Meeresfrüchteallergie: Symptome, Komplikationen und Behandlung

Bei Meeresfrüchteallergie gibt es einige Dinge zu beachten, um die damit verbundenen Risiken möglichst gering zu halten. Hier erfährst du wichtige Informationen zum Thema.
Meeresfrüchteallergie: Symptome, Komplikationen und Behandlung
Saúl Sánchez Arias

Geschrieben und geprüft von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Eine Meeresfrüchteallergie tritt gar nicht so selten in der Bevölkerung auf. Weich- und Krustentiere lösen relativ häufig Kettenreaktionen im Autoimmunsystem aus; solche Überempfindlichkeiten können bisweilen lebensbedrohlich sein. Deshalb ist es so wichtig, sich dieser Reaktionen bewusst zu sein, um größere Komplikationen zu vermeiden.

Bedenke, dass eine Allergie aufgrund einer Reaktion des Immunsystems entsteht. Ein bestimmtes Eiweiß wird als schädlicher Eindringling wahrgenommen, auch wenn dies gar nicht der Fall ist. Dies löst eine vergleichsweise heftige Reaktion aus, die, ungebremst, das Leben eines Menschen in Gefahr bringen kann.

Was ist eine Meeresfrüchteallergie?

Die Allergie wird ausgelöst, wenn bestimmte in Meeresfrüchten enthaltene Proteine dem Körper zugeführt werden, wie eine in der Fachzeitschrift Current Opinion in Allergy and Clinical Immunology veröffentliche Studie darlegt. Dies kommt am häufigsten bei Krusten- und Weichtieren vor.

Bei der Frage, wer so eine Allergie entwickelt, zählen zu den möglichen Risikofaktoren erbliche Vorbelastungen. Auch sind Erwachsene anfälliger dafür als Kinder, wenngleich solch eine Allergie einen in allen Lebensphasen ereilen kann. Bei Frauen tritt sie besonders häufig auf.
Meeresfrüchteallergie
Die Anaphylaxie ist die schwerste Form von Meeresfrüchteallergie und kann lebensbedrohlich sein.

Was sind die Anzeichen und Symptome?

Die Allergie kann sich durch leichte bis hin zu schweren Symptomen manifestieren. Normalerweise setzen sie ab einer Stunde nach Verzehr ein. Häufig schwellen die Lippen oder die Zunge an, begleitet von Juckreiz.

In den schwersten Fällen kommt es zu Atemnot und Magen-Darm-Problemen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen. In solch einer Situation müssen die geeigneten Medikamente sowie ein Probiotikum, welches sich als sehr wirksam gegenüber den Durchfallerscheinungen erwiesen hat, verabreicht werden.

Es kann auch Schwindel, Benommenheit bis hin zu Ohnmacht und Verlust des Bewusstseins auftreten. Wenn das passiert, ist die Überwachung durch medizinisches Personal sowie die Verabreichung von Medikamenten notwendig.

Anaphylaxie

Eine besonders schwere Form der allergischen Reaktion auf Meeresfrüchte ist bekannt unter dem Namen Anaphylaxie. Diese kann tödlich sein und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Die Notfallbehandlung beinhaltet das Spritzen von Adrenalin, wie eine in der Fachzeitschrift für Kinderheilkunde Jornal de Pediatria veröffentliche Studie schreibt .

Die Symptome der Anaphylaxie sind eine starke Entzündungsreaktion im Hals, welche die Atmung erschwert oder verhindert, sowie ein erheblicher Blutdruckabfall begleitet von Schwindel, was zu Ohnmacht und Verlust des Bewusstseins führen kann. Ganz wichtig zu wissen ist hier, dass ohne Adrenalinspritze der Tod eintritt.

Mögliche Komplikationen einer Meeresfrüchteallergie

Bestimmte Voraussetzungen können die Wahrscheinlichkeit eines anaphylaktischen Schocks erhöhen. Wenn du unter Asthma leidest, in deiner Familie Fälle von Anaphylaxie aufgetreten sind oder bereits eine kleine Menge Meeresfrüchte bei dir eine allergische Reaktion erzeugen, kann es sein, dass diese Überempfindlichkeit bei dir zu Komplikationen führen kann.

Deshalb ist es in diesem Fall von entscheidender Bedeutung, dass du den Verzehr dieser Lebensmittel vermeidest und genau auf die Zutaten der Produkte achtest, die du kaufst. Denn nur so kannst du sichergehen, dass sie keine Spuren der Elemente enthalten, die sich so schädlich auf deine Gesundheit auswirken.

Außerdem kann es nötig sein, dass du Orte, wo Meeresfrüchte verarbeitet werden, vermeiden musst. Die Dämpfe, die beim Kochen entstehen, können ausreichen, um bei dir eine allergische Reaktion zu erzeugen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Aktuell sind noch keine Therapien zur Heilung von Meeresfrüchteallergien bekannt. Wer darunter leidet, wird sein ganzes Leben lang davon begleitet.

Deshalb kann man in diesem Fall nur den Verzehr von Meeresfrüchten vermeiden, so wie auch das Einatmen der Dämpfe, die davon ausgehen. Dies gilt selbstverständlich für Menschen, bei denen die Allergie bestätigt wurde.

Wenn du in ein Restaurant gehst, versichere dich, dass auf der Speisekarte Allergene deklariert sind. Nur so kannst du wissen, ob die entsprechenden Gerichte möglicherweise Meeresfrüchte enthalten und sie daher meiden.

Teller mit allerlei Krustentieren - Meeresfrüchteallergie

Verunreinigte Gefäße

Es tritt häufig auf, dass allergische Reaktionen dadurch hervorgerufen werden, dass zum Kochen der verzehrten Nahrungsmittel das gleiche Gefäß wie zur Zubereitung der Meeresfrüchte verwendet wird. Auch hierdurch kann Anaphylaxie ausgelöst werden. Manchmal ist es schon ausreichend, dass die entsprechenden Antigene noch im Kochgeschirr vorhanden sind. Deshalb ist absolute Hygiene besonders wichtig.

Das Problem der Meeresfrüchteallergie kann nur über die Ernährung gelöst werden

Wie du nun weißt, kann die Meeresfrüchteallergie das Leben eines Menschen in Gefahr bringen, wenn man nicht die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Deshalb ist es immer wichtig, die Etiketten sorgfältig zu lesen und bei Verdacht auf allergische Reaktionen beim Verzehr von Meeresfrüchten sofort einen Arzt aufzusuchen.

Wenn sich deine Befürchtungen dann bestätigen, denke daran, für den Notfall immer eine Dosis Adrenalin im Haus zu haben. Eltern, deren Kinder unter solch einer Allergie leiden, müssen besonders aufmerksam sein und die entsprechenden allergieauslösenden Stoffe von ihren Kindern fernhalten.


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