Gastroschisis bei Säuglingen

Die pränatale Krankheit Gastroschisis wird auch als Bauchspalte bezeichnet. Normalerweise erfolgt nach der Geburt ein chirurgischer Eingriff, denn ansonsten könnte diese Fehlbildung tödlich verlaufen. 
Gastroschisis bei Säuglingen
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Gastroschisis ist eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen, die jedoch weitgehend unbekannt ist. Dabei kommt es meist spontan rechts vom Nabel zu einem Defekt der Bauchwand solange sich das Kind noch im Mutterbauch befindet. Die Folge ist ein Vorfall von Darmschlingen, das heißt, dass der Bauchinhalt des Kindes (Darm oder Magen) in die Fruchtblase gerät und im Fruchtwasser schwimmt.

Dies kann zu einer Schädigung des Darms führen, der sich verkürzen, anschwellen oder verwickeln kann. Sobald das Kind zur Welt kommt, ist eine Operation erforderlich, um den Bauchinhalt zurück an die richtige Stelle zu bringen und die Bauchwand zu schließen. Trotz dieses chirurgischen Eingriffes kann es bei einer Gastroschisis zu Beschwerden mit der Ernährung, Verdauung und Nährstoffaufnahme kommen. 

Gastroschisis: Ursachen und Risikofaktoren

In manchen Fällen ist die Gastroschisis auf genetische Veränderungen zurückzuführen. Außerdem kann auch eine Kombination aus genetischen Faktoren und gewissen Umständen während der Schwangerschaft dazu führen. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko, dass das Baby an Gastroschisis leidet:

  • Schwangerschaft in einem sehr jungen Alter: Bei jugendlichen Müttern ist die Gefahr größer, dass das noch ungeborene Kind an Gastroschisis leidet.
  • Tabak- und Alkoholkonsum: Babys von Frauen, die rauchen oder Alkohol konsumieren, sind ebenfalls gefährdeter, an einer Bauchspalte zu leiden.

Gastroschisis: Diagnose und Behandlung

Gastroschisis: Diagnose und Behandlung
Die Diagnose der Gastroschisis erfolgt in der Regel bereits vor der Geburt mittels eines Feinultraschalls. Diese Untersuchung wird im Rahmen einer Pränataldiagnostik durchgeführt.

Die Diagnose der Gastroschisis kann bereits vor der Geburt oder direkt nach der Geburt erfolgen. Wenn während der Schwangerschaft eine Pränataldiagnostik mit Feinultraschall durchgeführt wird, kann diese Erkrankung erkannt werden. Darüber hinaus gibt es spezifische Untersuchungen zur Diagnose.

Die Behandlung einer Bauchspalte ist grundlegend, denn diese Fehlbildung kann tödlich verlaufen. Der Arzt führt den chirurgischen Eingriff schnellstmöglich nach der Geburt des Kindes durch, damit sich die Organe richtig entwickeln können und geschützt im Bauch liegen.

Wenn der Defekt klein ist, reicht ein einziger chirurgischer Eingriff. Sollte die Bauchspalte jedoch größer sein und mehrere Organe aus dem Bauchraum austreten, erfolgt die Operation in mehreren Schritten. Nach dem operativen Eingriff verbringt der Säugling eine Zeit auf der neonatalen Intensivstation.

Risiken der chirurgischen Intervention

Die allgemeinen Risiken der Lokalanästhesie und der Operation sind in der Regel:

Die spezifischen Risiken des Eingriffs zur Behebung der Gastroschisis sind: 

  • Atembeschwerden: Diese können auftreten, wenn der Bauchraum des Kindes kleiner als normal ist. Das Neugeborene kann einige Tage oder Wochen nach der Operation eine künstliche Beatmung benötigen.
  • Anschwellung des Gewebes, das die Bauchwand abdeckt
  • Verletzung der Organe
  • Zeitweise Paralyse des Dünndarms
  • Hernie an der Bauchwand

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Komplementäre Behandlungen

Gastroschisis: Diagnose und Behandlung
Zusätzlich zu einer chirurgischen Intervention muss der Säugling durch eine nasogastrale Sonde und intravenös ernährt und mit Flüssigkeit versorgt werden.

Zusätzlich zu dem operativen Eingriff sind häufig auch folgende Therapien notwendig:

Die Ernährung erfolgt nach der Operation über eine transnasale Sonde, sobald die Darmfunktion des Kindes wieder einsetzt. Die orale Ernährung muss langsam und allmählich eingeführt werden. Der Arzt entlässt das Kind im Normalfall 15 bis 25 Tage nach der Operation aus dem Krankenhaus.

Vorsorge gegen Gastroschisis

Präventive Maßnahmen bestehen in der korrekten pränatalen Pflege und gesunden Gewohnheiten während der Schwangerschaft. Auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um Komplikationen zu verhindern. Sobald die Diagnose feststeht, sind eine spezialisierte Betreuung und die richtige Kontrolle grundlegend. 

In diesem Fall spielen Ultraschalluntersuchungen eine bedeutende Rolle. Es empfiehlt sich eine wöchentliche Ultraschallaufnahme ab der 30. Schwangerschaftswoche. 

Meist haben Babys, die mit Gastroschisis zur Welt kommen, ein geringes Gewicht. Außerdem leiden zwischen 10 und 20 Prozent an Darmfehlbildungen. Das Ausmaß dieser Fehlbildungen bestimmt großteils die Prognose, die der Arzt stellen wird.

In den letzten Jahren haben sich die Überlebenschancen stark verbessert. Dies ist auf die frühe Diagnose zurückzuführen und auch auf die Anwendung spezifischer Protokolle zur pränatalen Überwachung des Kindes. Natürlich sind auch entsprechende Pflegemaßnahmen grundlegend für die Entwicklung des Babys.


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