßen sehr beliebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Sanddorn zeichnet sich durch Antioxidantien, Vitamine, Mineralien und Proteine aus.
- Er schützt die Herzgesundheit, verbessert das Hautbild und hilft bei Verdauungsbeschwerden.
- Die Studien über die gesundheitlichen Vorteile sind begrenzt, deshalb wird diese Pflanze nur als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.
- Im Allgemeinen ist Sanddorn sicher und gut verträglich.
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